E-Paper | Falstaff Magazin Deutschland 04/2019
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Bei Château Sociando-<br />
Mallet in Saint-Estèphe<br />
reift ein exzellenter<br />
Jahrgang 2018 heran.<br />
Der bekannte Önologe Stéphane Derenoncourt definiert: »Der Jahrgang 2018 hat für alle<br />
Winzer in der Hölle begonnen, aber für viele im Paradies geendet.« Und es gibt tatsächlich<br />
zahlreiche himmlische Weine. TEXT UND NOTIZEN PETER MOSER<br />
Die Verkostung der Fassweine<br />
ist ein wahrer Knochenjob,<br />
doch die umfangreichen<br />
En-primeur-Proben im April<br />
<strong>2019</strong> waren diesmal spannend<br />
wie selten. Der Grund dafür ist simpel:<br />
Der Jahrgang brachte einerseits ein<br />
homogenes Ergebnis, weil es in allen<br />
Appellationen sehr gute bis exzellente Weine<br />
gibt, andererseits präsentierten sich die<br />
Regionen sehr heterogen – will heißen, die<br />
Schwankungen innerhalb der Appellationen<br />
waren nicht unbeträchtlich. Der janusköpfige<br />
Witterungsverlauf, zuerst nicht enden wollender<br />
Regen bis Juli, dann heiß und trocken<br />
bis zur Ernte, bereitete vielen Betrieben großes<br />
Kopfzerbrechen. Wer Glück hatte und<br />
alles richtig machte, der darf sich heute über<br />
tolle Weine im Keller freuen. Es ist ein Jahrgang<br />
mit einem tollen aromatischen Profil<br />
geworden, es gibt Weine mit großer Dichte,<br />
die von einer angenehmen Frische begleitet<br />
wird, weil die sommerlichen Nächte relativ<br />
kühl waren. Die Weine sind sehr harmonisch<br />
und stoffig und werden getragen von reifen,<br />
sehr guten Tanninen, die ein Italiener wohl<br />
als »al dente« bezeichnen würde. Es lohnt<br />
sich also, diesen Jahrgang einzukaufen,<br />
zumal auch die Preisentwicklung aufgrund<br />
der Marktlage nicht übertrieben wirkt.<br />
jun <strong>2019</strong><br />
falstaff<br />
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