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Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie

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Ω 10 Verhältnisse<br />

Ω Produktionsweise<br />

Schranke <strong>der</strong> kapitalistischen Produktionsweise. Die<br />

wahre Schranke <strong>der</strong> kapitalistischen Produktion<br />

ist das Kapital selbst, ist dies: daß das Kapital<br />

und seine Selbstverwertung als Ausgangspunkt<br />

und Endpunkt, als Motiv und Zweck <strong>der</strong> Produktion<br />

erscheint; daß die Produktion nur Produktion<br />

für das Kapital ist und nicht umgekehrt die<br />

Produktionsmittel bloße Mittel für eine stets sich<br />

erweiternde Gestaltung des Lebensprozesses<br />

für die Gesellschaft <strong>der</strong> Produzenten sind. Die<br />

Schranken, in denen sich die Erhaltung und Verwertung<br />

des Kapitalwerts, die auf <strong>der</strong> Ent eignung<br />

und Verarmung – relativ wie absolut – <strong>der</strong><br />

großen Masse <strong>der</strong> Produzenten beruht, allein<br />

bewegen kann, diese Schranken treten daher beständig<br />

in Wi<strong>der</strong>spruch mit den Produktionsmethoden,<br />

die das Kapital zu seinem Zweck<br />

anwenden muß und die auf unbeschränkte Vermehrung<br />

<strong>der</strong> Produktion, auf die Produktion als<br />

Selbstzweck, auf unbedingte Entwicklung <strong>der</strong><br />

gesellschaftlichen Produktivkräfte <strong>der</strong> Arbeit lossteuern.<br />

Das Mittel – unbedingte Entwicklung<br />

<strong>der</strong> gesellschaftlichen Produktivkräfte – gerät in<br />

fortwährenden Konflikt mit dem beschränkten<br />

Zweck, <strong>der</strong> Verwertung des vorhandenen Kapitals.<br />

Wenn die kapitalistische Produktionsweise<br />

ein historisches Mittel ist, um die materielle Produktivkraft<br />

zu entwickeln und den ihr ent sprechen<br />

den Weltmarkt zu schaffen, ist sie zugleich<br />

<strong>der</strong> beständige Wi<strong>der</strong>spruch zwischen dieser historischen<br />

Aufgabe und den ihr ent sprechen den<br />

gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen.<br />

Spezifischer Charakter <strong>der</strong> kapitalistischen Produktionsweise.<br />

Es besteht ein Unterschied zwischen<br />

W—G und G—W, <strong>der</strong> nichts mit <strong>der</strong> Formverschiedenheit<br />

von Ware und Geld zu tun hat,<br />

son<strong>der</strong>n aus dem kapitalistischen Charakter <strong>der</strong><br />

Produktion entspringt. An und für sich sind sowohl<br />

W—G als G—W bloße Übersetzungen von<br />

gegebenem Wert aus einer Form in die an<strong>der</strong>e.<br />

Aber W'—G' ist zugleich Realisierung des in W'<br />

enthaltenen Mehrwerts. Nicht so G—W. Daher<br />

ist <strong>der</strong> Verkauf wichtiger als <strong>der</strong> Kauf, G—W<br />

ist unter normalen Bedingungen notwendiger<br />

Akt für die Verwertung des in G ausgedrückten<br />

Werts, aber es ist nicht Realisierung von<br />

Mehrwert; es ist Einleitung zu seiner Produktion,<br />

nicht Nachtrag dazu.<br />

Ω Ω<br />

Ω 10 Verhältnisse<br />

Ω Produktionsweise<br />

Tendenz <strong>der</strong> kapitalistischen Produktionsweise: alle<br />

Produktion möglichst in Warenproduktion umzuwandeln;<br />

das Hauptmittel hierzu ist das Her einziehn<br />

von nichtkapitalistischer Warenproduktion<br />

beliebiger gesellschaftlicher Verhält nisse in ihren<br />

Zirkulationsprozeß – die entwickelte Waren produktion<br />

ist kapitalistische Warenproduktion. Das<br />

Eingreifen des indu striel len Kapitals beför <strong>der</strong>t<br />

überall diese Umwand lung, mit ihr aber auch die<br />

Verwandlung aller unmittelbaren Pro du zenten in<br />

Lohnarbeiter, Auflösung <strong>der</strong> bis he rigen Verhältnisse.<br />

Die beglei tende Phrase ist: ›Schaffung<br />

von Arbeits plätzen‹, Verwand lung von einfachen<br />

Warenproduzenten in Lohnarbeiter, Auflösung<br />

ihrer ›alten‹ Gemeinwesen [eine politische<br />

Methode dazu: ›Menschenrechte‹].<br />

Verschiedene Produktionsweisen. Ob die Ware das<br />

Produkt <strong>der</strong> auf Sklaverei gegründeten Produktion<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> von Bauern (Chinesen, indische<br />

Ryots) o<strong>der</strong> Gemein wesen (holländisch Ostindien)<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Staatsproduktion (wie solche,<br />

auf Leibeigen schaft gegründet, in früheren<br />

Epochen <strong>der</strong> russischen Geschichte vorkommt)<br />

o<strong>der</strong> halbwil<strong>der</strong> Jägervölker etc.: als Waren und<br />

Geld treten sie dem Geld und den Waren gegenüber,<br />

worin sich das industrielle Kapital darstellt.<br />

Der Charakter des Produktionsprozesses, aus<br />

dem sie herkommen, ist gleichgültig.<br />

Vollständig abgeschlossene Naturalwirtschaft, z. B.<br />

<strong>der</strong> peruanische Inkastaat [kennt we<strong>der</strong> Geld<br />

noch Ware].<br />

´ Formen des Werts ´ Kreditwirtschaft > Kategorien<br />

Ω<br />

78 29. Okt. 2014, 12:22 Uhr

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