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Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie

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Ω 4 Kapital [C]<br />

Ω Zinstragendes Kapital. Geldakkumulation. [cont.1]<br />

Wenn ein Spinner sein Garn ausgetauscht hat<br />

gegen Baumwolle, den Teil aber, <strong>der</strong> Re venue<br />

bildet, gegen Geld, so ist das wirkliche Dasein<br />

seines industriellen Kapitals das Garn, das in die<br />

Hand des Webers o<strong>der</strong> auch etwa des Privatkonsumenten<br />

übergegangen, und zwar ist das<br />

Garn das Dasein – sei es für Reproduktion, sei es<br />

für Konsumtion – sowohl des Kapitalwerts wie<br />

des Mehrwerts, <strong>der</strong> in ihm steckt. Die Größe des<br />

in Geld verwandelten Mehrwerts hängt ab von<br />

<strong>der</strong> Größe des im Garn steckenden Mehrwerts.<br />

Sobald es aber in Geld verwandelt, ist dies Geld<br />

nur das Wertdasein dieses Mehrwerts. Und als<br />

solches wird es Moment des Leihkapitals. Dazu<br />

ist nichts nötig, als daß es sich in Depositum<br />

verwandelt, wenn es nicht bereits durch seinen<br />

Eigner selbst ausgeliehen ist. Um in produktives<br />

Kapital rückverwandelt zu werden, muß es<br />

dagegen schon eine bestimmte Minimalgrenze<br />

(Größe) erreicht haben.<br />

Ω<br />

Ω 4 Kapital [C]<br />

Zinstragendes Kapital. Zinseszins.<br />

Der Akkumulationsprozeß des Kapitals kann insofern<br />

als Akkumulation von Zinseszins aufgefaßt<br />

werden, als <strong>der</strong> Teil des Profits (Mehrwerts),<br />

<strong>der</strong> in Kapital rückverwandelt wird, d. h. <strong>zur</strong><br />

Aufsaugung von neuer Mehrarbeit dient, Zins<br />

genannt werden kann. Aber:<br />

1. Von allen zufälligen Störungen abgesehen,<br />

wird im Lauf des Reproduktionsprozesses<br />

beständig ein großer Teil des vorhandenen<br />

Kapitals mehr o<strong>der</strong> weniger entwertet, weil<br />

<strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Waren bestimmt ist nicht durch<br />

die Arbeitszeit, die ihre Produktion ursprünglich<br />

kostet, son<strong>der</strong>n durch die Arbeitszeit, die<br />

ihre Reproduktion kostet, und diese infolge<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Produktivkraft<br />

<strong>der</strong> Arbeit fortwährend abnimmt.<br />

Auf einer höheren Entwicklungsstufe <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Produktivität erscheint daher<br />

alles vorhandene Kapital, statt als das Resultat<br />

eines langen Prozesses <strong>der</strong> Kapitalaufsparung,<br />

als das Resultat einer verhältnismäßig sehr<br />

kurzen Reproduktionszeit.<br />

2. Die Profitrate nimmt ab im Verhältnis <strong>zur</strong> steigenden<br />

Akkumulation des Kapitals und <strong>der</strong><br />

ihr entsprechenden steigenden Produktivkraft<br />

<strong>der</strong> gesellschaftlichen Arbeit, die sich gerade<br />

in <strong>der</strong> wachsenden relativen Abnahme des variablen<br />

gegenüber dem konstanten Kapitalteil<br />

ausdrückt. Um dieselbe Profitrate hervorzubringen,<br />

wenn das von einem Arbeiter in<br />

Bewegung gesetzte konstante Kapital sich<br />

verzehnfacht, müßte die Mehrarbeitszeit sich<br />

verzehnfachen, und bald würde die ganze<br />

Arbeitszeit, selbst 24 Stunden am Tages dazu<br />

nicht hinreichen, auch wenn ganz vom Kapital<br />

angeeignet. Die Vorstellung dagegen, daß die<br />

Profitrate sich nicht verringert, liegt aber dem<br />

›Kapital mit Zinseszins‹ zugrunde.<br />

Ω Ω<br />

54 29. Okt. 2014, 12:22 Uhr

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