Arbeitszeitgestaltung und -beratung in kleinen und mittleren - Inmit
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<strong>und</strong> Arbeitnehmer oder klären über Normen <strong>und</strong> Vorschriften zu Arbeitszeitregelungen auf. Beispielhaft<br />
seien hier die Aktivitäten der BG Holz <strong>und</strong> Metall genannt, die im Rahmen ihres Präventionsangebots<br />
für Mitgliedsunternehmen regelmäßig Sem<strong>in</strong>are zur „ges<strong>und</strong>heitsgerechten <strong>Arbeitszeitgestaltung</strong>“<br />
anbietet, die sich an Akteure aus unterschiedlichen Funktionsbereichen (Personaler,<br />
Führungskräfte, Betriebsräte, SIFA) richten. Das Schulungsangebot wird überwiegend von Betriebspraktikern<br />
aus Großbetrieben <strong>in</strong> Anspruch genommen. Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte aus KMU<br />
nehmen eher selten an diesen Sem<strong>in</strong>aren teil. Betriebsspezifische Arbeitszeit<strong>beratung</strong> bietet die BG<br />
jedoch nicht an, weil sie dafür ke<strong>in</strong>e ausreichenden personellen Kapazitäten zur Verfügung hat.<br />
Arbeitszeit <strong>und</strong> Arbeitszeit<strong>beratung</strong> s<strong>in</strong>d Felder, die <strong>in</strong> der Modellregion durch e<strong>in</strong> heterogenes<br />
Institutionengefüge besetzt werden. E<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit auf diesen Feldern über die eigenen<br />
Organisationsbezüge h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>det zwischen diesen heterogenen Akteursgruppen nicht statt.<br />
Nichtsdestotrotz s<strong>in</strong>d die befragten Verbandsvertreter <strong>in</strong> der Regel gut <strong>in</strong>formiert über das externe<br />
Spektrum an Unterstützungs- <strong>und</strong> Hilfeleistungen, das Betrieben <strong>in</strong> der Region diesbezüglich angeboten<br />
wird. Als aufmerksame Marktbeobachter haben die Befragten zumeist auch Kenntnis von<br />
den <strong>in</strong> der Modellregion vorhandenen Informationsstellen zur Arbeitszeit(-<strong>beratung</strong>). Diejenigen<br />
Institutionen ohne eigenen Beratungsservice s<strong>in</strong>d durchaus <strong>in</strong> der Lage, anfragende Unternehmen<br />
auf die <strong>in</strong> der Region vorhandenen Beratungsangebote zum Thema Arbeitszeit h<strong>in</strong>zuweisen.<br />
5.2.3 Arbeitszeit<strong>beratung</strong> – betriebliche Bedarfe <strong>und</strong> Nachfrage<br />
Das Modellprojekt resultiert aus Bef<strong>und</strong>en, die besagen, dass Unternehmen, <strong>in</strong>sbesondere KMU,<br />
aus Sicht des Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzes <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heitsförderung e<strong>in</strong>en evidenten<br />
Bedarf an qualifizierter Beratung zur Gestaltung e<strong>in</strong>er ges<strong>und</strong>heitsgerechten bzw. humanzentrierten<br />
Arbeitszeit haben, der sich (bislang) jedoch nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er adäquaten Nachfrage artikuliert. Dass<br />
die Arbeitszeit <strong>und</strong> die Arbeitszeitpolitik <strong>in</strong>nerbetrieblich e<strong>in</strong> gestaltungs- <strong>und</strong> <strong>in</strong>teressensrelevantes<br />
Handlungsfeld mit hohen Regelungs- <strong>und</strong> Gestaltungsbedarfen ist, zeigen auch die Ergebnisse der<br />
regelmäßigen Unternehmens- <strong>und</strong> Arbeitnehmerbefragungen der Sozialforschungsstelle Dortm<strong>und</strong><br />
(vgl. Groß 2010). Im Saarland befragt die Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung<br />
(BEST) alle zwei Jahre Betriebsräte im Rahmen des „AK-Betriebsbarometer“ u. a. zu ihren<br />
aktuellen Arbeitsschwerpunkten. Das Thema Arbeitszeit(-gestaltung), <strong>in</strong>sbesondere Arbeitszeitverkürzung,<br />
Arbeitszeitkonten, Mehrarbeit, Abschluss e<strong>in</strong>er Betriebsvere<strong>in</strong>barung u. ä. nimmt <strong>in</strong> der<br />
Betriebsratsarbeit regelmäßig e<strong>in</strong>e Spitzenposition e<strong>in</strong> (vgl. BEST 2009). Allerd<strong>in</strong>gs beziehen sich<br />
die Ergebnisse von WSI <strong>und</strong> BEST nur auf Unternehmen, <strong>in</strong> denen Arbeitnehmervertretungen existieren<br />
<strong>und</strong> die der Mitbestimmung unterliegen, also primär mittelständische <strong>und</strong> größere Unternehmen.<br />
Über den <strong>in</strong>ternen Stellenwert, den das Thema Arbeitszeit(-gestaltung) für kle<strong>in</strong>ere <strong>und</strong><br />
Kle<strong>in</strong>stbetriebe hat, können die erwähnten Studien ke<strong>in</strong>e Aussagen treffen.<br />
Die befragten Experten stimmen zwar pr<strong>in</strong>zipiell diesen empirischen Bef<strong>und</strong>en zu, kommen jedoch<br />
bei Betrachtung der unterschiedlichen Betriebstypen <strong>und</strong> -größen zu e<strong>in</strong>er differenzierteren E<strong>in</strong>schätzung<br />
h<strong>in</strong>sichtlich externer Arbeitszeit<strong>beratung</strong>s- <strong>und</strong> Unterstützungsbedarfe. Jene befragten<br />
Akteure aus Handwerkskammern <strong>und</strong> Wirtschaftsverbänden, die sich vor allem als Lobbyisten der<br />
Kle<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Handwerksbetriebe verstehen, sehen die Gründe für e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Nachfrage nach Arbeitszeit<strong>beratung</strong><br />
<strong>in</strong> diesem Betriebssegment e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gen Gestaltungsbedarfen, andererseits<br />
auch <strong>in</strong> den begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten. „Die kle<strong>in</strong>en Unternehmen, die kriegen<br />
das auch ohne Berater h<strong>in</strong>. Mit der Hand am Arm vere<strong>in</strong>bart der Chef das mit den Mitarbeitern.<br />
Der nennt das auch nicht Flexibilität oder Familienfre<strong>und</strong>lichkeit, sondern der sieht die Notwendig-<br />
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