30.12.2014 Aufrufe

Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair

Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair

Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Marktanteilsmessung im SPNV – methodische Fallstricke I<br />

Die Verteilung der Marktanteile von Unternehmen wie insbesondere deren mehrjährige<br />

Entwicklung sind ein wichtiger, wenngleich nicht allein repräsentativer Indikator, um die<br />

Intensität und Qualität des Wettbewerbs zwischen Marktteilnehmern näherungsweise zu<br />

bestimmen. Gesellschaftlich produktiver Wettbewerb orientiert sich an dem Leitbild, die Bedürfnisse<br />

und Wertschätzungen des Kunden – im SPNV: des Fahrgastes und der Besteller –<br />

in den Vordergrund zu rücken. Hieraus leitet sich ab, idealerweise eine Wertgröße wie den<br />

Umsatzerlös als Bewertungsmaßstab zu wählen. Er bildet sowohl die Nachfragemenge als<br />

auch die Tarifergiebigkeit je Fahrgast oder Sitzplatzkilometer ab.<br />

Wird das System Schiene wie in Deutschland vertikal integriert betrieben, kann der Gesamtumsatz<br />

der Transportunternehmen als Kenngröße die tatsächlichen Kräfteverhältnisse<br />

zwischen den EVU verzerren. Während der DB-Konzern als einziger Akteur unmittelbaren<br />

Zugriff auf die gesamte Wertschöpfungskette hat, sind die <strong>Wettbewerber</strong> von DB Regio<br />

Zwangsabnehmer der Vorleistungen, die die EIU des DB-Konzerns erbringen. Optisch hohe<br />

Umsätze einer NE‐Bahn wie z. B. 15 Euro pro Zkm entpuppen sich als eher unterdurchschnittlich,<br />

wenn davon 9 Euro Infrastrukturnutzungsentgelte je Zkm einschließlich Regionalfaktoren<br />

an die DB abzuführen sind, so dass nur 6 Euro/Zkm beim EVU verbleiben.<br />

Doch selbst wenn man auf diese Bereinigung verzichtet, erweist sich die Ermittlung der<br />

Umsätze je Verkehrsunternehmen als schwierig. In Konzernunternehmungen – vor allem<br />

internationalen – sind z. B. die Geschäftsberichte unterschiedlich informativ. Auf der Produktebene<br />

ist die Schnittstelle Bahn/ÖSPV nicht klar abgegrenzt, oder die Daten sind unterschiedlich<br />

tief gegliedert, indem z. B. der Teilmarkt Deutschland in »continental Europe«<br />

aufgeht. Bei kleineren Unternehmen sind teilweise nur Jahresabschlüsse über das Handelsregister<br />

verfügbar, die vielfach lediglich die Pflichtangaben enthalten. Länder- oder Aufgabenträger-bezogene<br />

Analysen sind in keinem Fall möglich.<br />

Ähnlich gelagerte Probleme tauchen auf, wenn hilfsweise die Kennziffer Verkehrsleistung<br />

herangezogen werden soll. Sie ist nicht streng mit der Ergiebigkeit korreliert, da die EVU<br />

je nach Vertragsanreizen ihre Einnahmen auch über Qualitätsparameter erhöhen können<br />

oder die Mehrnachfrage nach verbilligten Tickets mit Kannibalisierungseffekten einhergehen<br />

kann. Dennoch lassen Pkm-Werte näherungsweise Rückschlüsse auf die Wertigkeit der<br />

Transportleistung zu, indem die Nachfragemenge und Reiseweite mit erfasst werden. Allerdings<br />

weisen sie häufig einen unterschiedlichen Zeitbezug auf, stehen wegen ihrer Abhängigkeit<br />

vom tatsächlichen Nachfrageverhalten erst am Jahresende fest und werden zumeist<br />

nur auf aggregierter Ebene veröffentlicht.<br />

Wer den Anspruch auf Vollständigkeit der Datenerhebung hinreichend wahren möchte,<br />

fällt daher notgedrungen auf die physische Messgröße der Betriebsleistung(smenge) zurück.<br />

Analytisch ist dies unbefriedigend, da sie keine Unterscheidung zulässt, ob ein Zug voll<br />

ausgelastet ist oder »heiße Luft transportiert«. Sie ist aber insoweit objektivierbar, als auch<br />

Außenstehende zugängliche Quellen wie Fahrpläne, Vergabebekanntmachungen in Amtsblättern<br />

oder ähnliche Informationen auswerten können.<br />

te stehen 0,7 Mio. Zkm für die Erweiterung<br />

des IR-Ersatzverkehrs München — Hof<br />

und Nürnberg — Prag (›Alex Nord‹), anteilig<br />

0,25 Mio. Zkm der BLB, 0,2 Mio. Zkm<br />

der Dreiländerbahn sowie umgerechnet<br />

0,45 Mio. Zkm im Zuge der Ausweitung<br />

des Hanse‐Netzes, das der metronom befährt.<br />

Verloren gingen 0,7 Mio. Zkm der<br />

Ruhrortbahn (PEG) und der Anteil von<br />

Arriva Niederlande an Leer-Groningen<br />

(0,14 Mio. Zkm), der im DB-Konzern ungeachtet<br />

des Weiterverkaufs von Arriva<br />

Deutschland verblieben ist.<br />

Einen Sprung von Rang sechs auf drei<br />

hat BeNEX – Tochterunternehmen der<br />

Hamburger Hochbahn und des Londoner<br />

Infrastrukturinvestors International<br />

Public Partnerschip (vormals Babcock<br />

& Brown Public Partnership) – hingelegt.<br />

Von 7,7 Mio. Zkm 2009 über derzeit<br />

13,6 Mio. Zkm wächst BeNEX bis 2013 auf<br />

21 Mio. Zkm, d. h. das Verkehrsangebot<br />

wird binnen vier Jahren beinahe verdreifacht.<br />

Die bisherige Steigerung resultiert<br />

aus der ersten Stufe der Betriebsaufnahme<br />

von agilis im E‐Netz Regensburg und<br />

Schienenpersonennahverkehr 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!