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Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie

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Ω 1 Arbeit [A]<br />

Ω Arbeitskraft [Ak]<br />

Arbeitskraft als Wert und als Wertbildner. Innerhalb<br />

des Kapitalvorschusses zählt die Arbeitskraft als<br />

Wert, im Produktionsprozeß dagegen fungiert<br />

sie als Wertbildner. An die Stelle des Werts<br />

<strong>der</strong> Arbeitskraft, <strong>der</strong> innerhalb des Kapitalvorschusses<br />

figuriert, tritt im wirklich fungierenden<br />

produktiven Kapital die lebendige, wertbildende<br />

Arbeitskraft selbst.<br />

[Die] Arbeitskraft ist in <strong>der</strong> Hand des Arbeiters<br />

Ware, nicht Kapital, und sie konstituiert für ihn<br />

eine Revenue, soweit er <strong>der</strong>en Verkauf beständig<br />

wie<strong>der</strong> holen kann; sie fungiert als Kapital nach<br />

dem Verkauf in <strong>der</strong> Hand des Kapitalisten, während<br />

des Produk tionsprozesses selbst. Was hier<br />

zweimal dient, ist die Arbeitskraft; als Ware, die<br />

zu ihrem Wert verkauft wird, in <strong>der</strong> Hand des<br />

Arbeiters; als Wert und Gebrauchswert produzierende<br />

Kraft in <strong>der</strong> Hand des Kapitalisten, <strong>der</strong><br />

sie gekauft hat. Aber das Geld, was <strong>der</strong> Arbeiter<br />

vom Kapitalisten erhält, erhält er erst, nachdem<br />

er ihm den Gebrauch seiner Arbeitskraft gegeben<br />

hat, nachdem dieselbe bereits im Wert des<br />

Arbeitsprodukts realisiert ist. Der Kapitalist hat<br />

diesen Wert in seiner Hand, bevor er ihn zahlt.<br />

Es ist also nicht das Geld, das zweimal fungiert:<br />

erst als Geldform des variablen Kapitals, dann<br />

als Arbeitslohn. Son<strong>der</strong>n es ist die Arbeitskraft,<br />

die zweimal fungiert hat; erst als Ware beim Verkauf<br />

<strong>der</strong> Arbeitskraft (das Geld wirkt bei Stipulierung<br />

des zu zahlenden Lohns bloß als ideelles<br />

Wertmaß, wobei es noch gar nicht in <strong>der</strong> Hand<br />

des Kapitalisten zu sein braucht); zweitens im<br />

Produktionsprozeß, wo sie als Kapital, d. h. als<br />

Gebrauchswert und Wert schaffendes Element<br />

in <strong>der</strong> Hand des Kapitalisten fungiert. Sie hat bereits<br />

in Warenform das dem Arbeiter zu zahlende<br />

Äquivalent geliefert, bevor <strong>der</strong> Kapitalist es dem<br />

Arbeiter in Geldform zahlt. Der Arbeiter schafft<br />

also selbst den Zahlungsfonds, aus dem ihn <strong>der</strong><br />

Kapitalist zahlt. Aber das ist nicht alles.<br />

Ω Ω<br />

Ω 1 Arbeit [A]<br />

Ω Arbeitskraft [Ak] [cont.1]<br />

· Das Geld [Lohn], das <strong>der</strong> Arbeiter erhält, wird<br />

von ihm verausgabt, um seine Arbeitskraft zu<br />

erhalten, also – Kapitalistenklasse und Arbeiterklasse<br />

in ihrer Gesamt heit betrachtet – um dem<br />

Kapitalisten das Werkzeug zu erhalten, wodurch<br />

allein er Kapitalist bleiben kann.<br />

· Der beständige Kauf und Verkauf <strong>der</strong> Arbeitskraft<br />

verewigt einerseits die Arbeitskraft als<br />

Element des Kapitals, wodurch es als Schöpfer<br />

von Waren – Gebrauchsartikeln, die einen Wert<br />

haben – erscheint, wodurch ferner <strong>der</strong> Kapitalteil,<br />

<strong>der</strong> die Arbeitskraft kauft, durch ihr eigenes<br />

Produkt beständig hergestellt wird, <strong>der</strong> Arbeiter<br />

selbst also beständig den Kapitalfonds schafft,<br />

aus dem er bezahlt wird. Andrerseits wird <strong>der</strong> beständige<br />

Verkauf <strong>der</strong> Arbeitskraft <strong>zur</strong> stets sich<br />

erneuernden Lebenserhaltungsquelle des Arbeiters,<br />

und seine Arbeits kraft erscheint als das Vermögen,<br />

wodurch er die Revenue bezieht, von<br />

<strong>der</strong> er lebt. Revenue meint hier nichts als durch<br />

beständig wie<strong>der</strong>holten Verkauf einer Ware bewirkte<br />

Aneignung von Werten, wobei letztere<br />

selbst nur <strong>zur</strong> beständigen Reproduktion <strong>der</strong> zu<br />

verkaufenden Ware dienen. Insofern hat A. Smith<br />

recht zu sagen, daß <strong>der</strong> Wertteil des vom Ar beiter<br />

selbst geschaffenen Produkts, wofür ihm <strong>der</strong><br />

Kapitalist ein Äquivalent in Form des Arbeitslohns<br />

zahlt, Quelle von Revenue für den Arbeiter<br />

wird. Dies än<strong>der</strong>t aber ebensowenig an <strong>der</strong> Natur<br />

o<strong>der</strong> Größe dieses Wertteils <strong>der</strong> Ware, als es<br />

am Wert <strong>der</strong> Produktionsmittel än<strong>der</strong>t, daß sie<br />

als Kapital werte fungieren, o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Natur<br />

und Größe einer geraden Linie, daß sie als Basis<br />

eines Dreiecks o<strong>der</strong> als Durchmesser einer<br />

Ellipse fungiert. Der Wert <strong>der</strong> Arbeitskraft bleibt<br />

gerade so unabhängig bestimmt wie <strong>der</strong> jener<br />

Produktionsmittel. We<strong>der</strong> besteht dieser Wertteil<br />

<strong>der</strong> Ware aus Revenue als einem ihn konstituierenden<br />

selbständigen Faktor, noch löst sich dieser<br />

Wertteil auf in Revenue. Weil dieser vom Arbeiter<br />

beständig reproduzierte Neuwert für ihn Quelle<br />

von Revenue bildet, bildet nicht umgekehrt seine<br />

Revenue einen Bestandteil des von ihm produzierten<br />

Neuwerts. Die Größe des ihm bezahlten<br />

Anteils an dem von ihm geschaffenen Neuwert<br />

bestimmt den Wertumfang seiner Revenue, nicht<br />

umgekehrt. Daß dieser Teil des Neuwerts für<br />

ihn Revenue bildet, zeigt bloß, was aus ihm wird,<br />

den Charakter seiner Anwendung, und hat mit<br />

seiner Bildung so wenig zu schaffen wie mit je<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Wertbildung. Nehme ich jede Woche<br />

zehn Geldeinheiten [GE] ein, so än<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

Umstand dieser wöchentlichen Einnahme nichts,<br />

Ω Ω<br />

2 29. Okt. 2014, 12:22 Uhr

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