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Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie

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Ω 12 Wert [›Tauschwert‹, Kapitalwert]<br />

Ω Wertgesetz [cont.1]<br />

III. Die Rate des Mehrwerts [Exploitations grad <strong>der</strong><br />

Arbeitskraft] und den Wert <strong>der</strong> Arbeits kraft [die<br />

Größe <strong>der</strong> notwendigen Arbeitszeit] gegeben,<br />

folgt: je größer das variable Kapital, desto größer<br />

die Masse des produzierten Werts und Mehrwerts.<br />

Die Grenze des Arbeitstags und die seines<br />

notwendigen Bestandteils gegeben, hängt die<br />

Masse von Wert und Mehrwert, die ein einzelner<br />

Kapitalist produziert, offenbar ausschließlich<br />

ab von <strong>der</strong> Masse Arbeit, die er in Bewegung<br />

setzt. Diese aber hängt, unter den gegebenen<br />

An nahmen, ab von <strong>der</strong> Masse Arbeitskraft o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Arbeiteranzahl, die er exploitiert, und diese<br />

Anzahl ihrerseits ist bestimmt durch die Größe<br />

des von ihm vorgeschossenen variablen Kapitals.<br />

Bei gegebener Rate des Mehrwerts und gegebenem<br />

Wert <strong>der</strong> Arbeitskraft verhalten sich also<br />

die Massen des produzierten Mehrwerts direkt<br />

wie die Größen <strong>der</strong> vorgeschossenen variablen<br />

Kapitale. Nun weiß man aber, daß <strong>der</strong> Kapitalist<br />

sein Kapital in zwei Teile teilt. Einen Teil legt er<br />

aus in Produktionsmitteln. Dies ist <strong>der</strong> konstante<br />

Teil seines Kapitals. Den an<strong>der</strong>en Teil setzt er um<br />

in lebendige Arbeitskraft. Dieser Teil bildet sein<br />

variables Kapital. Auf Basis <strong>der</strong>selben Pro duktionsweise<br />

findet in verschiedenen Produktionszweigen<br />

verschiedene Teilung des Kapitals in<br />

einen konstanten und einen variablen Bestandteil<br />

statt. Inner halb desselben Produktionszweige<br />

wechselt dies Verhältnis mit wechseln<strong>der</strong> tech nischer<br />

Grundlage und gesellschaftlicher Kombination<br />

des Produktionsprozesses. Wie aber ein<br />

gegebenes Kapital immer zerfalle in konstanten<br />

und variablen Bestandteil, ob <strong>der</strong> letztere sich<br />

zum ersteren verhalte wie 1 : 2, 1 : 10 o<strong>der</strong> 1 : x, das<br />

eben aufgestellte Gesetz wird nicht davon berührt,<br />

da früherer Analyse gemäß <strong>der</strong> Wert des<br />

konstanten Kapitals im Produktenwert zwar wie<strong>der</strong>erscheint,<br />

aber nicht in das neu gebildete<br />

Wertprodukt eingeht. Um 1 000 Spinner zu verwenden,<br />

sind natürlich mehr Rohmaterialien,<br />

Spin deln usw. nötig, als um 100 zu verwenden.<br />

Der Wert dieser zuzusetzenden Produk tionsmittel<br />

aber mag steigen, fallen, unverän<strong>der</strong>t bleiben,<br />

groß o<strong>der</strong> klein sein, er bleibt ohne irgendeinen<br />

Einfluß auf den Verwertungsprozeß <strong>der</strong> sie<br />

bewegenden Arbeitskraft. Das oben konstatierte<br />

Gesetz nimmt also die Form an: Die von verschiedenen<br />

Kapitalen produzierten Massen von<br />

Wert und Mehrwert verhalten sich bei gegebenem<br />

Wert und gleich großem Exploitationsgrad<br />

<strong>der</strong> Arbeitskraft direkt wie die Größen <strong>der</strong> variablen<br />

