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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen

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ungsmenge bei den einzelnen Mahlzeiten bei Bedarf festgehalten werden. Um einen Beurteilungsmaßstab(Referenzwert) dafür zu haben, sollte vorab die angebotene Nahrungs- o-der Flüssigkeitsmenge festgelegt <strong>und</strong> dokumentiert (z.B. Pflegeplanung, Ernährungsplan,Trinkplan) werden. (DGE 1996, Borker 2001, Volkert 1997). Ergeben sich daraus Essprobleme,kann mit entsprechenden Maßnahmen frühzeitig reagiert werden.Verschiedene Untersuchungen bzw. Beobachtungen geben Anlass zu der Vermutung, dassintensive Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Unterstützung bzw. Zuwendung beim Essen zur Besserungvon Nahrungsaufnahme <strong>und</strong> Ernährungszustand führt. Auch die räumliche Gestaltung hateinen Einfluss auf die Nahrungsaufnahme. Dies sollte bei der Gestaltung der Esssituationenin Pflegeeinrichtungen berücksichtigt werden (Volkert 1997). Die Pflegeperson, die bei derNahrungsaufnahme Hilfestellung gibt, sollte sich hinsetzen, um dem Bewohner das Gefühlzu vermitteln, dass ausreichend Zeit für die Hilfestellung besteht (Borker 2001).Im Verlauf einer Demenzkrankheit treten fast immer Essstörungen auf, die in vielen Fällen zuGewichtsverlust <strong>und</strong> Beeinträchtigung der Ges<strong>und</strong>heit führen. Außerdem besteht bei Demenzkrankenmit motorischer Unruhe ein erhöhter Energiebedarf. Der Ernährung von Demenzkrankenmuss daher in der häuslichen Umgebung als auch in der stationären Versorgungerhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden.In einer qualitativen Studie bei fünf <strong>Menschen</strong> mit einer Demenz wurde beobachtet, dassdurch nonverbale Reize (z.B. Pflegeperson zeigt auf Teller oder Löffel) Bewohner mit Demenzzum Essen angeregt werden konnten. Noch wirksamer sollen taktile Reize, wie dasHineinlegen des Löffels in die Hand des Erkrankten, sein. Führt auch diese Maßnahme nichtzum Erfolg, soll häufig eine Unterstützung des Bewegungsablaufes dem Bewohner beimEinnehmen des Essens helfen. Dies kann eine Pflegeperson u.a. durch das Führen derHand des Bewohners zum M<strong>und</strong> erreichen (Wagener et al. 1998).Regelmäßige körperliche Aktivität zählt zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen zur Erhaltungvon Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden älterer <strong>Menschen</strong>, denn u.a. werden damit positiveEffekte auf den Appetit erreicht, was wiederum zu einer leichteren Bedarfsdeckung mitNährstoffen beitragen kann. Es ist zu beachten, dass dieser Kompensationsmechanismusbei älteren <strong>Menschen</strong> aber abgeschwächt sein kann.Juli 2003 Ernährung <strong>und</strong> Flüssigkeitsversorgung älterer <strong>Menschen</strong> 57

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