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Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW

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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />

Masterarbeit<br />

5.3.5 Aktuelle Praxis<br />

Folgende <strong>Konzepte</strong> sind zurzeit aktuell <strong>und</strong> werden von Autoren in meinem Forschungsgegenstand so<br />

dargelegt.<br />

Tabelle 22: Typologie: Aktuelle Praxis, <strong>Konzepte</strong><br />

4.31 Gleiche Inhalte wie Sehende 5.25 zeitweise<br />

1.32 Gutes Gedächtnis 5.56 sind sinnvoll<br />

1.33 Andere Sinne sind besser 1.26 Verbalisieren von Vorgängen<br />

3.11 Begrenzt <strong>und</strong> verschieden 1.23 speziell für Blinde modifiziert<br />

3.13 Taktil braucht mehr Zeit 1.24 Selbsttätigkeit<br />

3.17 Auditive Wahrnehmung 1.14 E-I-S<br />

1.15 Kopfrechnen 1.17 Individualisierung<br />

1.12 Übung, Automatisierung<br />

Fazit zu <strong>Konzepte</strong>n in der gegenwärtigen Praxis<br />

� Die Schulen vermitteln heutzutage die gleichen Bildungsinhalte wie für die sehenden Kinder. Spe-<br />

ziell für Blinde modifizierter Unterricht zeigt sich beim häufigen Individualisieren <strong>und</strong> den differen-<br />

zierten Lernangeboten. Wahrgenommen wird, dass blinde Lernende einen wesentlich grösseren<br />

Zeitbedarf <strong>zum</strong> Bewältigen des Unterrichtsstoffes benötigen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist dem Lernauf-<br />

wand für den blinden Schüler besondere Bedeutung bei<strong>zum</strong>essen.<br />

� Klar ist auch, dass ihre Wahrnehmungsmöglichkeiten gr<strong>und</strong>sätzlich nicht gleich sind. Die auditive<br />

Wahrnehmung wird hoch gewichtet. Das offenbart sich beispielsweise beim Beschreiben von Din-<br />

gen <strong>und</strong> Vorgängen oder durch die Sprachausgabe beim Taschenrechner <strong>und</strong> PC. Wenn z.B. auf<br />

dem PC eine verbalisierte Abbildung beschrieben wird <strong>und</strong> zugleich der zugehörige Kontext mit der<br />

Braillezeile gelesen werden kann, entfallen die aufwändigen Tastvorgänge zur Erkennung der Ab-<br />

bildung.<br />

� <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> sind heute selbstverständlich <strong>und</strong> werden gr<strong>und</strong>sätzlich für sinnvoll be-<br />

trachtet, mindestens während eines gewissen Zeitraums. Traditionelle <strong>Veranschaulichungsmittel</strong><br />

sind unentbehrlich im Anfangsunterricht <strong>und</strong> sind bei neuen Lernstoffen ebenso sinnvoll. Der Lern-<br />

aufwand für den Umgang mit einem Material ist für einen blinden Schüler jedoch besonders hoch.<br />

Er benötigt in der Regel mehr Zeit, um ein Material zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> angemessen mit ihm umgehen<br />

zu können (vgl. Kapitel 3.2.1).<br />

� Später folgen üben <strong>und</strong> automatisieren. Der Unterricht wird oft auf den Repräsentationsmodi in der<br />

Abfolge enaktiv, ikonisch, symbolisch <strong>und</strong> anschliessend automatisierend gestaltet. Der umgekehrte<br />

Transfer wird eher vernachlässigt. Fröbelunterricht gibt es zwar nicht mehr <strong>und</strong> Handarbeitsunter-<br />

richt wird eher abgebaut, aber auf die Selbsttätigkeit der Lernenden wird trotzdem sehr viel Wert ge-<br />

legt. Diese ursprünglich reformpädagogische Idee wird somit modifiziert weiter verwendet.<br />

� Überrascht bin ich, dass das Kopfrechnen anscheinend wieder vermehrt gefordert wird.<br />

Gesamthaft kann gesagt werden, dass heutzutage auditive Wahrnehmungsmöglichkeiten höher gewich-<br />

tet werden als taktile.<br />

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