09.07.2015 Aufrufe

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.3.2.3 KohlenhydrateDie Kohlenhydrate stellen neben den Fetten eine wichtige Energiequelle für den Organismusdar, wobei zwischen komplexen Kohlenhydraten (Polysaccharide) <strong>und</strong> einfachen Zuckern(Mono- <strong>und</strong> Disaccharide) unterschieden wird.Die verschiedenen Kohlenhydrate haben unterschiedliche physiologische Wirkungen, dieauch beim älteren <strong>Menschen</strong> zu berücksichtigen sind:- Komplexe KohlenhydrateKomplexe Kohlenhydrate (Polysaccharide) sind Stärke <strong>und</strong> Zellulose. Sie sind z.B. in Getreide,Kartoffeln, Nudeln <strong>und</strong> Gemüse enthalten <strong>und</strong> versorgen den Körper neben Energiemit Vitaminen, Mineralstoffen <strong>und</strong> Ballaststoffen.Stärke wird im Darm aufgespalten, um resorbiert werden zu können. Dadurch steigt derBlutzuckerspiegel nur langsam aber nachhaltig an. Extrem hohe Blutzuckerspitzen werdenvermieden <strong>und</strong> das Sättigungsgefühl hält länger an.Zellulose kann im Darm nicht aufgespalten werden <strong>und</strong> ist ein Ballaststoff, der unverändertausgeschieden wird.- Einfache ZuckerEinfache Zucker sind Monosaccharide (z.B. Glucose = Traubenzucker, Fructose =Fruchtzucker; Vorkommen z.B. in Honig) <strong>und</strong> Disaccharide (z.B. Saccharose = Rohr -<strong>und</strong> Rübenzucker, Maltose = Malzzucker, Lactose = Milchzucker). Sie werden im Darmsofort resorbiert <strong>und</strong> erhöhen unmittelbar, aber nur kurzzeitig den Blutzuckerspiegel.Stark zuckerhaltige Lebensmittel (Süßigkeiten) sind meist reine Energieträger. Werdengrößere Mengen zuckerreicher Lebensmittel verzehrt, ersetzen diese wichtige nährstoffreicheLebensmittel. Dies kann im Alter besonders problematisch werden, wenn die Gesamtverzehrsmengegr<strong>und</strong>sätzlich gering ist. Auch reagiert der ältere Organismus empfindlicherauf größere Zuckermengen als der jüngere.3.3.2.3.1 Altersbedingte VeränderungenBeim älteren <strong>Menschen</strong> kann unter Umständen ein höherer Zuckerkonsum erwünscht sein.Wenn im Krankheitsfall nur unzureichend Nahrung aufgenommen werden kann <strong>und</strong> fettreiche<strong>und</strong> stärkehaltige Lebensmittel ggf. schlecht vertragen werden, wird Zucker zumeist alsschmackhafter Energielieferant empf<strong>und</strong>en (Volkert 1997).Die Richtwerte für die Kohlenhydratzufuhr müssen den individuellen Energiebedarf, den Bedarfan Protein <strong>und</strong> die Richtwerte für die Fettzufuhr berücksichtigen. Eine vollwertige Mischkostsollte begrenzte Fettmengen <strong>und</strong> reichlich, d.h. mehr als 50% der Energiezufuhr, Kohlenhydrate(vorzugsweise Stärke) enthalten (DGE et al. 2000). Die Mindestmenge an Kohlenhydraten,die auch vom älteren Erwachsenen nicht unterschritten werden sollte, wird mit100g/Tag angegeben (Volkert 1997).Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!