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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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Auch beim Einsatz von Sondennahrung kann es zu Diarrhoen kommen. Es ist zunächst zuklären, ob eine Unverträglichkeit, die Ernährungsbedingungen (Applikation, gewählte Nahrung,Hygiene), eine notwendige medikamentöse Therapie oder bestimmte Gr<strong>und</strong>erkrankungendes Patienten die Diarrhoe verursachen. Dies kann durch den erhöhten Wasser- <strong>und</strong>Elektrolytverlust des Körpers schnell zum Austrocknen <strong>und</strong> somit zu lebensbedrohlichen Nieren-,Herz- <strong>und</strong> Kreislauffunktionsstörungen führen. Außerdem schwächt der Nährstoffverlustbereits mangelernährte Patienten unter Umständen zusätzlich <strong>und</strong> führt zu einer weiterenRückbildung der Darmschleimhaut. Folgen können eine weitere Verschlechterung des Ernährungszustand<strong>und</strong> eine höhere Infektanfälligkeit sein.Besonders bei duodenaler oder jejunaler Sondenlage kann oft schon eine kleine Änderungbei der Applikation (z.B. Durchflussrate, Temperatur) die Verträglichkeit deutlich verbessern.Ursächlich hierfür ist, dass die Reservoirfunktion des Magens ausfällt <strong>und</strong> aus der angebotenenNahrungsmenge die anfallenden Nährstoffe nicht entsprechend aufgenommen werdenkönnen. Die hohe Nährstoffkonzentration führt zur Wasserabgabe in den Darm, die wiederumDiarrhoen auslöst oder verstärkt. Gleichzeitig besteht dabei das Risiko einer Exsikkose.Weitere Ursachen für Diarrhoen bei Sondenversorgung können sein (Knorrek 2001):- die Bolusgabe,- zu kalte Nahrung,- mangelnde Hygiene im Umgang <strong>und</strong> Hantieren mit Sondennahrung- unkorrekte Sondenlage.Es sollte bei weiter bestehenden Durchfällen, die unverändert auftreten, nachdem z.B. dieNahrung kontinuierlich zugeführt wird, auch an eine Änderung der Osmolarität, der Anteilean Ballaststoffen oder die Vermeidung von Lactose gedacht werden.Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 65

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