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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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chung von der Norm sowie einen Mangel- bzw. eine Imbalance an spezifischen Nährstoffenumfasst.Als Sonderformen der Mangelernährung definiert Löser (2001) Marasmus (reduziertes Körpergewicht,reduzierte Eiweiß- <strong>und</strong> Fettdepots bei verminderter Energiezufuhr) <strong>und</strong> Kwashiorkor(signifikante Reduktion des Körpereiweißes mit reduzierter Körperzellmasse bei zumeistnoch normalem Körpergewicht). Bedingt durch die häufig schwierige Trennung zwischenKwashiorkor <strong>und</strong> Marasmus werde für beide Erkrankungen heute der übergeordneteBegriff der Proteinenergiemalnutrition benutzt.Anders als diese Definitionen sehen Seiler & Stähelin (1998) <strong>und</strong> Volkert (2000) eine Malnutritionlediglich dann vorliegen, wenn dem Körper die notwendigen Nährstoffe fehlen oderin zu kleiner Menge zur Verfügung stehen. Formen der Überernährung werden von ihnennicht unter dem Begriff der Malnutrition subsumiert, auch wenn <strong>Menschen</strong> mit Übergewichtfehlernährt sein können. Wir schließen uns dieser Interpretation an, da im Kontext dieserStellungnahme bei älteren <strong>und</strong> hochbetagten <strong>Menschen</strong> klinisch relevante Mangelzuständeunterschiedlicher Genese <strong>und</strong> Form im Vordergr<strong>und</strong> stehen.1.2.2 DehydratationDehydratation bedeutet eine Abnahme des Körperwassers. Im Pschyrembel (2002) werdenals Ursache der Dehydratation die gesteigerte renale, gastrointestinale, pulmonale bzw. perkutaneWasserabgabe ohne entsprechende Zufuhr oder iatrogene Gründe (falsche Infusionstherapie)genannt.In einer anderen Definitionen werden als Ursachen für die Dehydratation sowohl Flüssigkeitsverlusteals auch eine verminderte Flüssigkeitsaufnahme, z.B. durch ein gestörtesDurstempfinden (häufig bei alten <strong>Menschen</strong>) beschrieben (Menche et al. 2001). Diese zweidimensionaleUrsachenbeschreibung wird von der Projektgruppe in dieser Stellungnahme zuGr<strong>und</strong>e gelegt.1.2.3 SchluckstörungUnter Schluckstörungen <strong>und</strong> Schluckbeschwerden (Dysphagie) werden Schwierigkeitenbeim oder nach dem Schlucken von Speichel <strong>und</strong>/oder Nahrung in der Passage vom M<strong>und</strong>bis zum Magen verstanden, z.B. obstruktive <strong>und</strong> funktionelle Störungen. Diese treten in verschiedenenAusprägungsgraden von leichten Irritationen bis hin zur völligen Schluckunfähigkeit(Aphagie) auf. Die Symptome reichen von häufigem, wiederholtem, angestrengtemJuli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 10

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