Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair
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8<br />
7,0<br />
6<br />
5,6<br />
5,0 4,9<br />
5,3<br />
4<br />
2,7<br />
4,3<br />
Linearer Trend<br />
3,1<br />
3,5<br />
3,6<br />
3,8<br />
3,3 2,9<br />
2,4<br />
2<br />
1997 1998 1999<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
p. a. In den beiden mit Abstand vergabeintensivsten<br />
Jahren 2009/<strong>2010</strong> kletterte die<br />
Quote sogar auf 68,4 %, darunter die Erstvergaben<br />
mit 79,9 %.<br />
Spiegelbildlich ist der Erfolgsanteil der<br />
<strong>Wettbewerber</strong> zurückgegangen. In der historischen<br />
Langzeitauswertung kann sich<br />
die kumulierte Gewinnquote der DB-Konkurrenz<br />
noch oberhalb der 50 %-Marke<br />
halten (54,5 %), doch ein weiteres Jahr wie<br />
<strong>2010</strong> würde die Kräfteverhältnisse erstmalig<br />
umkehren. Die vorläufige Vergabe bilanz<br />
<strong>2011</strong> auf der Basis von 12,5 Mio. Zkm bestätigt<br />
die Erfolgsquote der DB AG von<br />
mehr als 50 %.<br />
Isoliert besehen ist die ansteigende Erfolgsquote<br />
der DB AG kein Argument, um<br />
auf einen Funktionsmangel des Wettbewerbs<br />
zu schließen. Eine gewisse Gegenbewegung<br />
der Konsolidierung ist vielmehr<br />
wahrscheinlich, weil der einst unangefochtene<br />
Marktführer in aller Regel nach einer<br />
Anfangszeit der Schockstarre aus seinen<br />
Niederlagen lernt und Anpassungen in die<br />
Wege leitet. Dennoch wirft das Ausmaß<br />
der Erfolgsumkehr die Frage auf, ob diese<br />
Entwicklung im Rahmen normaler Marktreaktionen<br />
bleibt oder aber systemische<br />
Änderungen zugrunde liegen, die verzerrte<br />
Randbedingungen signalisieren.<br />
Die Skepsis verstärkt sich, wenn die Entwicklung<br />
der Bieterzahlen hinzugezogen<br />
wird, Abbildung 22 zeigt das anschaulich.<br />
Auf der Basis von Informationen zu 90<br />
Vergaben deutet der Kurvenverlauf einen<br />
Trend an, wonach die durchschnittliche<br />
Bieterzahl in wettbewerblichen Vergaben<br />
von 1997 bis <strong>2010</strong> sukzessive gesunken ist,<br />
ungeachtet zwischenzeitlicher Ausschläge<br />
in beide Richtungen. Die letzten beiden<br />
Vergabejahre mit 2,9 und 2,4 Bietern<br />
je Verfahren liegen dabei am unteren Rand<br />
des Gesamtzeitraums.<br />
Die Entwicklung der Zahlen deckt sich<br />
mit dem Eindruck der meisten Branchen-<br />
Abbildung 22:<br />
Entwicklung der<br />
durchschnittlichen<br />
Anzahl der Bieter<br />
pro Verfahren<br />
im Jahr der<br />
Zuschlagserteilung,<br />
nach Zkm gewichtet<br />
Quelle: eigene<br />
Netz<br />
Verantwortlicher<br />
Besteller<br />
Zkm<br />
(in Mio.)<br />
Zahl der Bieter<br />
neben DB Regio<br />
Berliner Stadtbahn VBB 22,6 1<br />
Mitteldeutsches S‐Bahn-Netz ZVNL 9,0 1-2*<br />
S‐Bahn Hannover RH/LNVG 8,5 1<br />
Kölner Dieselnetz NVR 7,2 0-1**<br />
Hansenetz LNVG 5,2 1<br />
Kinzig-Main-Weser-Nidda RMV 4,9 0-1*<br />
E‐Netz Rosenheim BEG 4,8 1<br />
Ostthüringer Dieselnetz NVS 4,5 1<br />
Vogtland ZVV 3,3 1<br />
S‐Bahn Dresden VVO 3,1 0<br />
Westmünsterland NWL 2,9 1<br />
Abbildung 23:<br />
Große Verfahren mit<br />
geringen Bieterzahlen<br />
* je nach Los<br />
** erst offenes Verfahren,<br />
dann Verhandlungsverfahren<br />
Quelle: eigene<br />
Schienenpersonennahverkehr 57