Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair
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Unbedingt zu beachten bleibt, dass die<br />
Wettbewerbsquote nicht ungefiltert mit einem<br />
Ranking gleichgesetzt werden kann.<br />
Sie ist nicht weniger, aber auch nicht mehr<br />
als eine Tendenzaussage. Würdigt man<br />
alle Handlungsfelder einer »guten« Wettbewerbspolitik,<br />
kommt es in ausgewählten<br />
Fällen vor, dass ein Aufgabenträger<br />
mit 50 %iger Quote den Wettbewerb stärker<br />
vorantreibt und fairer gestaltet als ein<br />
anderer mit 80 % Marktöffnung. Exemplarisch<br />
liefert die BEG in Bayern einen antet<br />
werden. Während KCW 2009 eine Quote<br />
von 55 % prognostizierte, läuft diese nun<br />
erfreulicherweise auf beachtliche 87 % zu,<br />
nachdem drei große Netze – RE-Netz Südwest<br />
E‐Traktion, Dieselnetze Südwest und<br />
Kölner Dieselnetz – fast zeitgleich in den<br />
Wettbewerb gegeben wurden. Auch der<br />
Verkehrsverbund Rhein-Neckar überspringt<br />
eine Kategorie. Ebenfalls besser als gedacht<br />
schneiden der Rhein-Main Verkehrsverbund,<br />
die Region Hannover, Verkehrsgesellschaft<br />
Mecklenburg-Vorpommern, und der<br />
Nordhessische Verkehrs-Verbund ab.<br />
In der hellblauen, zweithöchsten Kategorie<br />
zwischen 60 und 79 % versammeln sich<br />
drei Aufgabenträger: die NVS Thüringen,<br />
die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt<br />
NASA sowie der Zweckverband Großraum<br />
Braunschweig ZGB. Dies sind per Saldo vier<br />
Aufgabenträger weniger als 2009, da fünf<br />
den Weg nach oben beschritten haben,<br />
während die NASA dazugekommen ist.<br />
Unterhalb des Trennstrichs von 60 %<br />
bleiben acht Aufgabenträger, davon zwei<br />
– die Stadtstaaten Hamburg und Berlin mit<br />
ihren S‐Bahnen – mit einer Quote unter<br />
30 %.<br />
Insgesamt haben sich 16 Aufgabenträger<br />
im Vergleich zu 2009 verbessert, wenn<br />
man die Eingruppierung in die fünf Prozentpunkte<br />
breiten Klassengrenzen als Bewertungsmaßstab<br />
heranzieht. Bei acht Aufgabenträgern<br />
ist die Quote gesunken, bei<br />
vieren blieb sie gleich. Gewichtet liegt die<br />
Gesamtheit der Aufgabenträger nunmehr<br />
rund vier Prozentpunkte besser.<br />
Die Vergabe der Restleistungen setzen wir mit 30 % Wahrscheinlichkeit an. Zum einen<br />
fällt die Neigetechniklinie Dresden — Nürnberg negativ ins Gewicht, an der vier Aufgabenträger<br />
beteiligt sind. Thüringen hat diese Vergabe wegen nicht verfügbarer Fahrzeuge<br />
bereits nach 2021 geschoben. Des Weiteren stockt die Umsetzung des Chemnitzer<br />
Modells, was die Übernahme weiterer Leistungen durch die CityBahn Chemnitz<br />
erschweren dürfte. Die Vergabequote von 45 % errechnet sich aus 1,4 + 1,1 + (3,1*0,3)<br />
Mio. Zkm in Relation zur Gesamtmenge von 7,6 Mio. Zkm (6,2 + 1,4 Mio. Zkm).<br />
• Bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg sind 26,9 von 64,3 Mio. Zkm<br />
zu verzeichnen, die <strong>Wettbewerber</strong>n der DB AG bis heute offenstanden. Weitere<br />
11,4 Mio. Zkm sind zur Vergabe im Wettbewerb vorgesehen, und zwar Basel — Mülheim/Hochrhein,<br />
Main-Neckar-Bahn, Riedbahn, S‐Bahn Rhein-Neckar (Ausbaustufe II)<br />
und Neckar-Rems-Netz. 26 Mio. Zkm sollen erneut direkt vergeben und erst ab 2017<br />
abgeschmolzen werden. Die Zweitvergabe der S‐Bahn Rhein-Neckar einschließlich des<br />
Erstlinganteils der Nord-Süd-Strecken halten wir trotz gewisser Vorbehalte der Bahnindustrie<br />
für relativ sicher, ebenso Riedbahn und Main-Neckar-Bahn. Hingegen versehen<br />
wir die Vergabe von Basel-Mülheim/Hochrhein und Neckar-Rems-Netz mit Fragezeichen,<br />
weil außer mehreren Ankündigungen mit wechselnden Angaben zu Netzumfang<br />
und Vergabezeitpunkten bis dato noch keine konkreten Vorbereitungen erkennbar sind.<br />
Bezogen auf das Gesamtbündel setzen wir eine Umsetzungswahrscheinlichkeit von 70 %<br />
an. Hieraus ergibt sich eine Quote von 55 % (26,9 + 11,4*0,7 = 34,9 Mio. Zkm, geteilt<br />
durch 64,3 Mio. Zkm).<br />
Der Erwartungswert für die geplanten Vergaben zuzüglich der abgeschlossenen und laufenden<br />
Vergaben bildet die Gesamtmenge aller Wettbewerbsverfahren (Zähler), die im<br />
vorletzten Schritt durch die Menge aller angebotenen Zkm des Aufgabenträgers dividiert<br />
wird (Nenner). Der Wert des Quotienten wird abschließend anhand der <strong>2011</strong> gefahrenen<br />
Ist-Menge plausibilisiert, um größere Abweichungen durch Nachbestellungen im Wettbewerb<br />
oder Angebotsstreichungen zu berücksichtigen. Die Quote der BEG steigt aus diesem<br />
Grund von 45 % bei 101,8 Mio. Zkm Anfangsbestand 2003 auf heute 51 % (darunter<br />
9,2 Mio. Zkm Ausweitung durch Wettbewerb).<br />
Schienenpersonennahverkehr 43