Arbeitszeitgestaltung und -beratung in kleinen und mittleren - Inmit
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Modellprojekts vertreten s<strong>in</strong>d. Arbeitgebernahe Kammern <strong>und</strong> Verbände aus der Modellregion s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong> wichtiges B<strong>in</strong>deglied zu ihren Mitgliedsbetrieben <strong>und</strong> können demzufolge bedeutende Multiplikatoren<br />
für das Modellprojekt se<strong>in</strong>. Indem diese Institutionen das Modellprojekt unterstützen, signalisieren<br />
sie zugleich den Unternehmen, dass es sich dabei um e<strong>in</strong> seriöses <strong>und</strong> professionelles<br />
Beratungsangebot handelt. Das Beratungsangebot präsentiert sich auf diese Weise nicht als e<strong>in</strong><br />
Angebot privatwirtschaftlicher Arbeitszeit- <strong>und</strong> Unternehmens<strong>beratung</strong>, was Vorbehalten seitens<br />
der Unternehmen – <strong>in</strong>sbesondere der kle<strong>in</strong>eren – entgegenwirken kann. Die Strategie des Modellprojekts,<br />
den Projektbeirat breit aufzustellen <strong>und</strong> alle arbeitszeitrelevanten Institutionen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
möglichst aktiv <strong>in</strong> den Beirat e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, bestätigt sich an dieser Stelle. Die Ergebnisse<br />
unterstreichen, wie wichtig e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Öffentlichkeitsarbeit – u. a. über die Informationskanäle<br />
von Kammern <strong>und</strong> Verbänden – ist, um das neue Beratungsangebot des Modellprojektes<br />
bei KMU breiter bekannt zu machen <strong>und</strong> Synergien mit diesen Multiplikatoren zu nutzen. Die<br />
kommunikativen Aktivitäten <strong>in</strong> den letzten Monaten über diese Kanäle <strong>in</strong> Form von Pressearbeit,<br />
Mail<strong>in</strong>gs <strong>und</strong> Veranstaltungspräsentationen, die zu konkreten Beratungsanfragen von Unternehmen<br />
führten, r<strong>und</strong>en dieses Bild auch <strong>in</strong> der Praxis ab.<br />
Die am häufigsten gewünschte Beratungsform der Unternehmen ist das kurze persönliche Beratungsgespräch.<br />
Auch dieser Bef<strong>und</strong> bestätigt das Beratungskonzept des Modellprojekts, das den<br />
Fokus auf kompakte Erst<strong>beratung</strong> durch die Arbeitszeitberater aus dem Pool legt. Demzufolge<br />
dürfte dieses niedrigschwellige Angebot als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Arbeitszeit<strong>beratung</strong> e<strong>in</strong> gutes Match<strong>in</strong>g<br />
von Nachfrage bei der Zielgruppe <strong>und</strong> Angebot beim Modellprojekt darstellen. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere<br />
für die anvisierten kle<strong>in</strong>eren Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten.<br />
Die Erhebungsergebnisse aus der Unternehmensbefragung belegen, dass die Gew<strong>in</strong>nung von Unternehmen<br />
für e<strong>in</strong>e Arbeitszeit<strong>beratung</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie über deren Interesse an der Analyse, Bewertung<br />
<strong>und</strong> Optimierung der aktuellen betrieblichen <strong>Arbeitszeitgestaltung</strong> erfolgen muss. Diese <strong>in</strong>haltlichen<br />
Vorgaben erfüllt das modellhafte Beratungskonzept ebenfalls. Im Fokus der Erst<strong>beratung</strong><br />
steht die Analyse der betrieblichen Arbeitszeitarrangements, um darauf aufbauend Vorschläge zu<br />
unterbreiten, wie weitere Schritte h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Optimierung bzw. Neugestaltung aussehen könnten<br />
(„Fahrplan“). Offenbar s<strong>in</strong>d von den Unternehmen zunächst eher evolutionäre Ansätze gewünscht,<br />
die an bereits existierenden Arbeitszeitmodellen <strong>und</strong> -praktiken ansetzen <strong>und</strong> diese behutsam weiterentwickeln,<br />
weniger R<strong>und</strong>umerneuerungs-Lösungen, die möglicherweise e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende<br />
Veränderung der Arbeits- <strong>und</strong> Betriebszeiten nach sich ziehen. Gleichwohl verweisen die Ergebnisse<br />
auch darauf, dass e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte <strong>in</strong>novative Arbeitszeit<strong>beratung</strong>, wie sie sich das Modellprojekt<br />
auf die Fahnen geschrieben hat, zur Lösung aktueller Problemlagen (z. B. Fachkräftesicherung)<br />
beitragen kann, sofern es gel<strong>in</strong>gt, den Betrieben den Nutzen derartiger Arbeitszeitmodelle<br />
plausibel zu machen. Wenn die Beobachtungen der Experten zutreffend s<strong>in</strong>d, dann nehmen derzeit<br />
die Sensibilität <strong>und</strong> das Interesse der Unternehmen an Lösungen zu, welche zur Fachkräftesicherung<br />
<strong>und</strong> langfristigen Mitarbeiterb<strong>in</strong>dung beitragen können <strong>und</strong> neue Akzente <strong>in</strong> der <strong>Arbeitszeitgestaltung</strong><br />
setzen. Nichtsdestotrotz s<strong>in</strong>d flexible <strong>in</strong>novative <strong>und</strong> partizipative Formen der <strong>Arbeitszeitgestaltung</strong><br />
– bspw. gleitende Arbeitszeit oder Arbeitszeitkonten – nach der Bestandsaufnahme<br />
gerade bei den kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>mittleren</strong> Unternehmen aus der Befragung noch wenig präsent. Die<br />
Konstellationen am Arbeitsmarkt <strong>und</strong> die boomende Wirtschaft könnten gr<strong>und</strong>sätzlich dazu beitragen,<br />
das Modellprojekt zu begünstigen <strong>und</strong> die Nachfrage nach Arbeitszeit<strong>beratung</strong> zu unterstützen.<br />
Dazu muss es allerd<strong>in</strong>gs gel<strong>in</strong>gen, den Unternehmen die Bedeutung von <strong>Arbeitszeitgestaltung</strong><br />
als e<strong>in</strong>e betriebliche Stellschraube zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu vermitteln, was<br />
wiederum e<strong>in</strong>er praxisrelevanten „Übersetzungsleistung“ bedarf, die bei konkreten betrieblichen<br />
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