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E-Paper | Falstaff Magazin Deutschland 04/2019

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SALZBURGER FESTSPIELE / promotion<br />

EURYDIKE KANN<br />

ORPHEUS NICHT LEIDEN<br />

Regisseur Barrie Kosky gibt mit Jacques Offenbachs Opéra bouffon »Orphée aux enfers«<br />

(Orpheus in der Unterwelt) heuer sein Debüt bei den Salzburger Festspielen.<br />

DIE PREMIERE VON »ORPHÉE AUX<br />

ENFERS« (1858) SORGTE IN PARIS<br />

FÜR EINEN SKANDAL.<br />

WAS IST HEUTE<br />

NOCH VON DIESER<br />

RADIKALITÄT ÜBRIG?<br />

Es ist nach wie vor ein radikales<br />

Stück, und es gibt vor<br />

allem eines, das man<br />

aus der Zeit Offenbachs<br />

in die unsere<br />

übertragen kann,<br />

und zwar diese Unverfrorenheit,<br />

die Musik<br />

an sich zu persi flieren.<br />

Offenbach greift zwar den<br />

Mythos und sein Kernthema,<br />

die Musik, auf, aber<br />

über alles, was der Geschichte<br />

eigentlich heilig ist, macht<br />

er sich lustig – den Verlust der<br />

Ehefrau an die Unterwelt inbegriffen.<br />

Nicht genug, dass er<br />

uns die Erhabenheit der Ehe<br />

von Orpheus und Eurydike<br />

und die Idee von der Heiligkeit<br />

der Musik vorenthält, nein, Offenbach<br />

geht noch viel weiter:<br />

Eurydike kann Orpheus nicht leiden!<br />

Sie erträgt seine Musik nicht!<br />

Sie verabscheut ihn!<br />

ANDERS ALS IN DEN MEISTEN BEAR-<br />

BEITUNGEN DES ORPHEUS-STOFFS<br />

IST OFFENBACHS EURYDIKE NICHT<br />

DIE FARBLOSE EHEFRAU. SIE HAT<br />

IHRE EIGENE MEINUNG. IST SIE DIE<br />

EIGENTLICHE HAUPTFIGUR?<br />

Offenbachs Darstellung von erstaunlich<br />

starken Frauen interessiert mich sehr. Die<br />

Frauenfiguren sind um Jahrzehnte dem<br />

vo raus, was zu Offenbachs Zeit von welchem<br />

Komponisten auch immer auf die<br />

Opernbühne gebracht worden ist. Halten<br />

wir uns doch vor Augen, dass wir diese<br />

starken Frauen in keiner französischen,<br />

italienischen, deutschen oder russischen<br />

Oper des 19. Jahrhunderts finden. In jeder<br />

anderen Version des Orpheus-Mythos stirbt<br />

Eurydike, und Orpheus reist in die Unterwelt.<br />

Nicht so bei Offenbach. Da verführt<br />

Jupiter Orpheus, sich auf seinem Weg zurück<br />

umzudrehen, und zwar deshalb, weil<br />

Jupiter und Pluto Eurydike in der Unterwelt<br />

behalten wollen. Eurydike aber sagt:<br />

»Ich will weder den einen noch den anderen,<br />

und zwingt mich ja nicht, zu Orpheus<br />

zurückzukehren!« Und schließlich eilt sie<br />

in die Arme des Bacchus.<br />

SALZBURGER<br />

FESTSPIELE<br />

EDITION<br />

<strong>2019</strong><br />

KÖNNEN SIE UNS ETWAS ÜBER<br />

IHRE INSZENIERUNG, DAS<br />

BÜHNENBILD UND DIE KOSTÜME<br />

ERZÄHLEN? IN WELCHE WELT<br />

ENTFÜHREN SIE UNS?<br />

Ich möchte das Publikum mit<br />

»Orphée aux enfers« in eine<br />

surreale Fantasiewelt entführen,<br />

die aus Elementen verschiedenster<br />

Perioden entsteht.<br />

Wir versuchen nicht,<br />

das 19. Jahrhundert zu rekonstruieren,<br />

und wir verlegen<br />

das Geschehen auch nicht<br />

in die Gegenwart. Wir mischen.<br />

Unsere Welt ist ein<br />

Traumbild mit Elementen<br />

aus der Welt von Offenbach,<br />

