Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW
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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />
Masterarbeit<br />
Eindeutigkeit (9.61): Dieses Kriterium trifft auf alle Mittel zu, ausser den Tafeln von Lachmann, Taylor<br />
<strong>und</strong> vielfach die tastbaren Vorlagen. Gerade tastbare Vorlagen sind meiner Erfahrung nach häufig mit<br />
Informationen überladen <strong>und</strong> führen so zu Verwirrungen oder gar bis zur Unkenntlichkeit.<br />
Ansprechend (9.90): Visuell ansprechend sind PC, Taschenrechner <strong>und</strong> tastbare Vorlagen. Die restli-<br />
chen Mittel sind speziell für Blinde konstruiert worden <strong>und</strong> müssen von Sehenden nicht verwendet wer-<br />
den.<br />
<strong>Veranschaulichungsmittel</strong> zur Notation von Zahlen <strong>und</strong> Operationen in der Mathematik sind entweder<br />
Mittel:<br />
� welche speziell nur für die Mathematik entwickelt wurden, wie Cubes/Rechenkasten, Sa<strong>und</strong>erson-<br />
Niesen'sche Rechentafel, Langs Rechentafel, Rechentafel Lachmann, Taylor-Rechentafel,<br />
Schleussner-Rechentafel, Taschenrechner<br />
� oder es sind dieselben wie zur Notation von Sprache, also <strong>zum</strong> Schreiben <strong>und</strong> Lesen, wie Compu-<br />
ter, Braille-Schreibmaschine <strong>und</strong> Punktschrifttafel.<br />
Zudem wurden sämtliche <strong>Veranschaulichungsmittel</strong> zur Notation oder <strong>zum</strong> Lesen speziell für Blinde<br />
erf<strong>und</strong>en, ausser Taschenrechner <strong>und</strong> PC, welche aber beide blindengerecht modifiziert wurden.<br />
5.2.4 Zusammenfassende Interpretation der <strong>Veranschaulichungsmittel</strong><br />
Aus den dargelegten Ergebnissen <strong>und</strong> meinen Beurteilungen zur Überkategorie Veranschaulichungsmit-<br />
tel leite ich nachfolgende zusammenfassende Interpretationen ab:<br />
Es gibt kein <strong>Veranschaulichungsmittel</strong>, welches für sämtliche Sachverhalte des Mathematikanfangsun-<br />
terrichts eingesetzt werden kann. Viele haben Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Es gibt aber Materialien, die hinsicht-<br />
lich bestimmter Aspekte besondere Stärken zeigen.<br />
Empfehlenswert bei den Lern- <strong>und</strong> Rechenhilfsmitteln sind aber auf jeden Fall Materialien mit einer<br />
deutlich tastbaren Fünfer- <strong>und</strong> Zehner-Struktur <strong>und</strong> solche, die ausbaubar sind <strong>und</strong> sich dadurch für<br />
verschiedene Niveaus <strong>und</strong> Sachverhalte eignen wie z.B. Russische Rechenmaschine, Abakus, 20er-<br />
Rechenrahmen, taktile H<strong>und</strong>ertertafel <strong>und</strong> Dienes-Blöcke (Mehrsystemblöcke). Ganz wichtig erscheint<br />
mir, dass Kindern genügend Zeit geben wird, sich mit den <strong>Veranschaulichungsmittel</strong>n auseinander zu<br />
setzen, mit ihnen vertraut zu werden <strong>und</strong> sich in sie hineinzudenken. Denn jedes Veranschaulichungs-<br />
mittel <strong>und</strong> die Regeln seiner Verwendung müssen neu gelernt werden. Sie stellen einen eigenen Unter-<br />
richtsgegenstand dar. Darum ist eine zu grosse Vielfalt von <strong>Veranschaulichungsmittel</strong>n meiner Meinung<br />
nach zu vermeiden.<br />
Ebenso dünken mich hinsichtlich der integrativen Beschulung gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>Veranschaulichungsmittel</strong><br />
sinnvoll, welche auch von sehenden Kindern genutzt werden können oder solche, die von gebräuchli-<br />
chen Mitteln modifiziert wurden.<br />
Für das immer noch eher schwierige Gebiet der Notation sind ergänzend zu den neuen Medien meiner<br />
Einschätzung nach durchaus auch Rechenkästen sinnvoll.<br />
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