Einführung von Personalentwicklung in der ... - Equal Altenhilfe
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Teil 4.2 Handbuch: <strong>Personalentwicklung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Altenhilfe</strong><br />
Multimodales Interview nach Schuler: So gehen Sie vor<br />
Das Multimodale Interview ist <strong>in</strong> den 90er Jahren <strong>von</strong> He<strong>in</strong>z Schuler entwickelt worden<br />
und ist zu Auswahlzwecken <strong>in</strong> deutschen Unternehmen recht verbreitet.<br />
Wir stellen Ihnen diese Vorgehensweise samt Beispielfragen <strong>in</strong> diesem Handbuch näher<br />
vor, weil Sie den Vorteil bietet, offene und standardisierte Elemente mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zu verb<strong>in</strong>den.<br />
Multimodal heißt das Interview deshalb, weil verschiedene (= „multi“) „Kanäle / Frageformen“<br />
(= Modi) benutzt werden, um Informationen über die Bewerber<strong>in</strong>nen und<br />
Bewerber zu erhalten. Durch den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> diversen Frageformen und zwei Interviewern<br />
o<strong>der</strong> Interviewer<strong>in</strong>nen wird die Objektivität verbessert.<br />
Bei dieser Technik werden Leitfragen verwendet, die aus den stellenbezogen Anfor<strong>der</strong>ungsprofilen<br />
abgeleitet werden. Die Interviewenden haben jedoch die Freiheit, im<br />
Gespräch auf <strong>in</strong>dividuelle Beson<strong>der</strong>heiten e<strong>in</strong>zugehen und später wie<strong>der</strong> zum „roten<br />
Faden“ zurückzukehren.<br />
Ablaufplan<br />
1. Erster Schritt –Erarbeitung <strong>der</strong> „Realistischen Tätigkeits<strong>in</strong>formation“:<br />
Nehmen Sie das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> Stelle und leiten Sie daraus entsprechende<br />
Fähigkeiten und Kompetenzen des Bewerbers bzw. <strong>der</strong> Bewerber<strong>in</strong> ab.<br />
Überlegen Sie sich, welche Fragen Sie stellen könnten, um zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong><br />
Fähigkeit bei dem Bewerber zu kommen. Machen Sie sich klar, was genau bei <strong>der</strong><br />
Tätigkeit auf die Person zukommt.<br />
2. Zweiter Schritt – Selbstvorstellung des „Bewerbers“:<br />
Der Bewerber bzw. die Bewerber<strong>in</strong> spricht 5 M<strong>in</strong>uten über se<strong>in</strong>en/ihren persönlichen<br />
und beruflichen H<strong>in</strong>tergrund. Grundlage dafür ist <strong>der</strong> eigene Lebenslauf. Hierbei s<strong>in</strong>d<br />
die Highlights durch die befragte Person heraus zu arbeiten. E<strong>in</strong>geschätzt werden die<br />
Kriterien aus dem Bereich „Qualifikationen“.<br />
3. Dritter Schritt – Biographisches Interview mit „Trichterfragen“:<br />
Diese Fragen dr<strong>in</strong>gen immer weiter <strong>in</strong> die Welt <strong>der</strong> befragten Person vor und verengen<br />
– quasi wie e<strong>in</strong> Trichter – den Fokus Schritt für Schritt. Die Interviewer stellen<br />
zunächst e<strong>in</strong>e offene Frage aus dem Fragenkatalog (Beispiel: „Warum s<strong>in</strong>d Sie für die<br />
Tätigkeit geeignet?“). Sollten die Antworten des „Bewerbers“ e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schätzung auf<br />
den entsprechenden Skalen nicht zulassen, können die Interviewer aus e<strong>in</strong>em vorgegebenen<br />
Fragenkatalog Konkretisierungsfragen stellen (Beispiel: „Welche Sem<strong>in</strong>are<br />
haben Sie konkret zum Thema XY besucht?“). Kann <strong>der</strong> Interviewer bzw. die Interviewer<strong>in</strong><br />
die befragte Person immer noch nicht e<strong>in</strong>schätzen, werden frei formulierte<br />
Detailfragen gestellt (Beispiel: „Bitte schil<strong>der</strong>n Sie, wie Sie e<strong>in</strong> Aufnahmegespräch<br />
strukturieren.“). E<strong>in</strong>geschätzt werden die Kriterien des Bereiches „Qualifikationen“.<br />
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