Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW
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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />
Masterarbeit<br />
Übersichtlichkeit, leicht handhabbar (9.50)<br />
Das <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> soll den Doppel-Hand-Bereich des Kindes nicht überschreiten (5); (3).<br />
Die Anatomie der tastenden Finger wird berücksichtigt (5). Bewegliche Teile lassen sich fixieren (5);<br />
(21). Die Taststabilität muss den Alltagsbedingungen standhalten (5); (3). Die Handhabung muss ge-<br />
fahrlos sein (5); (21).<br />
Tastqualität (9.60)<br />
Die Tastqualität ist deutlich kontrastreich durch verschiedene Tastebenen, Strukturen oder Formen (3);<br />
(5). Das <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> verfügt über eine angenehm zu ertastende Oberfläche (21); (5). Die<br />
Informationen sind auf das Wesentliche beschränkt (3).<br />
Schnell bereit (9.80)<br />
Das <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> kann schnell bereitgestellt <strong>und</strong> weggeräumt werden (5) <strong>und</strong> muss den<br />
motorischen Fähigkeiten des Kindes angepasst sein (3).<br />
Ansprechend (9.90)<br />
Das Material ist auch visuell ansprechend <strong>und</strong> kontrastreich gestaltet (3); (5); (21), damit Sehende der<br />
gleichen Klasse sie auch gerne verwenden (5).<br />
4.4 Exkurs akustischer Zahlenstrahl<br />
Der akustische Zahlenstrahl ist eine neue Erkenntnis aus dem Jahr 2000. Diese beruht auf den For-<br />
schungsergebnissen einer Pilotstudie an der Universität Dortm<strong>und</strong> unter der Leitung von Emmy Csoc-<br />
sán. Sie zeigen, dass das Doppeltzählen eine brauchbare Methode ist, ein Gefühl für Zahlen zu erwer-<br />
ben. Bei 7-jährigen blinden Kindern ist das Zählen durch Hören die meist verwendete Methode 33 .<br />
Durch Hören - zuerst laut <strong>und</strong> dann im Kopf gesagte Zahlwörter (im Kurzzeitgedächtnis) - erfahren die<br />
Kinder die Zahl der Zahlwörter. Die Zahlwörter existieren wie ein strukturiertes Muster in ihrem Ohr.<br />
Csocsán erklärt: „Dies bezeichne ich als Sinfony-Effekt, weil bei dieser Art von Zählen Ähnliches pas-<br />
siert, was wir erfahren, wenn wir Musik geniessen. Man hört momentan die musikalischen Eindrücke<br />
<strong>und</strong> hört durch das Kurzzeitgedächtnis das Frühere zur selben Zeit“ (Csocsán, 2000a, S.4).<br />
Diese Erfahrung von Zahlen bezeichnet Csocsán als „akustischen Zahlenstrahl“. Das wichtigste in ihrer<br />
Theorie ist, dass die Kinder die Zahlen als simultan hörbare Muster erleben. Sie können die ganze Serie<br />
der Zahlwörter hören <strong>und</strong> damit auf verschiedene Weise umgehen (vgl. ebd.).<br />
33 Vgl. die Theorie in Kapitel 2.5.4 <strong>und</strong> in Kapitel 4.2.3<br />
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