Wettbewerber- Report Eisenbahn 2010/2011 - Mofair
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In der Summe schöpft der DB-Konzern<br />
Infrastrukturentgelte in Höhe von rund<br />
3.400 Mio. Euro aus dem SPNV ab –<br />
die Hälfte des Gesamtumsatzes von<br />
6.827 Mio. Euro der beiden Infrastruktur-Geschäftsfelder<br />
<strong>2010</strong>. Bei einem<br />
EBIT in Höhe von 818 Mio. Euro sind<br />
demnach gut 400 Mio. Euro auf den<br />
Nahverkehr zu schlüsseln, so dass die<br />
DB AG <strong>2010</strong> mehr als 1.100 Mio. Euro<br />
an der gesamten Wertschöpfung<br />
›SPNV‹ verdiente (vgl. auch TOP-Thema<br />
III in Kapitel 3.5 auf Seite 74).<br />
Unverändert frappierend ist die Relation<br />
zwischen Gewinn und Bestellentgelten:<br />
Von 4.273 Mio. Euro Be stellent<br />
gel ten der Länder <strong>2010</strong> wanderten<br />
letztlich 729 Mio. Euro in den Gewinn<br />
des Betriebs (17 %) bzw. etwa<br />
1.100 Mio. Euro in den Konzerngewinn<br />
(25,7 %).<br />
Auch im Mittel der drei erfolgreichsten<br />
Jahre der DB AG vor der Wirtschaftskrise<br />
(2006 bis 2008) – die der Vorbereitung<br />
auf den geplanten Börsengang dienten<br />
– rangierte die vergleichbare EBIT-Marge<br />
von Regio (einschließlich der zum<br />
1.1.<strong>2010</strong> umgruppierten S‐Bahnen Berlin<br />
und Hamburg) deutlich oberhalb<br />
der Summenwerte von Fernverkehr und<br />
Schenker Rail.<br />
Interessant ist ebenfalls der Vergleich<br />
der Ergebnisse von Anfang und Ende<br />
einer Dekade. So verdiente die DB AG<br />
<strong>2010</strong> im SPFV und SGV zusammen so<br />
viel wie im Jahr 2000. Selbst wenn man<br />
in Rechnung stellt, dass <strong>2010</strong> noch<br />
nicht das Vorkrisenniveau widerspiegelte,<br />
ist die geringe Dynamik nicht zu<br />
übersehen. Die erheblichen Schwankungen<br />
der Ergebnisse im Zehnjahreszeitraum<br />
mit Amplituden von z. B. minus<br />
488 Mio. Euro (2003) bis plus 306 Mio.<br />
Euro (2008) im Fernverkehr zeigen, dass<br />
der eigenwirtschaftliche Betrieb im Personenverkehr<br />
deutlich höhere Risiken als<br />
der SPNV birgt, der von stabilen Zahlungsflüssen<br />
der Länder profitiert.<br />
Der üblichen Marktlogik folgend müsste<br />
sich die Risikobereitschaft in einer<br />
entsprechend höheren Verzinsung niederschlagen<br />
– empirisch ist aber systematisch<br />
das Gegenteil eingetreten. Lag<br />
2000 der Gewinn von Regio prozentual<br />
noch unterhalb der Summe beider<br />
Transportschwestern, hat er sich im<br />
Anschluss an die Direktvergabewelle<br />
deutlich nach oben abgesetzt. Rationalisierungsanstrengungen<br />
oder Verbesserungen<br />
der Produktqualität können diese<br />
Diskrepanz nicht erklären.<br />
• Schließlich ist in den letzten zwei bis<br />
drei Jahren ein Trend zu beobachten,<br />
der einen Schatten auf die künftige<br />
Wettbewerbsintensität im SPNV werfen<br />
könnte: Die Bieter scheinen knapp<br />
zu werden. Aufgrund des Gefahrenpotenzials<br />
dieser Entwicklung widmet sich<br />
das TOP-Thema II (vgl. Kapitel 3.4 auf<br />
Seite 56) ausführlich der Thematik.<br />
12%<br />
EBIT-Marge<br />
~12,3%<br />
~12,7%<br />
11,8%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
2,8%<br />
~1,4%<br />
B R o<br />
D egi<br />
~6,6%<br />
~7,5%<br />
~8,3%<br />
Direktvergabe-Rendite<br />
DB eigenwir s<br />
0,9%<br />
t chaftlich<br />
~10,4%<br />
4,8%<br />
7,1%<br />
7,1%<br />
-0,1%<br />
9,6%<br />
DB Arriva<br />
(international)<br />
5,3%<br />
1,6%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Abbildung 13:<br />
Vergleich der EBIT-<br />
Margen der eigenwirtschaftlichen<br />
Transportsegmente<br />
der DB AG (Fernverkehr<br />
und Schenker<br />
Rail) mit DB Regio<br />
EBIT in % der Umsatzerlöse<br />
Quelle: eigene<br />
Schienenpersonennahverkehr 37