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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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4 Assessment des ErnährungsstatusIm Unterschied zu jüngeren Altersgruppen stellt bei älteren insbesondere institutionalisierten<strong>und</strong> hilfebedürftigen <strong>Menschen</strong> die Unterversorgung mit Energie <strong>und</strong> Nährstoffen das Hauptproblemder Ernährung dar. Für den Erfolg prophylaktischer <strong>und</strong> ernährungstherapeutischerMaßnahmen ist eine frühzeitige Erkennung eines Ernährungsrisikos bzw. einer eingetretenenUnterernährung von Bedeutung. So ist erwiesenermaßen ein eingetretener Verlust anMuskelmasse bei älteren <strong>Menschen</strong> im Verhältnis zu jüngeren <strong>Menschen</strong> ungleich schwererzu beheben (Heseker & Schmid 2000). 3Zur Beurteilung des Ernährungszustandes bieten sich verschiedene Methoden an, wobei derErnährungszustand einer Person eine komplexe Größe ist, die nicht durch einen einzelnenParameter charakterisiert werden kann. Bei umfassender Betrachtung schließt die Erhebungdes Ernährungszustandes eine klinische Untersuchung, anthropometrische Messungen, dieBestimmung ernährungsabhängiger Blutwerte <strong>und</strong> immunologischer Parameter mit ein. Allerdingssind einige dieser Methoden bei älteren <strong>Menschen</strong> nicht oder nur bedingt einsetzbar.Eingeschränkte Konzentrations- <strong>und</strong> Erinnerungsfähigkeit <strong>und</strong> nachlassendes Interessebeeinträchtigen die Zuverlässigkeit von Befragungsergebnissen <strong>und</strong> mit zunehmendem Alter<strong>und</strong> schlechter werdendem Ges<strong>und</strong>heitszustand sinkt die Kooperation bei Testverfahren. DieHeterogenität der Gruppe der alten <strong>Menschen</strong> bedingt eine große Variationsbreite, es ergebensich Schwierigkeiten, Normbereiche für ältere <strong>Menschen</strong> zu definieren. Vielfach fehlenrepräsentative Daten für Ältere <strong>und</strong> insbesondere für Hochbetagte, Standards zur Beurteilungder Messwerte sind nicht verfügbar bzw. umstritten (Bates et al. 2001).Trotz der genannten Schwierigkeiten ist die Erhebung des Ernährungszustandes auch beiälteren <strong>Menschen</strong> wichtig. Sie liefert Informationen <strong>und</strong> Hinweise für notwendige Interventionsmaßnahmen.Hierzu gehört die Anamnese, in der das Ernährungsverhalten, Gewohnheiten,Vorlieben <strong>und</strong> deren Veränderungen erfasst werden. Ein Gold-Standard konnte sichbisher nicht durchsetzen (Löser 2002).Neben Instrumenten zur Beurteilung des Ernährungszustandes existieren auch Testwerkzeugezum Essverhalten, die im englischsprachigen Raum entwickelt wurden. Hierbei handeltes sich u.a. um die Blandford Scale (Blandford at al. 1998) sowie die Eating BehaviourScale (Tully et al. 1997). Die Blandford-Scale teilt die Patienten in verschiedene Gruppen(Patienten mit oraler Dyspraxie mit mangelnder Fähigkeit zur Nahrungsaufnahme oder Ab-3 Biochemische Methoden werden in der Gr<strong>und</strong>satzstellungnahme nicht behandelt, da sie für den hierbetroffenen Versorgungskontext eine eher untergeordnete Rolle spielen.Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 43

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