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Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie

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Ω 15 [Weitere Kategorien]<br />

Ω Grundrente. Absolute. [cont.2]<br />

ist dem Kapitalersatz plus dem Durchschnittsprofit<br />

[k + p∂]; und <strong>der</strong> Durchschnittsprofit ist<br />

niedriger als <strong>der</strong> in dieser Ware produzierte<br />

Profit. Der vom gesellschaftlichen Durchschnittskapital<br />

[ c∂ /v∂] produzierte Mehrwert ist geringer<br />

als <strong>der</strong> von einem Kapital mit niedrigerer<br />

Zusammensetzung [ c / v < c∂ / v∂] produzierte Mehrwert<br />

[m∂ < m]. Umge kehrt verhält es sich, wenn<br />

das in einer bestim mten Pro duk tions sphäre angelegte<br />

Kapital von höherer Zusam men setzung<br />

ist als das gesellschaftliche Durch schnittskapital.<br />

Der Wert <strong>der</strong> von ihm produzierten Waren steht<br />

unter ihrem Produktionspreis, was allgemein<br />

bei den Pro dukten <strong>der</strong> höchstentwickelten Industrien<br />

<strong>der</strong> Fall ist.<br />

Ist das Kapital in einer bestimmten Produktionssphäre<br />

niedriger zusammengesetzt als das gesellschaftliche<br />

Durchschnittskapital, so ist dies<br />

zunächst nur ein an<strong>der</strong>er Ausdruck dafür, daß<br />

die Produktivkraft <strong>der</strong> gesellschaftlichen Arbeit<br />

in dieser beson<strong>der</strong>en Produktionssphäre unter<br />

dem Durchschnittsniveau steht; denn die erreichte<br />

Stufe <strong>der</strong> Produktivkraft stellt sich dar<br />

in dem relativen Übergewicht des konstanten<br />

Kapitalteils über den variablen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> beständigen<br />

Abnahme des von einem gegebenen<br />

Kapital in Arbeitslohn ausgelegten Bestandteils.<br />

Ist umgekehrt das Kapital in einer bestimmten<br />

Produktionssphäre höher zusammengesetzt, so<br />

drückt dies eine über dem Durchschnittsniveau<br />

stehende Entwicklung <strong>der</strong> Produktivkraft aus.<br />

Von eigentlich künstlerischen Arbeiten nicht zu<br />

reden, <strong>der</strong>en Betrachtung <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache<br />

nach [›Originale‹] von unserm Thema ausgeschlossen<br />

ist, versteht es sich übrigens von<br />

selbst, daß verschiedene Produktionssphären<br />

nach ihrer technischen Beson<strong>der</strong>heit verschiedene<br />

Verhältnisse von konstantem und variablem<br />

Kapital erheischen und daß die lebendige<br />

Arbeit in einigen mehr, in an<strong>der</strong>en weniger Raum<br />

einnehmen muß. In <strong>der</strong> extraktiven Industrie,<br />

genau zu unterscheiden von <strong>der</strong> Agrikultur, fällt<br />

das Rohmaterial als ein Element des konstanten<br />

Kapitals ganz weg und auch das Hilfsmaterial<br />

spielt nur hie und da eine bedeutende Rolle. In<br />

<strong>der</strong> Bergwerksindustrie jedoch spielt das fixe<br />

Kapital, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Teil des konstanten Kapitals,<br />

eine bedeutende Rolle. Dennoch wird man auch<br />

hier den Fortschritt <strong>der</strong> Entwicklung messen<br />

können am relativen Wachsen des konstanten<br />

Kapitals verglichen mit dem variablen.<br />

Ist die Zusammensetzung des Kapitals in <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Agrikultur niedriger als die des gesellschaftlichen<br />

