Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW
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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />
Masterarbeit<br />
6 Beantwortung der Fragestellung<br />
In diesem Kapitel sollen die eingangs gestellten Fragen beantwortet werden.<br />
Die Forschungsfragen, welche durch die vorliegende Arbeit beantwortet werden, lauten:<br />
Welche didaktischen <strong>Konzepte</strong> für die Zahlerfassung <strong>und</strong> Zahlenraumerweiterung sind in der<br />
Fachliteratur zur Blindenbildung beschrieben? Welche mathematischen Veranschaulichungsmit-<br />
tel entstanden daraus? Inwieweit erfüllen diese die mathematisch-didaktischen <strong>und</strong> blindenspe-<br />
zifischen Kriterien?<br />
Zudem ging ich folgende Fragen an:<br />
Welche Theorien <strong>und</strong>/oder Personen stehen hinter den <strong>Konzepte</strong>n <strong>und</strong> welche Ziele verfolgten sie? In<br />
welche Zeiträume sind die verschiedenen <strong>Konzepte</strong> einzuordnen <strong>und</strong> von welchen Kontexten waren sie<br />
abhängig? Welche didaktischen <strong>Konzepte</strong> <strong>und</strong> <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> galten nur kurzzeitig oder ha-<br />
ben sich verändert, welche sind heute noch oder wieder aktuell?<br />
Diese Fragen beantworte ich in zwei Teilen. Zuerst richte ich den Schwerpunkt auf die didaktischen<br />
<strong>Konzepte</strong>, anschliessend auf die <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> mit Materialkriterien. Dabei muss ich mich<br />
zusammenfassend auf die bedeutungsvollsten Antworten beschränken. Deshalb kann ich die Fragestel-<br />
lung nicht bloss nach den Ergebnissen beantworten, sondern lasse bewusst meine Interpretationen<br />
hinein fliessen.<br />
6.1 Theoretische <strong>Konzepte</strong><br />
Welche didaktischen <strong>Konzepte</strong> für die Zahlerfassung <strong>und</strong> Zahlenraumerweiterung sind in der<br />
Fachliteratur zur Blindenbildung beschrieben? In welche Zeiträume sind die verschiedenen Kon-<br />
zepte einzuordnen?<br />
Aus den Ergebnissen <strong>und</strong> Interpretationen der Forschungsarbeit lässt sich schliessen, dass über 200<br />
Jahre hinweg bestimmte <strong>Konzepte</strong> in unterschiedler Ausprägung bedeutsam sind.<br />
Zusammenfassend zeigen sich folgende immerwährenden <strong>Konzepte</strong>:<br />
� Die Unterrichtsmethoden werden blindenspezifisch modifiziert.<br />
� Die Zahlerfassung, Zahlenraumerweiterung <strong>und</strong> erste Rechenoperationen werden im Anfangsunter-<br />
richt handelnd erschlossen. Das Prinzip der Selbsttätigkeit steht somit im Zentrum des Unterrichts.<br />
� Zählen wird als gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung für das spätere Rechnen angesehen. Alltagsgegen-<br />
stände, an denen das Zählen geübt wird stehen zur Verfügung. Die Russische Rechenmaschine,<br />
welche heute als Zählrahmen dient, ist eines der <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> dazu.<br />
� Nach der ersten Erarbeitung der Zahlen folgen die Festigung des Erlernten durch Üben <strong>und</strong> Auto-<br />
matisieren.<br />
� Allgemein werden Sachen <strong>und</strong> Inhalte aus der Lebenswelt der Kinder benützt.<br />
� Alle Repräsentationsmodi fliessen ein. Jedoch bestehen im ikonischen Bereich <strong>und</strong> vor allem in der<br />
Schriftlichkeit Schwierigkeiten, welche sich alle Fachleute jederzeit bewusst sind. Das Prinzip der<br />
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