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Nomenklatur - im ZESS

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2.3 Direkte Prozeßinformationen<br />

Fehler ergeben sich bei diesem Vorgehen durch hohe Saugrohrdruckpulsationen in einigen<br />

Motorbetriebspunkten und durch Druckdifferenzen zwischen Einlaßkanal und Zylinderinnenraum.<br />

In [Brunt, 1997] werden an s<strong>im</strong>ulierten und gemessenen Daten die Fehlereinflüsse für die<br />

thermodynamische Nullpunktskorrektur und die Angleichung an den Saugrohrdruck ausführlich<br />

untersucht. Es zeigt sich, daß die Angleichung an den Saugrohrdruck, wie erwartet, bessere<br />

Ergebnisse während der Ladungswechselphase, d. h. in der Niederdruckphase, erzielt und<br />

daß die thermodynamische Nullpunktskorrektur während der Kompressionsphase genauer ist.<br />

In dieser Veröffentlichung sind zusätzliche Literaturhinweise angegeben, die sich mit den<br />

Fehlereinflüssen bei der Best<strong>im</strong>mung der Nulllinie beschäftigen.<br />

2.3.1.4 Das Brennraumdrucksignal als Lastsignal<br />

Die heutigen Methoden zur Lasterfassung messen <strong>im</strong>mer die Luftmasse bzw. ein lastproportionales<br />

Signal vor dem Zylinder (siehe Kapitel 2.1.1). Gesucht ist aber die Luftmasse <strong>im</strong> Zylinder.<br />

Mit dem Brennraumdrucksignal steht ein Signal vom Ort des Verbrennungsprozesses<br />

zur Verfügung. Die Vorteile einer Lasterfassung aus dem Brennraumdrucksignal lassen sich<br />

wie folgt zusammenfassen:<br />

+ Zylinderindividuelle Lasterfassung ⇒ Zylindergleichstellung bezüglich Lambda ist möglich.<br />

+ Lasterfassung findet nach konventionellen Fehlern wie Leckluft oder Stellerfehler statt.<br />

+ Bietet großes Potential für zukünftige Motorkonzepte.<br />

+ Durch den Einsatz eines Brennraumdrucksensors pro Zylinder ergibt sich eine hohe Redundanz<br />

der Lasterfassungssensorik für Sicherheits- und Diagnosekonzepte.<br />

+ Das Saugverhalten des Motors muß nicht beschrieben werden, da <strong>im</strong> Brennraum gemessen<br />

wird.<br />

Im nächsten Unterkapitel wird eine einfache, pragmatische Auswertung des Zylinderdrucksignals<br />

vorgestellt, die gute Ergebnisse liefert.<br />

+HXULVWLVFKHV 9HUIDKUHQ<br />

Diesem Verfahren liegt der Zusammenhang zwischen der Luftmasse <strong>im</strong> Zylinder und der<br />

Steigung des Druckverlaufs in der Kompressionsphase zugrunde. Er besteht darin, daß eine<br />

höhere Luftmasse <strong>im</strong> Zylinder eine größere Steigung der Brennraumdruckkurve zur Folge hat.<br />

Deshalb wird nicht der zeitliche Verlauf des Brennraumdruckwertes, sondern die Ableitung<br />

dieses Signals oder einer approx<strong>im</strong>ierten Funktion untersucht. Neben der guten Korrelation<br />

mit der Zylinderlast bringt die Auswertung der Ableitung den Vorteil mit sich, daß durch die<br />

Differentiation der Gleichanteil der Druckkurve el<strong>im</strong>iniert wird. Somit wirkt sich ein Signalbias,<br />

z. B. hervorgerufen durch einen Lastwechseldrift, nicht auf die Auswertung des Brennraumdrucksignals<br />

aus. Wird der Thermoschockfehler in der Kompressionsphase als konstant<br />

angenommen, dann hat dieser auch keinen Einfluß auf die Auswertung. Der Nachteil eines<br />

differenzierenden Verfahrens ist in der hohen Empfindlichkeit gegenüber Störungen <strong>im</strong> Signal<br />

zu sehen. Abhilfe verspricht hier eine Annäherung des Zylinderdrucksignals in der Kompres-<br />

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