Arbeitszeitgestaltung und -beratung in kleinen und mittleren - Inmit
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3. E<strong>in</strong>leitung (Zielsetzung Bestandsaufnahme) 1<br />
Der vorliegende Bericht stellt die Vorgehensweise <strong>und</strong> Ergebnisse e<strong>in</strong>er regionalen Bestandsaufnahme<br />
zum Status quo der Arbeitszeit<strong>beratung</strong> <strong>und</strong> der betrieblichen Arbeitszeitpraxis <strong>in</strong> den beiden<br />
B<strong>und</strong>esländern Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz <strong>und</strong> Saarland dar. Die regionale Bestandsaufnahme ist Bestandteil<br />
der Aktivitäten des Modellprojekts „Neue ArbeitsZeitPraxis“. Die Erhebungen <strong>und</strong> die<br />
daran anschließenden Arbeiten wurden arbeitsteilig von den beiden Projektpartnern iso-Institut<br />
(Expertenbefragung) <strong>und</strong> <strong>Inmit</strong> (Unternehmensbefragung) durchgeführt.<br />
Durch e<strong>in</strong>e differenzierte Analyse von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage zur Arbeitszeit<strong>beratung</strong> auf regionaler<br />
Ebene können zielführende Erkenntnisse zur Arbeitszeit<strong>beratung</strong> für das Modellprojekt – <strong>und</strong><br />
die Modellregion – gewonnen werden. Gerade aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er regionalen Ausrichtung benötigt<br />
das Modellprojekt aussagekräftige Daten <strong>und</strong> Informationen, die e<strong>in</strong>en tiefergehenden E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />
die vorhandenen (Arbeitszeit-)Beratungsstrukturen der Modellregion e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> die externen<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Unterstützungsbedarfe der dort ansässigen Unternehmen bei der Gestaltung der<br />
Arbeitszeit andererseits ermöglichen. Durch den regionalen Fokus der explorativen Bestandsaufnahme<br />
im Rahmen der Expertenbefragung können differenziertere Erkenntnisse gewonnen werden<br />
als dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Machbarkeitsstudie (vgl. Sczesny et al. 2009) mit b<strong>und</strong>esweiter Ausrichtung möglich<br />
ist, <strong>in</strong>sofern ergänzen sich die Ergebnisse der bisherigen empirischen Arbeiten im Kontext des<br />
Modellprojekts.<br />
Ziel dieser Bestandsaufnahme ist es,<br />
a) die Ergebnisse als Input zur Fe<strong>in</strong>justierung <strong>und</strong> Optimierung des Beratungsmodells <strong>und</strong><br />
des Beratungsprozesses während der Projektumsetzung zu nutzen („Lernendes Projekt“);<br />
b) die regionalen Institutionen <strong>in</strong> ihrer Rolle als Promotoren <strong>und</strong> Multiplikatoren sowie die<br />
Unternehmen <strong>in</strong> ihrer Rolle als Adressaten auf das Modellvorhaben <strong>und</strong> dessen neues Beratungsangebot<br />
aufmerksam zu machen (Sensibilisierung, Market<strong>in</strong>g),<br />
c) die Erkenntnisse zur Modellierung <strong>und</strong> Konzipierung des noch zu entwickelnden Geschäftsmodells<br />
zu nutzen (Nachhaltigkeit, Lessons learned).<br />
Modellprojekte s<strong>in</strong>d qua def<strong>in</strong>itionem „exemplarische Feldexperimente“ mit offenem Ausgang. Bei<br />
der Konzipierung neuartiger Konzepte <strong>und</strong> Lösungen können im Praxistest viele (nicht <strong>in</strong>tendierte)<br />
Effekte auftreten, die e<strong>in</strong>e erfolgreiche Umsetzung erschweren oder im Extremfall gar scheitern<br />
lassen. Ob <strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem Umfang die angestrebten Ziele des Modellprojekts realisiert werden<br />
können, hängt von vielen – teils aus dem Projekt heraus nicht steuer- oder bee<strong>in</strong>flussbaren – Faktoren<br />
ab. In diesem modellhaften Kontext erhält die regionale Bestandsaufnahme e<strong>in</strong>en besonderen<br />
Stellenwert als mögliches ‚Korrektiv‘, <strong>in</strong>dem die Ergebnisse zur Fe<strong>in</strong>anpassung des Beratungsmodells,<br />
des Beratungsprozesses (Ansprache <strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>nung der Unternehmen, zielgruppengerechte<br />
Vorgehensweisen bei der Akquisition usw.) <strong>und</strong> für den Wissenstransfer bzw. für die weitere<br />
Kompetenzentwicklung des Beraterpools genutzt werden können. Dem Verständnis der beiden<br />
Partner<strong>in</strong>stitute zufolge ist das Modellprojekt als lernendes Projekt angelegt, das durch e<strong>in</strong>en rekursiv<br />
angelegten Wissens- <strong>und</strong> Lernprozess systematisch weiterentwickelt wird, um die Passgenauigkeit<br />
des Angebots der modellhaften Arbeitszeit<strong>beratung</strong> <strong>und</strong> betrieblicher Nachfrage bzw.<br />
Bedarfe zu erhöhen. Die Erkenntnisse aus der Bestandsaufnahme dienen im Zusammenspiel mit<br />
1 Im Bericht wird auf e<strong>in</strong>e gendergerechte Sprache aus Gründen besserer Lesbarkeit verzichtet. Die Bezeichnungen<br />
gelten, soweit nicht explizit das männliche oder weibliche Geschlecht geme<strong>in</strong>t ist, für beide Geschlechter.<br />
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