Glossar zur Kritik der politischen Ökonomie
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16 [Diagramme]<br />
Diagramm 22. Lohn und ›gerechter Lohn‹. Unterschiedliche Marktpreise <strong>der</strong> Arbeitskraft.<br />
Schematische Darstellung des Arbeitslohnes und seiner Spreizung<br />
in industriell entwickelten Län<strong>der</strong>n.<br />
Lohnarbeiter und ihr unterschiedlicher ›Preis‹<br />
(25) (25) (25)<br />
(24) (< 1) ` Anteil am Lohnbereich<br />
[Zahl <strong>der</strong> Lohnarbeiter in %]<br />
´ Weniger als 1% erhalten<br />
0 25 50 75 100 den Höchstlohn<br />
Lohnhöhe<br />
12800 GE<br />
Höchstlohn<br />
6400<br />
3 200<br />
1600<br />
800 GE<br />
400<br />
200<br />
<br />
R<br />
Prämienlohn<br />
E Lohn<br />
oberhalb<br />
des physischen und<br />
sozialen<br />
Lebensminimums.<br />
Lohn oberhalb des Mindestlohnes<br />
Lohn plus Prämie forciert<br />
›innere‹ Konkurrenz, för<strong>der</strong>t<br />
Systemakzeptanz; Bildung<br />
gesellschaftlich bedeutungsloser<br />
Kleinvermögen u.ä.<br />
›ideologisches‹ Minimum für<br />
›freien‹ Konsum, ›ausreichende<br />
Privatvorsorge‹, ›Kreuzfahrten‹,<br />
›Urlaub‹, Eigenheim auf Pump<br />
u.ä.<br />
100 GE<br />
Mindestlohn<br />
60 GE<br />
0 GE<br />
W Ohne hinreichende physische und<br />
soziale Ausbildung ist das Individuum<br />
im Produktionsprozeß unbrauchbar.<br />
Q Dauerhaftes Unterschreiten des<br />
durch die physische Natur des Menschen<br />
und die klimatischen Bedingungen<br />
gegebenen Minimums an Nahrung,<br />
Kleidung, Unterkunft führt zum Tod.<br />
Unterversorgung unbrauchbar<br />
soziales Minimum<br />
[100 GE/Arbeiter]<br />
physisches Minimum<br />
[darunter Pauperismus]<br />
[60 GE/Arbeiter]<br />
´ `<br />
›gerechter‹ Lohn eine Fiktion<br />
[Lohn Lebensarbeitszeit]<br />
[A] Ein Unterschreiten des physischen Lebensminimums des Arbeiters kann nur vorübergehend o<strong>der</strong> beschränkt<br />
vorkommen (vgl. diesbezüglich den Dreißig jährigen Krieg und seine entsprechenden Folgen).<br />
[B] Ein Unterschreiten des sozialen Minimums führt zu einer ›unbrauchbaren‹ Arbeiter schaft. Dieses Minimum<br />
ist flexibel und hängt ab vom jeweiligen Niveau <strong>der</strong> Vergesellschaftung, ökonomisch ausgedrückt von <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />
Arbeitsteilung und <strong>der</strong> damit verbundenen Arbeitsproduktivität. Eine pharmazeutische Fabrik<br />
kann nicht mit Analphabeten betrieben werden, ein Silberbergwerk im antiken Griechenland dagegen schon.<br />
[C] Das ideologische Minimum hängt einerseits ab vom Stand <strong>der</strong> Klassenkämpfe, an<strong>der</strong>erseits vom Kalkül <strong>der</strong><br />
Bourgeoisie, von ihrer Kalkulation, was billiger kommt, Polizei o<strong>der</strong> Massentourismus.<br />
[D] Die Bereiche des Prämienlohns und des ideo logischen Minimums gehen ineinan<strong>der</strong> über. Ebenso Sprungbrett<br />
zum ›Klassenwechsel‹ (Tellerwäscher und Millionär).<br />
[E] Oft wird <strong>der</strong> ›reale‹ Lohn mittels Ver sprechungen gekürzt, <strong>der</strong>en Ver wirk lichung weitgehend in ferner<br />
Zukunft liegt. Einen entscheidenden Einfluß auf ›sein Sparkapital‹ hat <strong>der</strong> Arbeiter dagegen nicht. Die<br />
Renditemaximierung seines Fonds tritt ihm als Druck auf seinen eigenen Lohn – Lohnkürzung – entgegen.<br />
D·26 29. Okt. 2014, 12:22 Uhr