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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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8 Mögliche Ursachen für Pflege- <strong>und</strong>BehandlungsfehlerIn diesem Kapitel werden mögliche Ursachen für Pflege- <strong>und</strong> ärztliche Behandlungsfehlerthematisiert. Auf mögliche Behandlungsfehler von Heilmittelerbringern wird im Rahmen dieserGr<strong>und</strong>satzstellungnahme nicht eingegangen.8.1 PflegefehlerPflegedefizite im Bereich der Ernährung <strong>und</strong> der Flüssigkeitsversorgung von Pflegebedürftigenwerden in stationären <strong>und</strong> ambulanten Pflegeeinrichtungen vorgef<strong>und</strong>en. Wenn differenzierteEinschätzungen fehlen, ob der jeweilige Pflegebedürftige in der Lage ist, selbständigausreichend Nahrung <strong>und</strong> Flüssigkeit aufzunehmen, kommt es nicht selten zu einer mangelndenKalorien-, Nährstoff- <strong>und</strong>/oder Flüssigkeitszufuhr, mit den Folgen von Mangelernährung<strong>und</strong>/oder Dehydratation. Mangelernährungen werden häufig nicht erkannt, da z.B. dieErnährungszustände der Pflegebedürftigen nicht kontinuierlich analysiert <strong>und</strong> bewertet werden.Locker anliegende Kleidung (Nachthemd, Jogginganzug) erschwert das Erkennen vonGewichtsveränderungen. Bleibt ein Gewichtsverlust unbemerkt, kann nicht nach den Ursachengeforscht <strong>und</strong> adäquat reagiert werden.Als Folgen von Mangelernährung <strong>und</strong> Dehydratation können u.a. Verwirrtheits- <strong>und</strong> Unruhezuständebei Pflegebedürftigen auftreten, die wiederum eine Gefährdung für den jeweiligenPflegebedürftigen darstellen (z.B. Sturzgefahr) <strong>und</strong> die die pflegerische Praxis erheblich erschwerenkönnen (z.B. Abwehrverhalten).Mögliche Pflegefehler können sein:- Bei der Informationssammlung/Anamnese wurden Risikofaktoren für eine Mangelernährungoder Dehydratation nicht erkannt, analysiert <strong>und</strong> dokumentiert.- Erst- <strong>und</strong> Verlaufsmessungen zum Gewicht fehlen.- Auf bereits bei Einzug in die Pflegeeinrichtung bestehende Mangelernährung/Dehydratationwurde nicht mit erforderlichen Maßnahmen reagiert.- Bei drohender oder bestehender Mangelernährung wurde der individuelle Energiebedarfnicht ermittelt, z.B. durch Beobachtung des Gewichtsverlaufs unter der gegebenen Ernährung.Auf dokumentierte Gewichtsverluste erfolgten keine Maßnahmen.- Bei drohender oder bestehender Dehydratation wurde der individuelle Mindestflüssigkeitsbedarfnicht ermittelt <strong>und</strong> geplant (z.B. Trinkplan). Erforderliche Trinkprotokolle zurJuli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 91

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