Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW
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5.23<br />
2.29<br />
5.21<br />
5.24<br />
7.01<br />
7.02<br />
7.03<br />
5.27<br />
7.05<br />
7.06<br />
7.07<br />
7.08<br />
5.11<br />
7.09<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />
Masterarbeit<br />
In nachfolgender Zeitschiene wird die Verwendung der <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> dargestellt.<br />
Tabelle 14: Zeitschiene der Lern- <strong>und</strong> Rechenhilfsmittelhilfsmittel<br />
1800<br />
1810<br />
1820<br />
1830<br />
1840<br />
1850<br />
1860<br />
1870<br />
1880<br />
1890<br />
Unterkategorien: 5.23 Alltagsmaterialien); 2.29 Rechenschnur; 5.21 Russische Rechenmaschine); 5.24<br />
Abakus; 7.01 Wolfrums Fingerrechenmaschine; 7.02 20er-Rechenrahmen; 7.03 Würfelbilder; 5.27 Hun-<br />
dertertafel; 7.05 Cuisenaire-Stäbe; 7.06 Mehrsystemblöcke (Dienes-Blöcke); 7.07 Sortierschrank oder -<br />
kasten; 7.08 Logische Blöcke für Blinde; 5.11 Selbstangefertigte <strong>und</strong> Adaptione; 7.09 Steckmaterial.<br />
Alltagsmaterialien waren immer vorhanden <strong>und</strong> werden seit Beginn der Blindenbeschulung bis heute<br />
<strong>zum</strong> Rechnen eingesetzt. J. W. Klein schlug schon 1819 vor, Nüsse, Bohnen <strong>und</strong> Zählkugeln zu ver-<br />
wenden (vgl. Klein, 1819, S. 88). Im Lehrplan von Düren 1895 formuliert Mecker: „Zuerst sind bei allen<br />
Übungen den Kindern Gegenstände, wie Steinchen, Nüsse, Stäbe in die Hand zu geben <strong>und</strong> daran die<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Lösungen zu zeigen“ (Mecker; zitiert nach Hahn, 2006, S. 213). Alltagsgegenstände die-<br />
nen heute wie damals als Repräsentanten von Zahlen im Anfangsunterricht.<br />
Klein erfand die Rechenschnur für die Veranschaulichung des Zahlenraums bis 100. Er beschrieb sie<br />
1819 in seinem Werk <strong>und</strong> gab dazu auch genauste Anleitungen zur Anwendung für verschiedene Ope-<br />
rationen. Zudem findet sich in seinem Buch eine lithografierte Abbildung der Rechenschnur. Es ist an-<br />
zunehmen, dass die Rechenschnur somit auch bei weiteren Blindenpädagogen <strong>zum</strong> Einsatz kam. Ent-<br />
sprechende Hinweise finden sich allerdings in meiner Literaturanalyse nicht.<br />
Verschiedene Autoren vermuten, dass bereits Euler die Russische Rechenmaschine (Zählrahmen)<br />
kannte. Klein setzte sie in auch seiner Schule <strong>zum</strong> Rechnen ein. Jedoch bedeute damals jede Perlen-<br />
schiene einen anderen Stellenwert. Bis heute stehen solche Zählrahmen in vielen Klassenzimmern der<br />
Elementarstufe. Diese dienen für den 100er Raum, also für die effektive Anzahl der Perlen.<br />
Der Abakus ist eine der ältesten Rechnungsmaschinen. Oft werden alle Zählrahmen so bezeichnet. Hier<br />
ist vom japanischen Rechenbrett die Rede. Der Abakus wurde in Japan Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
<strong>zum</strong> ersten Mal für blinde Schüler modifiziert <strong>und</strong> kam etwas später auch in unseren Blindenschulen<br />
<strong>zum</strong> Einsatz (Csocsán, 2007). Er wird bis heute in einigen Schulen gebraucht.<br />
1900<br />
1910<br />
1920<br />
1930<br />
1940<br />
1950<br />
1960<br />
1970<br />
1980<br />
1990<br />
2000<br />
2010<br />
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