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Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair

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handenen Angebots. Hierunter firmiert die<br />

jüngste Leistungsausweitung Wörth — Germersheim<br />

um 0,6 Mio. Zkm.<br />

Einen Platz nach vorn geschoben hat<br />

sich Keolis, Tochter des Mehrheitsgesellschafters<br />

SNCF und dreier Pensionsfonds.<br />

12,1 Mio. zu 7,9 Mio. Zkm 2009 bedeuten<br />

einen Anstieg um 4,2 Mio. Zkm binnen<br />

zweier Jahre. Positive Treiber sind die Betriebsaufnahme<br />

im Maas-Rhein-Lippe‐Netz<br />

mit 3,25 Mio. Zkm, Mehrbestellungen im<br />

Hellweg-Netz (0,36 Mio. Zkm) und im Bielefelder<br />

Raum (0,1 Mio. Zkm) sowie der<br />

Erwerb des NEB-Anteils von Veolia durch<br />

Übernahme der Güterverkehrsaktivitäten<br />

mit 0,5 Mio. Zkm. 2012 wird der Verlust<br />

der Weser-Lammetalbahn allerdings das<br />

unter nehmen gefahren, die ohne Bestellentgelt ihre Leistung »eigenwirtschaftlich« erbringen.<br />

Dies bedeutet nicht, dass die Kosten des Verkehrsangebotes vollständig gedeckt<br />

werden können. Vielmehr werden andere Finanzierungswege beschritten; z. B. gewährt<br />

das Land Zuschüsse zu den Investitionen in den Oberbau der Schienenwege oder Ausgleichsleistungen<br />

für den Schülerverkehr. Eine weitere Variante ist die Verlustübernahme<br />

als Gesellschafter des EVU.<br />

Der Mehrheitspraxis folgend nehmen wir im <strong>Wettbewerber</strong>-<strong>Report</strong> an, dass SPNV-Leistungen<br />

ausnahmslos dem Regelwerk der EBO unterliegen (aber: nicht alle EBO-Leistungen<br />

müssen zwingend SPNV sein) und weit überwiegend aus Regionalisierungsmitteln<br />

finanziert werden.<br />

• Abgrenzung SPNV versus SPFV<br />

Wird die Trennlinie zwischen Nah- und Fernverkehr fiskalisch gezogen, sind die Fronten<br />

zunächst geklärt: Bestellte Verkehre sind SPNV, eigenwirtschaftliche Angebote in der Verantwortung<br />

der EVU firmieren unter SPFV. Auf der Produktebene entstehen allerdings Ergebnisse,<br />

die mit der Definition des Regionalisierungsgesetzes (»Nahverkehr ist alles unter<br />

50 km und einer Stunde Reisezeit«) nicht durchgängig übereinstimmt. Wer zwischen<br />

Augsburg und München mit dem IC pendelt (61 km), bewegt sich im Fernverkehr, während<br />

die Marschbahn-Züge der Nord-Ostsee‐Bahn zwischen Hamburg und Westerland/<br />

Sylt mit 238 km Laufweg oder die Alex-Züge von München nach Prag mit 438 km zum<br />

Nahverkehr zählen (hierzu siehe auch <strong>Wettbewerber</strong>-<strong>Report</strong> 2008/2009, S. 23).<br />

Unschärfen ergeben sich vor allem aus der Detailanalyse. Beispiele:<br />

1) Die Länder NRW, Hessen und Thüringen bezuschusssten zwischen 2002 und 2006<br />

die Mitte‐Deutschland-Verbindung mit insgesamt 13,2 Mio. Euro. Dennoch tauchte diese<br />

Betriebsleistung nie in SPNV-Statistiken auf.<br />

2) Der IRE Nürnberg — Dresden ist ein Produkt des Nahverkehrs, wird aber von DB Regio<br />

auf Bestellung der Fernverkehrs-Schwester als Ersatz für den IC(E)-Verkehr gefahren,<br />

der im Dezember 2006 eingestellt wurde. Der Aufgabenträger beteiligt sich nicht direkt<br />

an der Bestellung, jedoch leisteten die Länder einen mittelbaren Förderbeitrag in Form<br />

von Fahrzeugzuschüssen.<br />

3) Einige Nahverkehrszüge verkehr(t)en (zeitweilig) unbestellt, d. h. für den Aufgabenträger<br />

kostenlos wie etwa in der Anfangsphase der von DB Regio ab Dezember 2002 betriebene<br />

Flughafenexpress Halle — Leipzig. Ein anderes Beispiel aus der Gegenwart sind<br />

die Leistungen von DB Regio zwischen Dresden, Görlitz und Breslau oder der Erfurter<br />

Bahn zwischen Eichenberg und Kassel. Eine vollwertige Eigenwirtschaftlichkeit liegt jedoch<br />

nicht vor, da Fahrzeugzuschüsse der Länder flossen und der Verkehr möglicherweise<br />

auch aus Überschüssen anderer Bestellungen querfinanziert wird.<br />

4) Umgekehrt übernimmt DB Fernverkehr Aufgaben des Nahverkehrs, indem der IC-Abschnitt<br />

Stralsund — Rostock mit Tarifsubventionen des Landes gestützt wird.<br />

• Zeitliche Abgrenzung bei EVU-Werten<br />

Wird z. B. das Bezugsjahr <strong>2011</strong> gewählt, sind zwei Kriterien der Zuordnung von Datensätzen<br />

anwendbar. Entweder wird die gefahrene/zu fahrende Ist-Leistung zugrunde gelegt.<br />

Oder es werden auch die (wettbewerblich) vergebenen Leistungen hinzugezählt,<br />

die bereits rechtswirksam bezuschlagt wurden, aber erst später in den Betrieb gehen.<br />

ª<br />

Schienenpersonennahverkehr 25

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