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Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW

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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />

Masterarbeit<br />

Nach dem 2. Weltkrieg: Die OECD 7 entschied sich für eine gr<strong>und</strong>legende Modernisierung des Mathe-<br />

matikunterrichtes, welche durch die Kultusministerkonferenz an die Schulen weitergetragen wurde. Die<br />

Mengenlehre hielt Einzug in den Mathematikunterricht. Zudem wurden das Rechnen in verschiedenen<br />

Stellenwertsystemen <strong>und</strong> das Lösen von Sachverhalten mittels Rechenbäumen oder Pfeildiagrammen<br />

usw. geübt (vgl. Gumpert <strong>und</strong> http://de.wikipedia.org/wiki/Reformpädagogik).<br />

Heute: Die verschiedenen Entwicklungen beeinflussen den Mathematikunterricht bis heute <strong>und</strong> man<br />

findet aus den einzelnen Ansätzen unterschiedliche Elemente verwirklicht. Der heutige Mathematikun-<br />

terricht ist wie der Unterricht im Allgemeinen oft ein individualisierter, ein fachübergreifender oder pro-<br />

jektorientierter Unterricht <strong>und</strong> beinhaltet ein Lernen mit allen Sinnen <strong>und</strong> in unterschiedlichen kooperati-<br />

ven Arbeitsformen. Die verschiedenen Repräsentationsmodi werden berücksichtigt. Sie basieren auf<br />

dem E-I-S-Prinzip nach Bruner 8 .<br />

2.4.1 <strong>Didaktische</strong> Prinzipien<br />

Hier werden wichtige didaktische Prinzipien beschrieben, welche mir im Studium mit der Theorie zur<br />

vorliegenden Arbeit immer wieder begegnen <strong>und</strong> ihren Ursprung vor über 350 Jahren hatten.<br />

Als Begründer der Didaktik wird Comenius genannt. Er entwickelte die erste systematisch aufgebaute<br />

Didaktik der Neuzeit. 1657 formulierte er dazu Prinzipien:<br />

� Tätigkeit soll durch eigenes Tun erlernt werden<br />

� Lernen durch Vorbild ist besser als Zwang<br />

� Lehren durch sinnliche <strong>und</strong> natürliche Veranschaulichung<br />

� Festigung des Erlernten durch erweitertes Üben oder durch weitere Übungen<br />

� Verweilen beim Gegenstand, bis dieser gänzlich begriffen ist 9 .<br />

Auf die Prinzipien der Veranschaulichung <strong>und</strong> der Selbsttätigkeit gehe ich näher ein, da diese für meine<br />

Forschungsfrage von hoher Relevanz sind. Auch ein neueres Prinzip, das E-I-S- Prinzip, dünkt mich<br />

wichtig. Zudem stehen die drei Prinzipien in engem Zusammenhang.<br />

2.4.1.1 Prinzip der Veranschaulichung<br />

Anschauung im Unterricht meint nicht nur das visuell Erfassbare, sondern ganz allgemein die gesamte<br />

sinnliche Erfahrung als Ausgangspunkt für die Begriffsbildung. Demzufolge bedeutet Veranschauli-<br />

chung, den Unterrichtsstoff so darzubieten, dass die Lernenden ihn mit Hilfe ihrer Sinnesorgane <strong>und</strong><br />

entsprechend ihrer Auffassungsgabe erkennen können. Wie vorgängig erwähnt, wurde das Prinzip der<br />

Anschauung bereits von Comenius angestrebt. Rousseau 10 sprach von der „Erfahrung an den Dingen“,<br />

7<br />

Die OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) vereinigt Länder auf der ganzen Welt, die sich zu Demokratie<br />

<strong>und</strong> Marktwirtschaft bekennen.<br />

8<br />

Vgl. Kapitel 2.4.1.3. Bruner (*1915) ist Psychologe <strong>und</strong> leistete wichtige Beiträge zur kognitiven Lerntheorie. Ein bedeutender<br />

Vorschlag besagt den Lernstoff nach dem E-I-S-Prinzip anzuordnen, also durch enaktive Repräsentation (Handlungen), ikonische<br />

Repräsentation (Bilder), symbolische Repräsentation (Zeichen, Sprache).<br />

9<br />

vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/ Unterrichtsprinzipien.<br />

10<br />

Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) war ein Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge <strong>und</strong> Naturforscher der Aufklärung.<br />

Seine Pädagogik markiert den Übergang von der traditionellen geburtsständischen Erziehung zur modernen, an Prinzipien allgemeiner<br />

Menschenbildung orientierten Pädagogik.<br />

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