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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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wohner schneller schluckt. Hin <strong>und</strong> wieder kommt es auch dazu, dass die Nase zugehaltenwird, damit man beim Luftschnappen einen Löffel mit Nahrung in den M<strong>und</strong> schieben kann.Dies führt dazu, dass der verweigernde Bewohner irgendwann gegen seinen Willen Speisenaufnimmt, da er nicht mehr die Kraft hat, sich zu wehren. Das hat zur Folge, dass er sehrlangsam isst, weshalb er wiederum von den Pflegenden als Störfaktor im Arbeitsablauf betrachtetwird.Die Ablehnung von Nahrung stellt in jeder Hinsicht ein schwer zu lösendes Problem dar. Zielsollte es deshalb sein, bei der Suche nach den individuellen Ursachen für die Ablehnung derNahrung alle Bertoffenen wie Bewohner, Angehörige, Psychologen, Logopäden, Ärzte oderauch Seelsorger mit einzubeziehen.Die regelmäßige Erhebung des Ernährungszustands der Bewohner (insbesondere Gewichtsverlauf),die grafische Darstellung der aufgenommenen Nahrungsmenge in der Dokumentation(siehe Anhang G) sowie die gezielte Beobachtung der gefährdeten Personen <strong>und</strong>ein abwechslungsreiches <strong>und</strong> ausgewogenes Angebot an Speisen können dazu beitragen,rechtzeitig eine beginnende Ablehnung von Nahrung zu erkennen. Nicht zu unterschätzenist, dass alten <strong>Menschen</strong> oft Fähigkeiten der Sinneswahrnehmung fehlen, um Speisen auswählenzu können.5.2.3 DiarrhoeDiarrhoen sind bei geriatrischen Patienten ein häufiges Problem. Als Ursache werden u.a.verminderte Abwehrleistung des gastrointestinalen Traktes gegenüber Infektionen, verminderteSäureproduktion des Magens, säurehemmende Pharmaka zur Ulcusprophylaxe, erhöhteExposition bei Hospitalisierung <strong>und</strong> Motilität des Darmes diskutiert. Bei einem mobilenDarm könnten kleinere Portionen pathogener Keime schneller transportiert werden als durcheinen Darm, der durch den chronischen Gebrauch von Laxantien aber auch anderer Pharmakain seiner Motilität beeinträchtigt ist. Im Alter sind die häufigsten Ursachen für eine akuteDiarrhoe infektiöse Enterocolititiden, wobei hier insbesondere Salmonellen <strong>und</strong> E-Coli-Erreger sowie Antibiotika-assoziierte Clostridien-Infektionen zu nennen sind.Eine paradoxe Diarrhoe, die immer auch tumorverdächtig ist, sollte differentialdiagnostischausgeschlossen werden. Sie entsteht als Folge einer Obstipation mit Bildung von Kotsteinenim Rektum <strong>und</strong> gleichzeitig flüssigem Stuhlabgang aus höheren Darmregionen (Schreckenberger1996).Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 64

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