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Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie

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Ω 11 Ware [W]<br />

Ω Kostpreis<br />

Verursacht die Herstellung eines gewissen Artikels<br />

eine Kapitalausgabe von 500 GE: 20 GE für Verschleiß<br />

von Arbeitsmitteln, 380 GE für Pro duktionsstoffe,<br />

100 GE für Arbeitskraft, und beträgt<br />

die Rate des Mehrwertes 100 %, so ist <strong>der</strong> Wert<br />

des Produkts = 400 c + 100 v + 100 m = 600 GE.<br />

Nach Abzug des Mehrwerts von 100 GE bleibt<br />

ein Warenwert von 500 GE, und dieser ersetzt<br />

nur das verausgabte Kapital von 500 GE. Dieser<br />

Wertteil <strong>der</strong> Ware, <strong>der</strong> den Preis <strong>der</strong> verzehrten<br />

Produktionsmittel und den Preis <strong>der</strong> angewandten<br />

Arbeitskraft ersetzt, ersetzt nur, was die<br />

Ware dem Kapitalisten selbst kostet, und bildet<br />

daher für ihn den Kostpreis <strong>der</strong> Ware.<br />

Was die Ware dem Kapitalisten kostet, und was<br />

die Produktion <strong>der</strong> Ware selbst kostet, sind allerdings<br />

zwei ganz verschiedene Größen. Der<br />

aus Mehrwert bestehende Teil des Warenwerts<br />

kostet dem Kapitalisten nichts, eben weil er dem<br />

Ar beiter unbezahlte Arbeit kostet. Da jedoch auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> kapitalistischen Produktion <strong>der</strong><br />

Arbeiter selbst, nach seinem Eintritt in den Produk<br />

tionsprozeß, ein Ingrediens des in Funktion<br />

begriffenen und dem Kapitalisten zugehörigen<br />

produktiven Kapitals bildet, <strong>der</strong> Kapitalist also<br />

<strong>der</strong> wirkliche Warenproduzent ist, so erscheint<br />

notwendig <strong>der</strong> Kostpreis <strong>der</strong> Ware für ihn als<br />

die wirkliche Kosten <strong>der</strong> Ware selbst. Nennen wir<br />

den Kostpreis k, so verwandelt sich die Formel:<br />

W = c + v + m in die Formel: W = k + m, o<strong>der</strong><br />

Warenwert = Kostpreis + Mehrwert.<br />

Ω Ω<br />

Ω 11 Ware [W]<br />

Ω Kostpreis [cont.1]<br />

Die Zusammenfassung <strong>der</strong> verschiedenen Wertteile<br />

<strong>der</strong> Ware, die nur den in ihrer Produktion<br />

verausgabten Kapitalwert ersetzen, unter <strong>der</strong><br />

Kategorie des Kostpreises drückt daher einerseits<br />

den spezifischen Charakter <strong>der</strong> kapitalistischen<br />

Produktion aus. Die kapitalistische Kost<br />

<strong>der</strong> Ware mißt sich an <strong>der</strong> Ausgabe in Kapital,<br />

die wirkliche Kost <strong>der</strong> Ware an <strong>der</strong> Ausgabe in<br />

Arbeit. Der kapitalistische Kostpreis <strong>der</strong> Ware ist<br />

daher quantitativ verschieden von ihrem Wert<br />

o<strong>der</strong> ihrem wirklichen Kostpreis; er ist kleiner als<br />

<strong>der</strong> Warenwert, denn da W = k + m, ist k = W - m.<br />

Andrerseits ist <strong>der</strong> Kostpreis <strong>der</strong> Ware keineswegs<br />

eine Rubrik, die nur in <strong>der</strong> kapitalistischen<br />

Buchführung existiert. Die Verselbständigung<br />

dieses Wertteils macht sich in <strong>der</strong> wirklichen<br />

Produktion <strong>der</strong> Ware fortwährend praktisch<br />

geltend, da er aus seiner Warenform durch den<br />

Zirkulationsprozeß stets wie<strong>der</strong> in die Form von<br />

produktivem Kapital rückverwandelt werden, <strong>der</strong><br />

Kostpreis <strong>der</strong> Ware also beständig die in ihrer<br />

Produktion verzehrten Produktionselemente<br />

<strong>zur</strong>ückkaufen muß.<br />

Der Kapitalwert kehrt als Kostpreis <strong>der</strong> Ware wie<strong>der</strong>,<br />

weil und sofern er als Kapitalwert verausgabt<br />

worden ist.<br />

´ [Diagramme] ´ Diagramm 2, 3, 4<br />

Größe relativ zum Produktionspreis. Der Kostpreis<br />

ist stets kleiner als <strong>der</strong> Produktionspreis.<br />

Modifikation bezüglich <strong>der</strong> Bestimmung des Kostpreises<br />

<strong>der</strong> Waren. Es wurde angenommen, daß<br />

<strong>der</strong> Kostpreis einer Ware gleich sei dem Wert<br />

<strong>der</strong> in ihrer Produktion konsumierten Waren.<br />

Der Produktionspreis einer Ware ist aber für<br />

den Käufer <strong>der</strong>selben ihr Kostpreis und kann<br />

somit als Kostpreis in die Preisbildung einer an<strong>der</strong>en<br />

Ware eingehen. Da <strong>der</strong> Produktionspreis<br />

abweichen kann vom Wert <strong>der</strong> Ware, so kann<br />

auch <strong>der</strong> Kostpreis einer Ware, worin dieser<br />

Produktionspreis an<strong>der</strong>er Ware eingeschlossen,<br />

über o<strong>der</strong> unter dem Teil ihres Gesamtwerts stehen,<br />

<strong>der</strong> durch den Wert <strong>der</strong> in sie eingehenden<br />

Produktionsmittel gebildet wird. Es ist nötig, sich<br />

an diese modifizierte Bedeutung des Kostpreises<br />

zu erinnern und sich daher zu erinnern, daß,<br />

wenn in einer beson<strong>der</strong>en Produktionssphäre<br />

<strong>der</strong> Kostpreis <strong>der</strong> Ware dem Wert <strong>der</strong> in ihrer<br />

Produktion verbrauchten Produktionsmittel<br />

gleichgesetzt wird, stets ein Irrtum möglich ist.<br />

. Produktionspreis<br />

Ω<br />

82 29. Okt. 2014, 12:22 Uhr

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