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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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In den Heilmittelrichtlinien (B<strong>und</strong>esausschuss der Ärzte <strong>und</strong> Krankenkassen 2001) wird dieBehandlung bei Störungen des Schluckaktes dem Heilmittel der Stimm-, Sprech- <strong>und</strong>Sprachtherapie zugeordnet.Die Indikation für die Behandlung bei Störungen des Schluckaktes ergibt sich nach denHeilmittelrichtlinien aus der Diagnose (zu Gr<strong>und</strong>e liegende Erkrankung) <strong>und</strong> der daraus resultierendenLeitsymptomatik (Funktionsstörung des Schluckaktes). Ziel der Stimm-, Sprech<strong>und</strong>Sprachtherapie ist die Verbesserung bzw. die Normalisierung des Schluckaktes, ggf. dieErarbeitung von Kompensationsstrategien zur Ermöglichung der oralen Nahrungsaufnahme.Im Richtlinientext wird erstmals die durchzuführende Diagnostik einer Schlucktherapie entsprechenddem wissenschaftlichen Erkenntnisstand aufgeführt (endoskopische Untersuchungen,Videostroboskopie, Röntgenkontrastuntersuchungen, Sonographie, neurologischeUntersuchungen spätestens nach 20 Behandlungen). Die Diagnostik ist zudem von besondererBedeutung, weil Schluckstörungen häufig zu spät erkannt oder auch übersehen werden,vor allem, wenn sie Begleiterscheinungen anderer Krankheitsbilder sind, z.B. bei geriatrischenoder gastrooesophagialen Erkrankungen. Fast die Hälfte aller Patienten mit einemInsult litten in den ersten zwei Wochen unter dysphagischen Symptomen (Prosiegel 1996),wobei es bei günstigen Verläufen zu einer Spontanremission in den ersten Wochen der A-kutphase kam bzw. gezieltes Management den Verlauf günstig beeinflusste.In der neurologischen <strong>und</strong> geriatrischen Rehabilitation ist die Behandlung von SchluckstörungenTeil des multiprofessionellen Behandlungsregimes.Die funktionelle Schlucktherapie hat zum Ziel, die gestörte Funktion wieder herzustellen <strong>und</strong>den Gebrauch erhaltener Restfunktionen anzubahnen (Bartolome 1999). Das funktionelleSchlucktraining ist zur Therapie von Patienten mit oropharyngialen Schluckstörungen geeignet.Die häufigste Dysphagieursache ist eine Läsion des Großhirns durch Schlaganfall, dichtgefolgt von Läsionen des anatomischen Schluckweges. Das funktionelle Schlucktraining hatzum Ziel, zum einen die gestörte Funktionen wieder herzustellen <strong>und</strong> zum anderen denGebrauch erhaltener Restfunktionen anzubahnen.Während bei der Therapie strukturell bedingter Dysphagien, z. B. nach Teilresektionen, aufdie Funktionen erhaltener Strukturen aufzubauen ist, muss bei neurogenen Schluckstörungender funktionelle Bewegungsablauf zentral neu gebahnt werden (Bartolome & Nusser-Müller-Busch 1999).Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 70

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