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Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW

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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />

Masterarbeit<br />

3.2.5 Überarbeitung des Kategoriensystems <strong>und</strong> Kodierleitfaden<br />

Schnell wird mir klar, dass ich mich zu sehr in Einzelheiten verzettle. Denn um meine Forschungsfrage<br />

beantworten zu können, dürfen die Kategorien nicht zu feingliedrig sein. Deshalb revidiere ich das Kate-<br />

goriensystem. Einzelne Kategorien werden zusammengefasst <strong>und</strong> andere fallen weg. Ich verwerfe jene<br />

Kategorien, die für den gesamten Überblick <strong>und</strong> die geschichtliche Entwicklung zwar sehr bedeutungs-<br />

voll sind <strong>und</strong> mich auch persönlich interessieren, meine Fragestellung aber nur streifen. Konkret geht es<br />

um die Tabellen 2 <strong>und</strong> 3 mit den Kategorien Methodik <strong>und</strong> Lerninhalte. Die Überkategorien Sinneserzie-<br />

hung <strong>und</strong> Beschulungsart bzw. -ort streiche ich. Meine Entscheidungsfindung, welche Kategorien expli-<br />

zit der Untersuchung dienen, ist ein langwieriger Prozess, bei dem ich die Kategorien mehrmals überar-<br />

beiten muss.<br />

Danach ordne ich das reduzierte Kategoriensystem <strong>und</strong> erstelle einen Kodierleitfaden. Dabei halte ich<br />

mich an Mayring. Laut ihm hat es sich bewährt, folgende drei Schritte zu befolgen, damit das Katego-<br />

riensystem genau definiert <strong>und</strong> eine eindeutige Zuteilung von Textstellen zu den Kategorien gewährleis-<br />

tet ist:<br />

1. Die Kategorien müssen definiert werden.<br />

2. Ankerbeispiele (konkrete, aussagekräftige Textstellen, die als Beispiele für eine Kategorie die-<br />

nen) werden angeführt.<br />

3. Kodierregeln werden dort erstellt, wo Abgrenzungsprobleme zwischen einzelnen Kategorien<br />

entstehen (vgl. 2002, S. 118ff.).<br />

Folgende Tabelle zeigt ein Beispiel auf. Der vollständige Kodierleitfaden befindet sich in Kapitel 2 im<br />

Angang A.<br />

Tabelle 5: Auszug aus dem Kodierleitfaden zur Überkategorie Unterricht 1.20<br />

Unterkategorie Definition Ankerbeispiel Kodierregel<br />

mündliche Darbietung<br />

1.21<br />

Auswendig lernen<br />

1.25<br />

Verbalisieren von<br />

Vorgängen<br />

1.26<br />

speziell für Blinde<br />

modifiziert<br />

1.23<br />

Der Lehrstoff wird<br />

mündlich dargeboten,<br />

entweder frei formuliert<br />

oder vorgelesen.<br />

Lernende sollen auswendig<br />

lernen.<br />

Die Handlungen werden<br />

verbalisiert.<br />

Spezielle Methoden<br />

müssen angewendet<br />

werden, welche auf die<br />

Lernvoraussetzungen<br />

von Blinden abgestimmt<br />

sind.<br />

„Bey weitem der meiste Unterricht<br />

in Schul- <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Gegenständen geschieht<br />

durch mündlichen Vortrag, also<br />

durchs Gehör“ (Klein, 1837).<br />

14/88<br />

„Durch fleissiges Auswendiglernen<br />

fasslicher <strong>und</strong> interessanter<br />

Sachen, ...muss man das Gedächtnis<br />

zu stärken suchen..."<br />

(Klein, 1819). 1/36<br />

„Die Verbalisierung von Vorgängen<br />

ist eine wichtige Lerntechnik<br />

<strong>und</strong> Voraussetzung<br />

gegenseitigen Verständnisses"<br />

(Beyer, .2008). 4/93<br />

„...dass ... die Blindenpädagogik<br />

in mehrfacher Beziehung eine<br />

abweichende ist <strong>und</strong> dass aus<br />

dieser die abweichenden Methoden<br />

<strong>und</strong> Bildungsmittel ...<br />

resultieren" (Heller, 1888). 16/90<br />

„Es gehört zur didaktischen<br />

Verantwortung, Lerninhalte an<br />

die gegebenen sinnlichen Voraussetzungen<br />

zu adaptieren,<br />

sprich taktil oder auditiv vermittel-<br />

<strong>und</strong> verstehbar zu machen"<br />

(Hofer, 2008). 4/107<br />

Explizite Erwähnung von mündlicher Übermittlung<br />

oder Beschreibung.<br />

Verbalisierungen vor, während oder nach<br />

den Handlungen.<br />

Spezielle Methoden hinsichtlich der Stoffvermittlung<br />

oder/<strong>und</strong> Anpassung (Adaption)<br />

der Lerninhalte werden empfohlen. Unter<br />

1.24 erwähnte ausgenommen.<br />

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