Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair
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(fährt heute noch Hamburg — Dänemark) fallen die für den Nahverkehr konzipierten Regio-<br />
Swinger der Baureihe 612 deutlich ab. Fehlender Gepäckstauraum, enge Einstiege, hohe<br />
Vibration und starke Innengeräusche sind Negativmerkmale, die den Zug als Fernverkehrsmittel<br />
disqualifizieren. Dies musste auch die DB AG einsehen, als sie die Fahrzeuge zeitweilig<br />
als IC vermarktete.<br />
Welcher Zeitraum wurde zugrunde gelegt<br />
Für jeden Haltepunkt wurden die Abfahrten pro Woche im Sommer der Fahrplanjahre<br />
1999 und <strong>2010</strong> ausgezählt. Saisonale Angebote mussten mindestens zwei Monate Bestand<br />
haben. Sofern Bauarbeiten in dem Zeitraum zu entsprechenden Streckensperrungen<br />
und Angebotsausdünnungen führten, wurde ein »mängelfreier« Zeitabschnitt vorher oder<br />
hinterher im selben Fahrplanjahr als Grundlage genommen (bei saisonalen Verkehren ein<br />
anderes Fahrplanjahr).<br />
Weil wir nur die Abfahrten gewertet haben, schneiden Endbahnhöfe wie Westerland,<br />
Oberstdorf, aber auch Dresden Hbf oder Stralsund statistisch schlechter ab. Dies ist jedoch<br />
unschädlich, da es um die relative Veränderung geht, nicht um absolute Werte.<br />
in der Breite wesentlich schlechter an den<br />
Schienenpersonenfernverkehr angeschlossen<br />
als vor elf Jahren. Die Flächenwirkung<br />
hat sich in diesem Zeitraum nahezu halbiert<br />
(minus 48 %). Der Schrumpfprozess<br />
verteilt sich recht gleichmäßig auf die<br />
Oberzentren/Städte (minus 43 %) wie auf<br />
die Tourismusregionen (minus 51 %). Da<br />
sich die Betriebsleistung des SPFV nur um<br />
20 % verringert hat, ist das Fernverkehrsangebot<br />
augenscheinlich selektiv zurückgefahren<br />
worden, eben vor allem hinsichtlich<br />
seiner Flächenwirkung und Verästelung.<br />
Abbildung 44 weist die 15 prozentual<br />
stärksten Angebotsverschlechterungen für<br />
die Oberzentren mit mehr als 100.000 Einwohnern<br />
aus. Fünf Oberzentren wurden<br />
vollständig abgeklemmt, darunter Krefeld<br />
mit 236.000 Einwohnern als größte aller<br />
betroffenen Städte. Faktisch abgehängt<br />
sind die Städte auf den Plätzen 6 bis 13, in<br />
denen im Durchschnitt nicht mehr als ein<br />
bis zwei Zugpaare am Tag halten.<br />
Von den Städten unter 100.000 Einwohnern,<br />
die nach den Kriterien der Landesentwicklungsämter<br />
selbständig oder im<br />
Verbund mit Nachbarstädten als Oberzentren<br />
definiert werden, sind Wilhelmshaven,<br />
Landshut, Weiden, Hof, Schweinfurt,<br />
Dessau-Roßlau, Bautzen/Görlitz und<br />
Meiningen/Suhl vollständig fernverkehrsfrei.<br />
Andere Zentren wie Zwickau oder<br />
Abbildung 44:<br />
TOP 15 der relativ<br />
stärksten Angebotskürzungen<br />
in Oberzentren<br />
> 100.000<br />
Einwohner 1999-<strong>2010</strong><br />
Quelle: eigene<br />
Rang Stadt Einwohner<br />
Abfahrten/Woche<br />
Abfahrten/Woche<br />
Veränderung<br />
absolut<br />
Veränderung<br />
in %<br />
2009 1999 <strong>2010</strong><br />
1 Krefeld 236.333 110 0 -110 -100%<br />
1 Heilbronn 122.098 14 0 -14 -100%<br />
1 Bremerhaven 114.506 68 0 -68 -100%<br />
1 Salzgitter 104.423 41 0 -41 -100%<br />
1 Gera 100.643 41 0 -41 -100%<br />
6 Offenbach 118.977 127 7 -120 -94%<br />
7 Leverkusen 161.322 13 1 -12 -92%<br />
8 Chemnitz 243.880 154 12 -142 -92%<br />
9 Potsdam 152.966 210 21 -189 -90%<br />
10 Siegen 104.419 91 13 -78 -86%<br />
11 Mönchengladbach 258.848 110 17 -93 -85%<br />
12 Neuss 151.280 96 17 -79 -82%<br />
13 Cottbus 101.785 95 19 -76 -80%<br />
14 Ludwigshafen 163.467 127 29 -98 -77%<br />
15 Magdeburg 230.047 583 220 -363 -62%<br />
128 <strong>Wettbewerber</strong>-<strong>Report</strong> <strong>Eisenbahn</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong>