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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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Die geriatrischen Patienten ohne Risikofaktoren (12%) waren durchweg normal- oder überernährt.Bei Patienten mit 1-3 Risikofaktoren (42%) waren 14% <strong>und</strong> bei Patienten mit 4 <strong>und</strong>mehr Risikofaktoren (46%) waren 37% unterernährt (Volkert 1997).Insbesondere auf Gr<strong>und</strong> der Veränderungen in der Alterspyramide zugunsten Hochbetagter 1<strong>und</strong> der damit einhergehenden Zunahme alterstypischer Erkrankungen (Demenz, Schlaganfall,Morbus Parkinson, Altersdepression) ist vermehrt mit dem Auftreten von Malnutritionzu rechnen.Nach Eibach & Zwirner (2001) werden in der BRD 140.000 <strong>Menschen</strong> jährlich über eine PEGversorgt, überwiegend wegen mehr oder minder stark ausgeprägten Schluckstörungen inFolge eines Schlaganfalles oder einer fortgeschrittenen Parkinson`schen Erkrankung sowieder Unfähigkeit der Nahrungsaufnahme in Folge dementieller Syndrome. Mit dem demographischzu erwartenden Anstieg des Anteils älterer <strong>Menschen</strong> an der Bevölkerung ist eineZunahme von PEG-Anlagen zu erwarten.Im Rahmen einer Untersuchung des MDK in Hessen wurden bei anlassbezogenen Qualitätsprüfungennach § 114 SGB XI in stationären Pflegeeinrichtungen Daten von 86 mit einerPEG versorgten Bewohnern erfasst. Zusätzlich wurden im Rahmen der Begutachtung derPflegebedürftigkeit nach § 18 SGB XI die Daten von 145 mit einer PEG-Sonde versorgtenVersicherten erhoben. Dabei wurde festgestellt, dass bei 40% der Personen das Gewichtnicht ermittelt worden war. 70% der Personen erhielten keine ausreichende Ernährung (Unterschreitungder notwendigen Kalorienzufuhr im Mittel um 171 kcal). Bei Personen, bei denendas Gewicht bestimmt war <strong>und</strong>/oder ein externer Ernährungsberater einbezogen war,bestand ein etwas geringerer Anteil kalorischer Unterversorgung. Ca ¼ der in Pflegeheimenversorgten Bewohner wies einen Body-Mass-Index (BMI) von < 18,5 auf. Die Problemlagestellte sich bei den zu Hause gepflegten Personen deutlich günstiger dar, als in der stationärenPflege (Deitrich 2002).Mit zunehmendem Alter nimmt das Durstgefühl ab. Auch ges<strong>und</strong>e ältere <strong>Menschen</strong> nehmenoft nicht genügend Flüssigkeit zu sich. Die Dehydratation scheint kein isoliertes Krankheitsgeschehenzu sein, sondern tritt in der Regel in Verbindung mit anderen Erkrankungen oderbei Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme auf. Es wird berichtet, dass die Dehydratationeine der zehn häufigsten Diagnosen bei alten, akut ins Krankenhaus aufgenommenenPatienten sei. 7% aller älteren Patienten im Krankenhaus wiesen als Haupt- oder Nebendiagnoseeine Dehydratation auf (Boeck & Kutschke 1997).1 Zur Gruppe der Hochbetagten zählen laut Berliner Alterstudie Personen mit einem Lebensalter von ≥85 Jahren (Baltes et al. 1999).Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 14

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