Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie
edition babbelClub 7
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Ω 12 Wert [›Tauschwert‹, Kapitalwert]<br />
Ω Wertgesetz [cont.1]<br />
III. Die Rate des Mehrwerts [Exploitations grad <strong>der</strong><br />
Arbeitskraft] und den Wert <strong>der</strong> Arbeits kraft [die<br />
Größe <strong>der</strong> notwendigen Arbeitszeit] gegeben,<br />
folgt: je größer das variable Kapital, desto größer<br />
die Masse des produzierten Werts und Mehrwerts.<br />
Die Grenze des Arbeitstags und die seines<br />
notwendigen Bestandteils gegeben, hängt die<br />
Masse von Wert und Mehrwert, die ein einzelner<br />
Kapitalist produziert, offenbar ausschließlich<br />
ab von <strong>der</strong> Masse Arbeit, die er in Bewegung<br />
setzt. Diese aber hängt, unter den gegebenen<br />
An nahmen, ab von <strong>der</strong> Masse Arbeitskraft o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Arbeiteranzahl, die er exploitiert, und diese<br />
Anzahl ihrerseits ist bestimmt durch die Größe<br />
des von ihm vorgeschossenen variablen Kapitals.<br />
Bei gegebener Rate des Mehrwerts und gegebenem<br />
Wert <strong>der</strong> Arbeitskraft verhalten sich also<br />
die Massen des produzierten Mehrwerts direkt<br />
wie die Größen <strong>der</strong> vorgeschossenen variablen<br />
Kapitale. Nun weiß man aber, daß <strong>der</strong> Kapitalist<br />
sein Kapital in zwei Teile teilt. Einen Teil legt er<br />
aus in Produktionsmitteln. Dies ist <strong>der</strong> konstante<br />
Teil seines Kapitals. Den an<strong>der</strong>en Teil setzt er um<br />
in lebendige Arbeitskraft. Dieser Teil bildet sein<br />
variables Kapital. Auf Basis <strong>der</strong>selben Pro duktionsweise<br />
findet in verschiedenen Produktionszweigen<br />
verschiedene Teilung des Kapitals in<br />
einen konstanten und einen variablen Bestandteil<br />
statt. Inner halb desselben Produktionszweige<br />
wechselt dies Verhältnis mit wechseln<strong>der</strong> tech nischer<br />
Grundlage und gesellschaftlicher Kombination<br />
des Produktionsprozesses. Wie aber ein<br />
gegebenes Kapital immer zerfalle in konstanten<br />
und variablen Bestandteil, ob <strong>der</strong> letztere sich<br />
zum ersteren verhalte wie 1 : 2, 1 : 10 o<strong>der</strong> 1 : x, das<br />
eben aufgestellte Gesetz wird nicht davon berührt,<br />
da früherer Analyse gemäß <strong>der</strong> Wert des<br />
konstanten Kapitals im Produktenwert zwar wie<strong>der</strong>erscheint,<br />
aber nicht in das neu gebildete<br />
Wertprodukt eingeht. Um 1 000 Spinner zu verwenden,<br />
sind natürlich mehr Rohmaterialien,<br />
Spin deln usw. nötig, als um 100 zu verwenden.<br />
Der Wert dieser zuzusetzenden Produk tionsmittel<br />
aber mag steigen, fallen, unverän<strong>der</strong>t bleiben,<br />
groß o<strong>der</strong> klein sein, er bleibt ohne irgendeinen<br />
Einfluß auf den Verwertungsprozeß <strong>der</strong> sie<br />
bewegenden Arbeitskraft. Das oben konstatierte<br />
Gesetz nimmt also die Form an: Die von verschiedenen<br />
Kapitalen produzierten Massen von<br />
Wert und Mehrwert verhalten sich bei gegebenem<br />
Wert und gleich großem Exploitationsgrad<br />
