Nomenklatur - im ZESS
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2.3 Direkte Prozeßinformationen<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1. Max<strong>im</strong>um<br />
Ausblendung Zündfunken<br />
gemittelter Ionenstromverlauf [Volt]<br />
2. Max<strong>im</strong>um<br />
Ionenstrom<br />
Brennraumdruck<br />
Abtastschritte [10-6 -1<br />
0 2000 4000 6000<br />
8000<br />
s]<br />
Abbildung {2.7}: Typischer Ionenstrom- und Brennraumdruckverlauf (das Ionenstromsignal<br />
ist über mehrere Arbeitsspiele gemittelt)<br />
Deutlich sind in Abbildung {2.7} zwei Phasen der Ionisation zu erkennen. Nach der Ausblendung<br />
des Zündfunkens ist das erste Ionenstrommax<strong>im</strong>um zu erkennen. Es entsteht aufgrund<br />
des Verbrennungsablaufes <strong>im</strong> Flammenkegel, der sich zu diesem Zeitpunkt in der Umgebung<br />
der Zündkerzenelektroden befindet. In diesem Zusammenhang wird auch von der Ionisation in<br />
der Flammenfront gesprochen. Gelegentlich teilt sich das 1. Max<strong>im</strong>um in zwei oder mehrere<br />
lokale Max<strong>im</strong>a auf. Ursache sind in diesem Fall die lokalen Strömungsverhältnisse an der<br />
Zündkerze, die ein mehrfaches Passieren der Flammenfront ermöglichen. In der ersten Phase<br />
ist die Entstehung des Ionenstroms anhand der Theorie der chemischen Ionisation zu erklären.<br />
Wenn die Flammenfront weiter fortgeschritten ist, und deren Ionen <strong>im</strong>mer weniger zum gemessenen<br />
Ionenstrom an der Zündkerze beitragen, wird <strong>im</strong> Signalverlauf die Rekombination<br />
der Ionen erkennbar, die während der Verbrennung gebildet wurden. Parallel zur Abnahme<br />
des Ionenstroms aufgrund von Rekombinationsreaktionen erreichen die Produkte des Verbrennungsprozesses<br />
ihre Gleichgewichtskonzentration.<br />
Bei der zweiten Phase der Ionisation, mit einem Max<strong>im</strong>um nach dem oberen Totpunkt des<br />
Kolbens, sind die thermodynamischen Verhältnisse durch die verbrannten Gase hinter der<br />
Flammenfront und einer Kolbenstellung nahe des oberen Totpunkts gegeben. Quelle der Ionisation<br />
ist die thermische Ionisation. Dieses zweite Max<strong>im</strong>um ist proportional zum Druckverlauf<br />
(gestrichelte Linie in Abbildung {2.7}) und damit kann aus dem Ionenstromverlauf eine<br />
Aussage über den Brennraumdruckverlauf <strong>im</strong> Zylinder (z. B. Lage des Brennraumdruckmax<strong>im</strong>ums)<br />
gewonnen werden.<br />
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