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Nomenklatur - im ZESS

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3. Adaptive Kalman-Filter<br />

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Kalman-Filter gehören zu den Est<strong>im</strong>ationsalgorithmen, die <strong>im</strong> Zustandsraum formuliert werden.<br />

Sie berechnen opt<strong>im</strong>ale Schätzwerte der Zustände eines dynamischen Systems aus gestörten<br />

und damit unsicheren Meßwerten. Die Information über die gesuchten Zustände ist<br />

oftmals in den Messungen nicht direkt enthalten, sondern muß aus den Meßwerten und dem<br />

hinterlegten Zustandsraummodell beobachtet werden. Da sowohl die Systemgleichungen als<br />

auch die Messungen von Störungen überlagert sind, müssen die stochastischen Eigenschaften<br />

der <strong>im</strong> System- und Meßmodell enthaltenen Unsicherheiten berücksichtigt werden. Damit<br />

gehört das Kalman-Filter zu den stochastischen Beobachtern. Im Gegensatz zum Wiener-<br />

Filter besitzen Kalman-Filter eine zeitvariante Filterstruktur. Sie eignen sich deshalb für Probleme,<br />

bei denen sich die stochastischen Eigenschaften je nach Betriebspunkt ändern.<br />

Zur opt<strong>im</strong>alen Zustandsschätzung benötigen Kalman-Filter eine genaue Beschreibung sowohl<br />

der System- und Meßgleichungen, als auch der stochastischen Eigenschaften der <strong>im</strong> Systemund<br />

Meßmodell enthaltenen Unsicherheiten. In allen praktischen Anwendungen können diese<br />

Parameter jedoch nur mit einer endlichen Genauigkeit best<strong>im</strong>mt werden. Es gibt eine Vielzahl<br />

von Verfahren, mit denen ein lineares Systemmodell eines physikalischen Prozesses berechnet<br />

werden kann. Diese linearen Systemmodelle beschreiben ebenso nur endlich genau die meistens<br />

in der Natur vorkommenden nichtlinearen dynamischen Zusammenhänge.<br />

Unscharfe Parameter verringern die Güte dieser Opt<strong>im</strong>alfilter und können <strong>im</strong> Extremfall das<br />

Filter divergieren lassen. Ändern sich diese Parameter mit der Zeit, verstärkt sich die angesprochene<br />

Problematik. Deshalb ist es häufig notwendig, gleichzeitig zur Zustandsschätzung<br />

die unsicheren Parameter mitzuschätzen, zu adaptieren 1 .<br />

Nach einer Einordnung der Kalman-Filter bei Systemen mit Parameterungenauigkeiten, werden<br />

in diesem Kapitel die linearen Kalman-Filter Verfahren hergeleitet und diskutiert. Insbesondere<br />

das Verfahren nach Max<strong>im</strong>um Likelihood wird hierbei vollständig hergeleitet, so daß<br />

die unbekannten Parameter in allen Matrizen der Zustandsraummodellierung vorkommen<br />

können. Der Vollständigkeit halber schließt sich die Betrachtung der nichtlinearen adaptiven<br />

1 Lateinisch: ‘anpassen’<br />

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