gesehen mit den Augen des<br />

21. Jahrhunderts. Wie<br />

jede Operette braucht sie<br />

Opulenz. Und es ist eine<br />

Kosky-Inszenierung: Also<br />

kommen Stummfilm-Techniken<br />

zum Einsatz, wir überschreiten<br />

die Geschlechtergrenzen,<br />

und wir bedienen<br />

uns auch beim Varieté. Es entsteht<br />

ein Offenbach-Panoptikum.<br />

Zu sehen von 14. bis 30. August<br />

im »Haus für Mozart«.<br />

Fotos: Figurinen, Orphée aux enfers © SF/ Victoria Behr<br />

SALZBURGER FESTSPIELE<br />

20. JULI–31. AUGUST <strong>2019</strong><br />

Tickets und Informationen<br />

www.salzburgfestival.at<br />

T: +43 662 8<strong>04</strong>5500<br />

DER WEIN<br />

Aus 50 Jahre alten Zweigelt- und Blaufränkischreben<br />

stammt diese elegante Cuvée aus<br />

dem Herzen des Burgenlandes. Im kleinen<br />

Eichenholzfass ausgebaut, besticht sie durch<br />

eine dunkelbeerige Frucht, einen geschmeidigen<br />

und mit einer feinen Würze unterlegten<br />

Körper und einem langen Abgang. Ein Wein,<br />

der Schluck für Schluck genossen Lust<br />

auf mehr macht. Viel Genuss, Silvia Heinrich<br />

Dieser Wein wird in einer limitierten Auflage für<br />

die Salzburger Festspiele abgefüllt.<br />

Zweigelt / Blaufränkisch,<br />

Qualitätswein aus Österreich.<br />

Trocken, LE1491/18, enthält Sulfite.<br />

Erzeugerabfüllung Weingut Heinrich GmbH<br />

A-7301 Deutschkreutz · Karrnergasse 59<br />

Burgenland<br />

13 % vol · ℮ 750 ml<br />

www.salzburgfestival.at<br />

Figurine,<br />

Orphée aux enfers<br />

© SF / Victoria Behr<br />

SALZBURGER<br />

FESTSPIELE<br />

EDITION<br />

<strong>2019</strong><br />

DER WEIN<br />

Siglos 2017<br />

Aus 50 Jahre alten Zweigelt- und Blaufränkischreben<br />

stammt diese elegante Cuvée aus<br />

dem Herzen des Burgenlandes. Im kleinen<br />

Eichenholzfass ausgebaut, besticht sie durch<br />

eine dunkelbeerige Frucht, einen geschmeidigen<br />

und mit einer feinen Würze unterlegten<br />

Körper und einem langen Abgang. Ein Wein,<br />

der Schluck für Schluck genossen Lust<br />

auf mehr macht. Viel Genuss, Silvia Heinrich<br />

Dieser Wein wird in einer limitierten Auflage für<br />

die Salzburger Festspiele abgefüllt.<br />

Zweigelt / Blaufränkisch,<br />

Qualitätswein aus Österreich.<br />

Trocken, LE1491/18, enthält Sulfite.<br />

Erzeugerabfüllung Weingut Heinrich GmbH<br />

A-7301 Deutschkreutz · Karrnergasse 59<br />

Burgenland<br />

13 % vol · ℮ 1,5 l<br />

www.salzburgfestival.at<br />

Figurine,<br />

Orphée aux enfers<br />

© SF / Victoria Behr<br />

2018 Grüner Veltliner<br />

Ried Strasser Wechselberg<br />

DER WEIN<br />

Kamptal<br />

ig, mineralisch – Grüner Veltliner<br />

und Löss spiegelt<br />

l.<br />

SALZBURGER FESTSPIELE<br />

EDITIONEN <strong>2019</strong><br />

Festspiel-Pils von der Stieglbrauerei<br />

zu Salzburg, Sekt aus dem Hause<br />

Schlumberger sowie Champagner<br />

von Louis Roederer. Die diesjährigen<br />

Festspielweine kommen vom<br />

Weingut Birgit Eichinger aus Straß<br />

und von Silvia Heinrich vom Weingut<br />

Heinrich aus Deutschkreutz.<br />

jun <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

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