Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair
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Streckenabschnitt<br />
(Bestandteil dieser Fernverkehrslinien)<br />
Linie(n)<br />
früher<br />
Linien(n)<br />
heute<br />
Kiel — Hamburg IC 30/31 ICE 20, 22,<br />
28, 30<br />
Hamburg — Wittenberge — Berlin IR 39 IC 27<br />
Koblenz — Trier — Luxemburg IR 11 IC 35<br />
Münster — Norddeich (Mole) IR 23 IC 35<br />
Hamburg — Flensburg IR 12 ICE 76<br />
Stufe 1<br />
~5 Zugpaare/Tag<br />
Stufe 2<br />
2-3 Zugpaare/Tag<br />
Stufe 3<br />
»Alibi«-<br />
Einzel züge<br />
Abbildung 46:<br />
Abwärtsspirale des<br />
SPFV-Angebotes auf<br />
ausgewählten Verbindungen<br />
Quelle: eigene<br />
Düsseldorf — Dortmund — Kassel<br />
— Erfurt<br />
IR 20 bzw.<br />
später IC 51<br />
IC/ICE 50<br />
Karlsruhe — München IR 28 IC 60<br />
Mannheim — Neustadt/W. — Saarbrücken<br />
IR 26/29 IC/ICE 50<br />
Erfurt — Berlin — Stralsund<br />
IR 36 bzw. IC 50<br />
später IC 51<br />
Karlsruhe — Konstanz IR 19 IC 26, 35<br />
Ulm — Lindau IR 26 IC 32<br />
Rostock — Berlin IR 34 ICE 28<br />
Leipzig — Magdeburg — Schwerin IR 39 IC 56<br />
— Rostock<br />
Siegen — Frankfurt/Main IR 22 IC 62<br />
Mönchengladbach — Düsseldorf IR 20/22 ICE 10<br />
Berlin — Cottbus IR 37 IC 56/99<br />
Zwickau — Chemnitz — Berlin IR 34 Vogtlandbahn<br />
bindung Mannheim — Saarbrücken ist<br />
mittlerweile so durchlöchert, dass ab<br />
Mannheim zwischen 9.42 und 13.42<br />
Uhr kein Zug abfährt, in der Gegenrichtung<br />
reißt die Taktpause nachmittags<br />
eine Lücke von 2h40 ab Saarbrücken.<br />
Zwischen Hannover und Leipzig streckt<br />
sich der Stundentakt am Wochenende<br />
(zwischen Samstag mittag und Sonntag<br />
mittag) auf einen zweistündlichen<br />
Rhythmus.<br />
• Abwärtsspirale zu Einzelzügen<br />
Hat DB Fernverkehr eine Verbindung –<br />
in der Regel im »B-Netz« (IC-Verkehr) –<br />
nach zugscharfer Auslastungsanalyse als<br />
schwachlastig identifiziert, setzt in aller<br />
Regel eine zähe Spirale der Auslese ein,<br />
an deren Ende ein Zugpaar übrigbleibt<br />
oder die vollständige Streichung der Relation<br />
steht. Abbildung 46 skizziert die<br />
drei typischen Phasen des Schrumpfungsprozesses<br />
anhand des gegenwärtigen<br />
Stadiums »bedrohter« Linien.<br />
Ein anschauliches Beispiel für das<br />
»Sterben auf Raten« liefert die Mitte-<br />
Deutschland-Verbindung von Düsseldorf<br />
nach Erfurt, die ursprünglich mit<br />
einzelnen Zügen weiter nach Jena,<br />
Gera und Chemnitz fuhr. 2002 mit bis<br />
zu neun Zugpaaren gestartet, beklagte<br />
sich die DB AG recht schnell, die Verbindung<br />
sei nicht auskömmlich. Daraufhin<br />
sprangen die Länder NRW, Hessen<br />
und Thüringen mit einem Einmalzuschuss<br />
von 13,4 Mio. Euro ein, um den<br />
Betrieb mit acht Zugpaaren für drei Jahre<br />
zu sichern. Nachdem die Förderung<br />
2006 auslief, kürzte die DB AG zum<br />
Dezember 2007 das Angebot auf fünf<br />
Zugpaare und tauschte den ICE gegen<br />
ICs aus. Seit <strong>2010</strong> fahren noch zwei bis<br />
drei Zugpaare.<br />
Siegen war einst mit einem Zwei-Stunden-Takt<br />
auf der Ruhr-Sieg-Linie (Münster<br />
— Frankfurt), später dann durch die<br />
Linie Aachen — Frankfurt angebunden.<br />
2002 wurde Siegen abgekoppelt, ehe<br />
seit <strong>2010</strong> ein Trost-Zugpaar wieder in<br />
der Stadt hält. Für 2012 ist die erneute<br />
Streichung angekündigt.<br />
Auf der Angebotsebene der Einzelzüge<br />
ist in jüngerer Zeit ein Strategiewechsel<br />
der DB AG zu beobachten. Dort weitet<br />
sie das Angebot geringfügig auf, wenn<br />
entweder ein politischer Nutzen zu erzielen<br />
ist (aus diesem Grund spricht die<br />
DB AG auch intern von »politischen Zü-<br />
Schienenpersonenfernverkehr 131