Bestandteile dieser Kapitale, d. h. ihrer in lebendige<br />

Arbeitskraft umgesetzten Bestandteile.<br />

Ω Ω<br />

Ω 12 Wert [›Tauschwert‹, Kapitalwert]<br />

Ω Wertgesetz [cont.2]<br />

Dies Gesetz wi<strong>der</strong>spricht offenbar aller auf den<br />

Augen schein gegründeten Erfahrung. Je<strong>der</strong>mann<br />

weiß, daß ein Baumwollspinner, <strong>der</strong> – die Prozent<br />

teile des angewandten Gesamtkapitals<br />

berechnet – relativ viel konstantes und wenig<br />

variables Kapital anwendet, deswegen keinen<br />

kleineren Gewinn o<strong>der</strong> Mehrwert erbeutet als<br />

ein Bäckermeister, <strong>der</strong> relativ viel variables und<br />

wenig konstantes Kapital in Bewegung setzt. Zur<br />

Lösung dieses scheinbaren Wi<strong>der</strong>spruchs bedarf<br />

es noch vieler Mittelglie<strong>der</strong>. Obgleich sie<br />

das Gesetz nie formuliert hat, hängt die klassische<br />

<strong>Ökonomie</strong> instinktiv daran fest – weil es<br />

eine notwendige Konsequenz des Wertgesetzes<br />

überhaupt ist – und sucht es durch gewaltsame<br />

Abstraktion vor den Wi<strong>der</strong>sprüchen <strong>der</strong><br />

Erscheinung zu retten. Hier ist die Ricardosche<br />

Schule gestolpert. Die Vulgär öko nomie, die<br />

„ wirklich auch nichts gelernt hat”, pocht hier,<br />

wie überall, auf den Schein gegen das Gesetz<br />

<strong>der</strong> Erscheinung. Sie glaubt im Gegen satz zu<br />

Spinoza [ignorantia non est argumentum], daß<br />

„die Unwissenheit ein hin reichen <strong>der</strong> Grund ist”.<br />

· Die Arbeit, die vom Gesamtkapital einer Gesellschaft<br />

tagaus, tagein in Bewegung gesetzt wird,<br />

kann als ein einziger Arbeitstag betrachtet werden.<br />

Ist z. B. die Zahl <strong>der</strong> Arbeiter eine Million<br />

und beträgt <strong>der</strong> Durchschnittsarbeitstag eines<br />

Arbeiters 10 Stunden, so besteht <strong>der</strong> gesellschaftliche<br />

Arbeitstag aus 10 Millionen Stunden. Bei<br />

gegebener Länge dieses Arbeitstags, seien seine<br />

Grenzen physisch o<strong>der</strong> sozial gezogen, kann<br />

die Masse des Mehrwerts nur vermehrt werden<br />

durch Vermehrung <strong>der</strong> Arbeiteranzahl, d. h. <strong>der</strong><br />

Arbeiterbevölkerung. Das Wachstum <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

bildet hier die mathematische Grenze<br />

für Produktion des Mehrwerts durch das gesellschaftliche<br />

Gesamtkapital. Umgekehrt. Bei gegebener<br />

Größe <strong>der</strong> Bevölkerung wird diese Grenze<br />

gebildet durch die mögliche Verlängerung des<br />

Arbeitstags. Dies Gesetz gilt nur für die hier<br />

behandelte Form des absoluten Mehrwerts.<br />

´ [Diagramme] ´ Diagramm 1, 5, 6, 7<br />

Wertrevolution<br />

Relativ große Wertän<strong>der</strong>ung in sehr kurzer Zeit<br />

´ Verhältnisse ´ Spekulation > Wertrevolution<br />

Wertschöpfung<br />

Vergegenständlichung von Arbeit<br />

´ Arbeit ´ Arbeitsproduktivität<br />

´ [Diagramme] ´ Diagramm 19, 20, 21<br />

π<br />

29. Okt. 2014, 12:22 Uhr<br />

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