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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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drohende Mangelernährung frühzeitig erkannt werden. Einige der bereits angesprochenenInformationen fließen direkt in das MNA ein, insofern ist der zusätzliche Aufwand vertretbar.Aus den Ergebnissen des MNA lassen sich Pflegeinterventionen ableiten.7.2 Planung der Pflegeziele <strong>und</strong> PflegemaßnahmenBei der Planung der Pflege ist – unabhängig vom Pflegekonzept der Einrichtung – als Mindestzieldarauf zu achten, dass unter Berücksichtigung der Biographie sowie der Ressourcen<strong>und</strong> Probleme des Pflegebedürftigen eine ausreichende Kalorienzufuhr (grobe OrientierungGr<strong>und</strong>umsatz x 1,5-1,75, bei vollständig immobilen Personen x 1,2, siehe Kapitel 3.3.1 <strong>und</strong>3.3.1.2) sowie eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung gewährleistet wird (Minimum 1.500ml soweit keine Kontraindikationen bestehen, Bedarfsermittlung nach der 100ml/50ml/15mlRegel; siehe Kapitel 3.3.4).Die Prinzipien der aktivierenden Pflege sind bei der Pflegeplanung einzuhalten. Speisen <strong>und</strong>Getränke sind immer den Ressourcen <strong>und</strong> Problemen des Bewohners entsprechend anzubieten(z.B. Konsistenz, Menge, Form der Aufnahme, Geschwindigkeit). Der Einsatz geeigneterHilfsmittel ist zu gewährleisten. Hilfestellungen müssen unter Berücksichtigung derRessourcen des Bewohners geplant werden. Auf angemessene individuelle Vorlieben <strong>und</strong>Gewohnheiten ist zu achten, dies betrifft u.a. die Präsentation der Speisen <strong>und</strong> die Zeiten, zudenen die Mahlzeiten eingenommen werden können.Sondenversorgung ist immer das letzte Mittel der Wahl. Wenn eine Sondenversorgung erforderlichist, sollte möglichst ergänzend eine orale Flüssigkeits- <strong>und</strong> Nahrungszufuhr gewährleistetwerden.Bei drohender oder bestehender Mangelernährung oder Dehydratation werden Ernährungsbzw.Trinkpläne erforderlich.Erforderliche prophylaktische Maßnahmen (z.B. Soor-, Parotitis-, Obstipationsprophylaxe)sind bei der Planung zu berücksichtigen.Soweit erforderlich sind zahnmedizinische Behandlungen sowie ergänzende therapeutischeMaßnahmen der Ergo- <strong>und</strong> Logopädie anzuregen. Therapeutische Maßnahmen (Schlucktraining,Ess- <strong>und</strong> Trinktraining, sowie orale Stimulation) sind auch Bestandteil der Pflege<strong>und</strong> bei der Pflegeplanung zu beachten.Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 88

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