<strong>der</strong> Arbeitskraft direkt wie die Größen <strong>der</strong> variablen<br />
Bestandteile dieser Kapitale, d. h. ihrer in lebendige<br />
Arbeitskraft umgesetzten Bestandteile.<br />
Ω Ω<br />
Ω 12 Wert [›Tauschwert‹, Kapitalwert]<br />
Ω Wertgesetz [cont.2]<br />
Dies Gesetz wi<strong>der</strong>spricht offenbar aller auf den<br />
Augen schein gegründeten Erfahrung. Je<strong>der</strong>mann<br />
weiß, daß ein Baumwollspinner, <strong>der</strong> – die Prozent<br />
teile des angewandten Gesamtkapitals<br />
berechnet – relativ viel konstantes und wenig<br />
variables Kapital anwendet, deswegen keinen<br />
kleineren Gewinn o<strong>der</strong> Mehrwert erbeutet als<br />
ein Bäckermeister, <strong>der</strong> relativ viel variables und<br />
wenig konstantes Kapital in Bewegung setzt. Zur<br />
Lösung dieses scheinbaren Wi<strong>der</strong>spruchs bedarf<br />
es noch vieler Mittelglie<strong>der</strong>. Obgleich sie<br />
das Gesetz nie formuliert hat, hängt die klassische<br />
<strong>Ökonomie</strong> instinktiv daran fest – weil es<br />
eine notwendige Konsequenz des Wertgesetzes<br />
überhaupt ist – und sucht es durch gewaltsame<br />
Abstraktion vor den Wi<strong>der</strong>sprüchen <strong>der</strong><br />
Erscheinung zu retten. Hier ist die Ricardosche<br />
Schule gestolpert. Die Vulgär öko nomie, die<br />
„ wirklich auch nichts gelernt hat”, pocht hier,<br />
wie überall, auf den Schein gegen das Gesetz<br />
<strong>der</strong> Erscheinung. Sie glaubt im Gegen satz zu<br />
Spinoza [ignorantia non est argumentum], daß<br />
„die Unwissenheit ein hin reichen <strong>der</strong> Grund ist”.<br />
· Die Arbeit, die vom Gesamtkapital einer Gesellschaft<br />
tagaus, tagein in Bewegung gesetzt wird,<br />
kann als ein einziger Arbeitstag betrachtet werden.<br />
Ist z. B. die Zahl <strong>der</strong> Arbeiter eine Million<br />
und beträgt <strong>der</strong> Durchschnittsarbeitstag eines<br />
Arbeiters 10 Stunden, so besteht <strong>der</strong> gesellschaftliche<br />
Arbeitstag aus 10 Millionen Stunden. Bei<br />
gegebener Länge dieses Arbeitstags, seien seine<br />
Grenzen physisch o<strong>der</strong> sozial gezogen, kann<br />
die Masse des Mehrwerts nur vermehrt werden<br />
durch Vermehrung <strong>der</strong> Arbeiteranzahl, d. h. <strong>der</strong><br />
Arbeiterbevölkerung. Das Wachstum <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
bildet hier die mathematische Grenze<br />
für Produktion des Mehrwerts durch das gesellschaftliche<br />
Gesamtkapital. Umgekehrt. Bei gegebener<br />
Größe <strong>der</strong> Bevölkerung wird diese Grenze<br />
gebildet durch die mögliche Verlängerung des<br />
Arbeitstags. Dies Gesetz gilt nur für die hier<br />
behandelte Form des absoluten Mehrwerts.<br />
´ [Diagramme] ´ Diagramm 1, 5, 6, 7<br />
Wertrevolution<br />
Relativ große Wertän<strong>der</strong>ung in sehr kurzer Zeit<br />
´ Verhältnisse ´ Spekulation > Wertrevolution<br />
Wertschöpfung<br />
Vergegenständlichung von Arbeit<br />
´ Arbeit ´ Arbeitsproduktivität<br />
´ [Diagramme] ´ Diagramm 19, 20, 21<br />
π<br />
29. Okt. 2014, 12:22 Uhr<br />
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