09.07.2015 Aufrufe

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.3.4.1 Altersbedingte VeränderungenFlüssigkeit wird bei üblichen Ernährungsgewohnheiten zugeführt, bevor es zum Auftretenvon Durstempfindungen kommt. Besonders bei älteren <strong>Menschen</strong> kann das Durstempfindenso abgeschwächt sein, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ein bestehendes Flüssigkeitsdefizitadäquat wahrzunehmen. Wegen der geringeren Konzentrationsfähigkeit der Nieren,größerer Störanfälligkeit bei Schwankungen im Wasserhaushalt des Körpers <strong>und</strong> des geringerenWassergehalts des Körpers sind alte <strong>Menschen</strong> für Störungen im Wasserhaushaltbesonders anfällig.Der Durst bestimmt als elementares Verlangen das Trinkverhalten. Die biologische Regulationüber die Osmorezeptoren im Hypothalamus wird mit zunehmendem Alter abgeschwächt.Damit können ältere <strong>Menschen</strong> ein bestehendes Flüssigkeitsdefizit nicht mehr adäquatwahrnehmen. Bei bereits nachweisbarem Wassermangel klagen sie nicht über ein Durstgefühl<strong>und</strong> trinken deshalb auch nicht bedarfsgerecht (Dietze 2001, DGE et al. 2000).Zur Berechnung der erforderlichen Flüssigkeitsmenge gibt es mehrere Methoden, z.B.:1. 30 ml je kg Körpergewicht2. 1 ml je zugeführter kcal3. 100 ml je kg für die ersten 10 kg Körpergewicht, 50 ml je kg für die zweiten 10 kg Körpergewicht,15 ml für jedes weitere kg Körpergewicht.(DGE et al. 2000, Chidester & Spangler 1997)Die beiden ersten dargestellten Berechnungsvarianten haben u.a. den Nachteil, dass damitdie in der Literatur empfohlene Mindesttrinkmenge von 1.500 ml oft nicht erreicht wird. Sowürde z.B. bei Personen, die deutlich unter 50 kg wiegen, aus der ersten Berechnungsvarianteeine Unterschreitung der empfohlenen Trinkmenge resultieren. Die zweite Variantewürde bei einer geringen Energiezufuhr zu eine Unterschreitung führen. Werden diese Berechnungsvariantenangewandt, ergeben sich somit häufig Zufuhrmengen, die nicht ausreichen,um eine ausgewogene Hydratation sicherzustellen. Bei adipösen Personen ergebensich wiederum mit der ersten Berechnungsvariante oft Flüssigkeitsmengen, die über demtatsächlichen Bedarf liegen.Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wird die Anwendung der dritten Berechnungsvariante empfohlen. Hierwird auch bei stark untergewichtigen Personen eine Flüssigkeitszufuhr über 1.500 ml (1.500ml werden bereits bei 20 kg Körpergewicht erreicht) erzielt. Auch bei adipösen Personenlässt sich mit dieser Variante eine adäquate Flüssigkeitsmenge errechnen (Chidester &Spangler 1997).Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!