Nomenklatur - im ZESS
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2. Der Verbrennungsmotor<br />
Der Saugrohrdrucksensor ist dynamisch sehr schnell. Die Zustandsgröße Druck wird <strong>im</strong> kompletten<br />
Saugrohr erfaßt. Die Nachteile der Lastbest<strong>im</strong>mung mit Hilfe des gemessenen Saugrohrdrucks<br />
sind jedoch:<br />
• Die genaue Kenntnis der Temperatur <strong>im</strong> Saugrohr ist notwendig (siehe hierzu Kapitel<br />
4.2.1.2.1 ‘Auswahl der zu adaptierenden Parameter’).<br />
• Das Signal zeigt durch starke Pulsationen <strong>im</strong> Saugrohr einen hohen Wechselanteil.<br />
Beide Verfahren verwenden in best<strong>im</strong>mten Betriebspunkten zur Prädiktion, zur Diagnose und<br />
als Notlauffunktion die Information des Drosselklappenwinkels und der Drehzahl aus denen<br />
ebenso die Luftmasse best<strong>im</strong>mt werden kann.<br />
Verstärkt kommen auch Systeme mit beiden Sensoren zum Einsatz. Dies liegt auf der einen<br />
Seite in den <strong>im</strong>mer höheren Anforderungen an die Onboard Diagnose begründet. Andererseits<br />
bewegt sich die Motorsteuerungsfunktionalität weg von der reinen kennfeldbasierten Struktur<br />
hin zu der Implementierung von physikalischen Modellen. Dadurch wird eine höhere Transparenz<br />
der einzelnen Funktionen und eine Auftrennung der einzelnen physikalischen Effekte<br />
erreicht. Zur exakten Trennung ist häufig der Einsatz beider Sensoren notwendig. Auch kann<br />
die externe Abgasrückführung vom Abgaskrümmer ins Saugrohr mit beiden Sensoren exakter<br />
best<strong>im</strong>mt werden.<br />
Problematisch bei der Verwendung beider Sensoren ist, daß die Messung vor den Einlaßventilen<br />
stattfindet, die Luftmasse aber letztendlich <strong>im</strong> Zylinder gesucht wird. Deshalb muß das<br />
Saugverhalten des Motors berücksichtigt werden. Dies geschieht über den volumetrischen<br />
Wirkungsgrad η = η , ⋅η,<br />
der sich aus zwei Teilen, einem drehzahlabhängigen und<br />
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einem saugrohrdruckabhängigen Teil, zusammensetzt. η��� , berücksichtigt die Restgasein-<br />
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flüsse und η��� , die Pulsationen und Strömungseffekte an den Ventilen auf das Saugverhalten<br />
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des Motors. Physikalisch sind diese Korrekturterme nur annähernd zu best<strong>im</strong>men und müssen<br />
am Prüfstand ermittelt und in einem Kennfeld abgelegt werden.<br />
Die modellbasierte Lasterfassung mit konventioneller Sensorik in Verbindung mit est<strong>im</strong>ationstheoretischen<br />
Ansätzen wird ausführlich und umfassend in [Scherer, 1998] beschrieben.<br />
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Zukünftige Motorkonzepte, wie direkteinspritzende Ottomotoren oder vollvariable Ventilsteuerungen<br />
werden ähnlich dem Dieselmotor über einen Großteil der Betriebspunkte entdrosselt<br />
betrieben. Hierdurch läßt sich der Wirkungsgrad um ungefähr 10% erhöhen, da die Ladungswechselarbeit<br />
min<strong>im</strong>iert wird. Da <strong>im</strong> Ansaugrohr deswegen meistens atmosphärischer<br />
Druck herrscht (abzüglich Drosselverluste am Luftfilter), scheidet der Saugrohrdrucksensor in<br />
idesem Fall wegen der zu geringen Auflösung als Sensor zur Lasterfassung aus.<br />
Wird die Luftmasse <strong>im</strong> Zylinder nicht über die Drosselklappe sondern über das Einlaßventil<br />
eingestellt, ergeben sich auch mit dem Heißfilmluftmassensenor Schwierigkeiten. Bei einem<br />
zu großen Saugrohrvolumen reagiert der Heißfilmluftmassensensor zu spät auf eine Änderung<br />
der Luftmasse, da die Wirkungskette vertauscht ist:<br />
• gedrosselter Motor: Drosselklappe zur Laststeuerung sitzt vor dem Saugrohr<br />
• entdrosselter Motor: Einlaßventil zur Laststeuerung sitzt nach dem Saugrohr<br />
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