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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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3 Physiologie <strong>und</strong> soziale Aspekte3.1 PhysiologieDas Altern – biologisch gesehen beginnt es bereits nach der Pubertät – ist mit einer kontinuierlichenAbnahme der physiologischen Leistungsfähigkeit verb<strong>und</strong>en. Betroffen sind davonnahezu alle Organe <strong>und</strong> Zellsysteme. Auf Gr<strong>und</strong> weitreichender Funktionsreserven istder menschliche Organismus anfänglich in der Lage, diese Veränderungen zu kompensieren.Geistiges <strong>und</strong> körperliches Training kann zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeitbis ins hohe Alter beitragen. Außerdem sind unter der Voraussetzung einer selbständigen,unabhängigen Lebensweise in körperlicher <strong>und</strong> geistiger Ges<strong>und</strong>heit altersbedingte Veränderungenin der Nährstoffversorgung zunächst nicht zu erwarten.Ab dem sechsten Lebensjahrzehnt wird für einzelne Mikronährstoffe ein höherer Bedarf diskutiert.Im höheren Alter nehmen der Gr<strong>und</strong>umsatz <strong>und</strong> in aller Regel die körperliche Aktivitätab. Dementsprechend sollte die Energiezufuhr (Kcal) verringert werden. Dies bedeutet allerdings,dass verstärkt Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte (z.B. Vitamine, Spurenelemente)ausgewählt werden müssen (DGE et al. 2000).Ab dem siebten Lebensjahrzehnt treten vermehrt Funktionsminderungen bei einigen Organenauf. Die Wahrscheinlichkeit von akuten wie chronischen Krankheiten nimmt zu. Dadurchbedingt erfolgt häufig eine Medikation/Multimedikation. Jeder einzelne dieser Faktoren <strong>und</strong>auch diese Faktoren im Zusammenspiel können eine verminderte Nahrungsaufnahme, verminderteNährstoffabsorption bzw. erhöhte Nährstoffumsetzung <strong>und</strong>/oder –ausscheidungverursachen. Dies wiederum verringert die Verfügbarkeit von Nährstoffen oder erhöht derenBedarf. Auch Probleme mit dem Kauapparat sind nicht zu unterschätzen. Sie können entwederzu einer einseitigen Ernährung führen oder zum extremen Weichkochen mit einem meistdamit einhergehenden erhöhten Zubereitungsverlust an Nährstoffen (DGE et al. 2000).Hochbetagte sind eine sehr heterogene Gruppe mit einer Streubreite von rüstigen ges<strong>und</strong>enbis zu multimorbiden, gebrechlichen Senioren. In Folge dessen können Referenzwerte fürdie Nährstoffzufuhr bei alten <strong>Menschen</strong> nur sehr bedingt auf den Einzelfall zutreffen. ZurPhysiologie des hohen Alters gehört auch das Phänomen der verminderten Funktionsreserven.Diese Tatsache beeinträchtigt die Fähigkeit, mit einer geringfügig vom individuellen Bedarfabweichenden Nährstoffmenge zurecht zu kommen (DGE et al. 2000).Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 29

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