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Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair

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sind. Preislich sollen sie nach Angaben von<br />

Marktteilnehmern die Kraftstoffangebote<br />

von DB Energie unterbieten.<br />

Da bislang solche Einrichtungen nur an<br />

ausgewählten Aufkommensschwerpunkten<br />

vorgehalten werden, eröffnet sich dieser<br />

Ausweg nur sporadisch.<br />

Fazit<br />

Die DB-EIU sollten verpflichtet werden,<br />

eine Mindestmenge straßenseitig erreichbarer<br />

»Betankungsstellen« im Netz vorzuhalten,<br />

die sich an den Bedürfnissen von<br />

NE-Bahnen orientiere. Die Nutzer müssen<br />

etwaige Auflagen zum Brand- bzw. Umweltschutz<br />

beachten. Das vertragliche Betankungsverbot<br />

von DB Netz muss gelockert<br />

werden.<br />

4.4 TOP-Thema II: Europäische<br />

Konzentration erschwert<br />

Kooperation<br />

Die Stärke des Schienengüterverkehrs<br />

kommt am besten zur Geltung, wenn<br />

hohe Transportaufkommen gebündelt<br />

über möglichst lange Distanzen befördert<br />

werden. Diese verkehrsökonomische<br />

Binsenweisheit nährt die Erkenntnis,<br />

dass die größten Wachstumspotenziale im<br />

grenzüberschreitenden Verkehr in Europa<br />

schlummern. Schon heute finden rund<br />

40 % der SGV-Leistungen und 30 % der<br />

Bahntonnage in Deutschland auf Relationen<br />

statt, die mindestens eine Staatsgrenze<br />

überschreiten.<br />

Vor der Liberalisierung des europäischen<br />

Schienengüterverkehrs wurden alle internationalen<br />

Transporte auf der Schiene in<br />

Kooperation der beteiligten Staatsbahnen<br />

abgewickelt, in der Regel mit Lok- und Personalwechsel<br />

an der Grenze. Auch wenn<br />

die staatlichen Güterbahnen mit europäischen<br />

Ambitionen vielfach bereits eigene<br />

Tochterunternehmen in Nachbarländern<br />

gegründet bzw. private EVU übernommen<br />

haben, mit denen sie international »aus einer<br />

Hand« anbieten, setzen sie parallel ihre<br />

historisch bewährte Zusammenarbeit bislang<br />

fort.<br />

Offensichtlich ist es nicht bei allen Transportaufgaben<br />

vorteilhaft, europaweit gegeneinander<br />

anzutreten. Stattdessen bietet<br />

aus der Sicht der nationalen Marktführer<br />

die Kooperation die Chance, Synergien aus<br />

der reziproken Nutzung der beiderseitigen<br />

Transportnetze, Repräsentanzen, Kundenkontakte<br />

und Betriebsmittel dann zu heben,<br />

wenn z. B. die Mengen und Frequenzen<br />

gering oder stark schwankend sind. In<br />

die gleiche Richtung weist das Beispiel des<br />

neu gegründeten Netzwerks »X-Rail«, in<br />

dem sich mehrere europäische Güterstaatsbahnen<br />

im Einzelwagenverkehr unter neuer<br />

Marke zusammengefunden haben.<br />

Ob die derzeitige Prozessorganisation<br />

dauerhaft Bestand hat, lässt sich im jetzigen<br />

Stadium nicht beurteilen, da die Marktöffnung<br />

und das europaweite »Hochrüsten«<br />

der Staatsbahnen noch zu frisch sind.<br />

Hegt eine Wettbewerbsbahn die Absicht,<br />

an dem internationalen Marktsegment teilzuhaben,<br />

kann sie zwischen zwei Optionen<br />

wählen:<br />

104 <strong>Wettbewerber</strong>-<strong>Report</strong> <strong>Eisenbahn</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>

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