Arbeitszeitgestaltung und -beratung in kleinen und mittleren - Inmit

gen angibt. An dritter Stelle stehen spezialisierte Informationsstellen zum Thema Arbeitszeitberatung,
die jeder fünfte Interviewpartner wählt. 37 Gefolgt werden diese mit knapp 18% von den Berufsgenossenschaften.
Eine untergeordnete Rolle spielen in der Stichprobe bislang die externen
Arbeitszeit- oder Unternehmensberatungen, die etwa jeder siebente Befragte als Anlaufstelle in
Betracht ziehen würde. Der Anteil der Unternehmen, die sich an Krankenkassen, Anwälte und arbeitsmedizinische
bzw. sicherheitstechnische Dienste wenden würden, beträgt jeweils rund 10%,
der Anteil für den staatlichen Arbeitsschutz beläuft sich auf 5%. Die Befragten hatten die Möglichkeit,
unter „Sonstiges“ weitere Anlaufstellen zu benennen. Angegeben werden hier jeweils mit Anteilen
von 2% und weniger u. a. das Internet, Steuerberatende, die Agentur für Arbeit, die Gewerkschaften
sowie Unternehmernetzwerke.
Im Wesentlichen entspricht die Reihung der genannten Institutionen als Anlaufstellen für Arbeitszeitberatungen
ihrer Einordnung in Bezug auf die bislang in Anspruch genommenen Informationsquellen
zum Thema Arbeitszeitgestaltung (vgl. Abschnitt 6.2.4.1). Die Ausnahmen bilden hierbei
sowohl die Wirtschaftskammern als auch die Informationsstellen zum Thema Arbeitszeitberatung,
die nach den Angaben im Beratungskontext eine deutlich größere Rolle spielen als in Hinblick auf
die Informationsgewinnung.
"Ich nenne Ihnen im Folgenden einige Anlaufstellen für Fragen zur Arbeitszeitgestaltung. An welche Anlaufstellen würden Sie sich wenden,
wenn Sie Fragen bzw. Beratungsbedarf zur Arbeitszeitgestaltung hätten?" (Mehrfachnennungen möglich)
Abb. 18: Anlaufstellen für die Unternehmen bei Fragen bzw. Beratungsbedarfen zur Arbeitszeitgestaltung
• Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt die Bereitschaft zur Konsultation externer
Arbeitszeit- und Unternehmensberatungen
Während sich etwa jeder zehnte Vertreter eines Unternehmens mit einer Mitarbeiteranzahl zwischen
fünf und 50 vorstellen könnte, sich an eine externe Arbeitszeit- oder Unternehmensberatung
zu wenden, nennt jeder fünfte Vertreter eines Unternehmens mit einer Beschäftigtenanzahl von 50
bis 100 und jeder vierte von Unternehmen mit einer 100 bis 250 Mitarbeitern externe Arbeitszeit-
oder Unternehmensberatungen als mögliche Adressaten für ihren Beratungsbedarf (vgl. Tab. A-47).
Nach X 2 -Test ist dieser Größenzusammenhang allerdings nicht signifikant und insofern nicht verallgemeinerbar.
Eine differenzierte Betrachtung der Wirtschaftskammern zeigt, dass Handwerkskammern
insbesondere von kleinen Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten als Anlaufstelle
gesehen werden. Dieser Zusammenhang ist nach X 2 -Test statistisch signifikant und deckt sich mit
der zu Beginn dieses Abschnitts getroffenen Feststellung, dass die, typischerweise eher kleinen,
37 Hierbei wird u. a. die rheinland-pfälzische Informationsstelle für innovative Arbeitszeitmodelle „ZeitZeichen“ explizit
genannt. Die seit Mai 2005 vom Land geförderte Informationsstelle ist beim Inmit-Institut in Trier angesiedelt. Vgl.
Ergebnisse aus der Expertenbefragung/Regionale Angebotsstruktur in der Arbeitszeitberatung.
56
Wirtschaftskammern
Verband/Innung
Informationsstellen zum Thema Arbeitszeitberatung
Berufsgenossenschaften
externe Arbeitszeit- oder Unternehmensberatung
Krankenkasse
(Fach-)Anwalt
arbeitsmedizinischer bzw. sicherheitstechnischer Dienst
staatlicher Arbeitsschutz
Sonstiges
5,0%
13,5%
11,5%
10,4%
10,0%
10,0%
20,4%
17,7%
50,0%
70,0%
(n=260)
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
© Inmit