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Arbeitszeitgestaltung und -beratung in kleinen und mittleren - Inmit

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4. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

Die ausgewählten Modellregionen im Saarland <strong>und</strong> <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz s<strong>in</strong>d mehrheitlich geprägt<br />

von kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>mittleren</strong> Unternehmen (KMU). Diese machen – je nach Berechnungsgr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>und</strong> KMU-Def<strong>in</strong>ition – r<strong>und</strong> 90% <strong>und</strong> mehr der dortigen Unternehmen aus <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d wesentlich<br />

stärker <strong>in</strong> ihrer Region verankert als Großbetriebe. Die Region stellt für KMU e<strong>in</strong>e wichtige Ressource<br />

dar, was sowohl die Personalbeschaffung <strong>und</strong> den überbetrieblichen Wissenstransfer als<br />

auch die tradierten – auf Nähe <strong>und</strong> Vertrauen basierenden – Kooperations- <strong>und</strong> Netzwerkbeziehungen<br />

betrifft. Durch diese nahräumliche Verankerung s<strong>in</strong>d die kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>mittleren</strong> Unternehmen<br />

allerd<strong>in</strong>gs auch umfassender <strong>in</strong> regionale Wirtschaftsbezüge <strong>und</strong> Strukturen e<strong>in</strong>gebettet als<br />

Großbetriebe <strong>und</strong> demzufolge unmittelbarer von regionalspezifischen Entwicklungen betroffen. E<strong>in</strong><br />

Modellprojekt mit regionalem Zuschnitt muss die Spezifika <strong>und</strong> Besonderheiten der Modellregion<br />

<strong>und</strong> der dort ansässigen Betriebe kennen <strong>und</strong> <strong>in</strong> das Beratungsangebot <strong>in</strong>tegrieren, um praxisgerechte<br />

Akzeptanz <strong>und</strong> Nachfrage zu schaffen. Allerd<strong>in</strong>gs fehlen nach wie vor repräsentative Studien<br />

<strong>und</strong> wissenschaftliche Bef<strong>und</strong>e zum Stellenwert der Arbeitszeit<strong>beratung</strong> <strong>in</strong> KMU, zu konkreten Unterstützungs-<br />

<strong>und</strong> Beratungsbedarfen bei der <strong>Arbeitszeitgestaltung</strong> sowie zu Akzeptanz <strong>und</strong> Nachfrage<br />

nach Arbeitszeit<strong>beratung</strong> durch KMU. Auf die Region heruntergebrochene Ergebnisse zu Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage der Arbeitszeit<strong>beratung</strong> fehlen gänzlich, dies gilt auch für die beiden B<strong>und</strong>esländer<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz <strong>und</strong> Saarland, aus denen die Modellregion besteht. E<strong>in</strong>e vertiefende ‚Exploration‘<br />

der Modellregionen h<strong>in</strong>sichtlich der thematischen Ausrichtung des Modellprojekts ist schon<br />

deshalb dr<strong>in</strong>gend erforderlich, damit die Kohärenz zwischen Beratungsmodell <strong>und</strong> betrieblicher<br />

Praxis sichergestellt werden kann. Im Modellprojekt werden rekursive Lernprozesse angestoßen,<br />

die für die Optimierung des Beratungsmodells <strong>und</strong> den Beratungsprozess genutzt werden sollen.<br />

Die Ergebnisse aus der Bestandsaufnahme s<strong>in</strong>d diesbezüglich sowohl als Input wie auch als ‚Korrektiv‘<br />

zu verstehen, die den <strong>in</strong>ternen <strong>und</strong> projektübergreifenden Wissenstransfer befördern.<br />

Die regionale Bestandsaufnahme ist von großem Nutzen zur erfolgreichen Umsetzung des Arbeitszeit<strong>beratung</strong>smodells<br />

im Modellprojekt (s. Kap. 3). Durch die Unternehmensbefragung <strong>und</strong><br />

die Expertengespräche können frühzeitig, d. h. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er frühen Phase des Beratungsprozesses,<br />

wichtige Erkenntnisse zur <strong>in</strong>haltlichen Ausrichtung <strong>und</strong> zum konzeptionellen Zuschnitt des Beratungsmodells<br />

gewonnen werden, die zeitliche Spielräume für Interventionen zur Verbesserung oder<br />

Fe<strong>in</strong>justierung des Beratungsmodells eröffnen <strong>und</strong> somit dazu beitragen, die Erfolgsaussichten des<br />

Projekts zu erhöhen.<br />

In der Bestandsaufnahme werden die dem Beratungsmodell zugr<strong>und</strong>e liegenden theoretischen<br />

Prämissen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Bef<strong>und</strong>e der Machbarkeitsstudie (vgl. Sczesny et al. 2009) aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> empirisch auf ihre Praxisrelevanz h<strong>in</strong> überprüft. Das Beratungsangebot des Modellprojekts<br />

„NeueArbeitsZeitPraxis“ adressiert branchenübergreifend kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

mit Sitz <strong>in</strong> der Modellregion, die größenmäßig der KMU-Def<strong>in</strong>ition entsprechen. Es galt auszuloten,<br />

ob das Beratungsangebot auf die spezifischen Bedürfnisse <strong>und</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen von<br />

KMU zugeschnitten ist, ob <strong>und</strong> welche Erfahrungen KMU bislang bereits mit Arbeitszeit<strong>beratung</strong><br />

hatten, wie sie deren Nutzen bewerten, unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> zu welchen Anlässen sie<br />

e<strong>in</strong>e Arbeitszeit<strong>beratung</strong> <strong>in</strong> Anspruch nehmen würden.<br />

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