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Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW

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1.21<br />

1.25<br />

1.22<br />

1.26<br />

1.23<br />

1.24<br />

1.14<br />

1.17<br />

1.34<br />

Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />

Masterarbeit<br />

4.2.5 Hauptkategorie Unterricht<br />

Meinungen, Beschreibung <strong>und</strong> <strong>Konzepte</strong> zur Unterrichtsdidaktik (Schwerpunkt Mathematikunterricht)<br />

werden in diesem Kapitel aufgezeigt. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die zeitliche Entwicklung.<br />

Tabelle 13: Zeitschiene zu den Unterkategorien von Unterrichtskonzepten: Verteilung der Meinungen<br />

1800<br />

1810<br />

1820<br />

1830<br />

1840<br />

1850<br />

1860<br />

1870<br />

1880<br />

1890<br />

Unterkategorien: 1.21 mündliche Darbietung; 1.25 Auswendig lernen; 1.22 Gleich wie bei Sehenden;<br />

1.26 Verbalisieren von Vorgängen; 1.23 Speziell für Blinde modifiziert; 1.24 Selbsttätigkeit: Anschau-<br />

ungs-/Fröbel-/Form-/Zeichenunterricht; 1.14 E-I-S; 1.17 Individualisierung; 1.34 Lebenswelt des Kindes.<br />

Die mündliche Darbietung bestimmte in den Anfängen der Blindenbildung den Unterricht. Klein schrieb<br />

noch 1837 in seiner Vorrede zur Geschichte des Blinden-Unterrichts: „Bey weitem der meiste Unterricht<br />

in Schul- <strong>und</strong> wissenschaftlichen Gegenständen geschieht durch mündlichen Vortrag, also durchs Ge-<br />

hör“ (Klein; zitiert nach Grassmann, 2006, S. 88). Durch Vorlesen aus Büchern wurde diese Methode<br />

ausgeweitet. Damit war die Teilhabe immer möglich, kostenneutral <strong>und</strong> erforderte keine spezielle An-<br />

passung (vgl. Hofer, 2008, S. 110ff.). Das Auswendiglernen von Unterrichtsstoff folgte darauf als Me-<br />

thode der Vertiefung.<br />

Gleichzeitig orientierte sich Klein im Mathematikunterricht mit seinem unterrichtlichen Vorgehen bei der<br />

Entwicklung des Zahlbegriffs an der Methodik der Anschauungs- <strong>und</strong> Massverhältnisse Pestalozzis. Für<br />

den Zahlenraum bis 20 stellte er <strong>zum</strong> Erwerb des Zahlbegriffs Zählkugeln <strong>und</strong> Alltagsgegenstände zur<br />

Verfügung; für den Zahlenraum bis 100 die Rechenschnur <strong>und</strong> ermöglichte dadurch das handelnde<br />

Erschliessen 29 . Anschliessend wurde auf abstrakte Begriffe umgestellt, damit der blinde Lernende eine<br />

Vollkommenheit im Kopfrechnen erreichen konnte (vgl. Hahn, 2006, S. 101). Auch nachfolgende späte-<br />

re Blindenpädagogen waren von Pestalozzis Theorien geprägt. Es wurde Anschauungsunterricht betrie-<br />

ben. Unterricht <strong>und</strong> Belehrung geschahen mithilfe von Anschauungsmaterial. An realen Gegenständen<br />

<strong>und</strong> Modellen wurde das sinnliche Erkennen geübt, um damit Vorstellungen erzeugen zu können. Als<br />

Herzstück jeder Blindenschule galt die Lehrmittelsammlung. 1887 war zu lesen: „Da Anschauen die<br />

Gr<strong>und</strong>lage allen Unterrichtes ist, die Gesichtsanschauungen aber dem Blinden fehlen, so sind ihm die<br />

Vorstellungen <strong>und</strong> Begriffe mit Hilfe der übrigen Sinnen, denen die Gegenstände des Unterrichtes vor-<br />

zuführen sind, beizubringen“ (Merle; zitiert nach Degenhardt & Rath, 2001, S. 52). An den Blindenschu-<br />

len wurde der Fröbelunterricht als eigenständiges Fach in den St<strong>und</strong>enplan aufgenommen. Darin wurde<br />

die manuelle Selbsttätigkeit in den Mittelpunkt gestellt. der Fröbelunterricht war zudem zweckgeb<strong>und</strong>en,<br />

29 für die Einführung in den höheren Zahlenraum verwendet Klein die Russische Rechenmaschine. Sämtliche Veranschauli-<br />

chungsmittel werden in Kapitel 4.3 dargestellt.<br />

1900<br />

1910<br />

1920<br />

1930<br />

1940<br />

1950<br />

1960<br />

1970<br />

1980<br />

1990<br />

2000<br />

2010<br />

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