Durchschnittskapitals, so würde<br />

dies prima facie ausdrücken, daß in Län<strong>der</strong>n<br />

entwickelter Produktion die Agrikultur nicht in<br />

Ω Ω<br />

Ω 15 [Weitere Kategorien]<br />

Ω Grundrente. Absolute. [cont.3]<br />

demselben Grade fortgeschritten ist wie die verarbeitende<br />

Industrie. Solche Tatsache würde, von<br />

allen an<strong>der</strong>en und teils entscheidenden ökonomischen<br />

Umständen abgesehen, sich schon<br />

aus <strong>der</strong> früheren und rascheren Entwicklung <strong>der</strong><br />

mechanischen Wissenschaften, und namentlich<br />

ihrer Anwendung, verglichen mit <strong>der</strong> spätem<br />

und teils ganz jungen Entwicklung <strong>der</strong> Chemie,<br />

Geologie und Physiologie, und namentlich wie<strong>der</strong><br />

ihrer Anwendung auf die Agrikultur erklären<br />

[um 1870]. Übrigens ist es eine unzweifelhafte<br />

und längst bekannte Tatsache, daß die<br />

Fortschritte <strong>der</strong> Agrikultur selbst sich stetig im<br />

relativen Wachsen des konstanten Kapitalteils<br />

gegen den variablen ausdrücken. Ob in einem<br />

bestimmten Lande kapitalistischer Produktion, in<br />

England z. B., die Zusammensetzung des agrikolen<br />

Kapitals niedriger ist als die des gesellschaftlichen<br />

Durchschnittskapitals, ist eine Frage, die<br />

nur statistisch zu entscheiden ist. Jedenfalls<br />

steht theoretisch das fest, daß nur unter dieser<br />

Voraussetzung <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Agrikulturprodukte<br />

über ihrem Produktionspreis stehen kann; d. h.<br />

daß <strong>der</strong> von einem Kapital von gegebener Größe<br />

in <strong>der</strong> Agrikultur erzeugte Mehrwert o<strong>der</strong>, was<br />

dasselbe ist, die von ihm in Bewegung gesetzte<br />

und kommandierte Mehrarbeit (also auch angewandte<br />

lebendige Arbeit überhaupt) größer ist<br />

als bei einem gleich großen Kapital von gesellschaftlicher<br />

Durchschnittszusammensetzung.<br />

Es genügt also für die Form <strong>der</strong> Rente, die nur unter<br />

dieser Annahme stattfinden kann, die Annahme<br />

zu machen. Wo die Hypothese wegfällt, fällt auch<br />

die ihr entsprechende Form <strong>der</strong> Rente weg.<br />

Die bloße Tatsache eines Überschusses des Werts<br />

<strong>der</strong> Agrikulturprodukte über ihren Produktionspreis<br />

würde jedoch für sich allein in keiner Weise<br />

hinreichen, das Dasein einer von <strong>der</strong> Differenz<br />

in <strong>der</strong> Fruchtbarkeit <strong>der</strong> Bodenarten o<strong>der</strong> sukzessiver<br />

Kapitalanlagen auf demselben Boden<br />

unabhängigen Grundrente zu erklären, kurz,<br />

einer von <strong>der</strong> Differentialrente begrifflich unterschiedenen<br />

Rente, die daher als absolute Rente<br />

bezeichnet werden kann. Eine ganze Anzahl<br />

Manufakturprodukte besitzen die Eigenschaft,<br />

daß ihr Wert über ihrem Produktionspreis steht,<br />

ohne daß sie deshalb einen Überschuß über den<br />

Durchschnittsprofit o<strong>der</strong> einen Surplusprofit<br />

abwerfen, <strong>der</strong> sich in Rente verwandeln könnte.<br />

Um gekehrt. Dasein und Begriff des Produktionspreises<br />

und <strong>der</strong> allgemeinen Profit rate, die er<br />

ein schließt, beruhen darauf, daß die einzelnen<br />

Waren nicht zu ihrem Wert verkauft werden.<br />

Die Produktionspreise entspringen aus einer<br />

Ausgleichung <strong>der</strong> Warenwerte, die, nach Rückerstat<br />

tung <strong>der</strong> respektiven, in den verschiedenen<br />

Ω Ω<br />

112 29. Okt. 2014, 12:22 Uhr

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