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Ausgabe 199

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />

Wirtschaft<br />

Österreichs Handel in Zahlen<br />

Jahresbilanz 2020 & Prognose 2021: <strong>Ausgabe</strong>n der Österreicher wegen Lockdowns<br />

um 39 Mrd. eingebrochen – Private Haushaltsausgaben 2020 real um<br />

8,2 % auf 192,5 Mrd. Euro geschrumpft – Nur 30 Prozent der Pakete werden<br />

im heimischen Onlinehandel bestellt.<br />

Im Jahr 2020 sind die <strong>Ausgabe</strong>n der privaten<br />

Haushalte in Österreich laut der Jahresbilanz<br />

"Österreichs Handel in Zahlen“<br />

von Branchenradar.com Marktanalyse und<br />

Handelsverband von 206,5 Milliarden Euro<br />

um -6,8 Prozent auf 192,5 Milliarden Euro<br />

gesunken. Inflationsbereinigt liegt das Corona-bedingte<br />

Minus sogar bei -8,2 Prozent.<br />

Der Rückgang der <strong>Ausgabe</strong>n traf primär den<br />

Dienstleistungs- und Kfz-Sektor. Der Einzel -<br />

handel mußte ein reales Umsatzminus von<br />

rund -1,3 Prozent auf 67,6 Milliarden Euro<br />

verkraften.<br />

„Die <strong>Ausgabe</strong>n der Österreicherinnen<br />

und Österreicher sind im Corona-Jahr 2020<br />

um -8,2 Prozent eingebrochen. Für 2021 er -<br />

warten wir zwar eine leichte Erholung von<br />

real +0,5 Prozent, das Vorkrisenniveau werden<br />

wir aber vermutlich erst 2024 wieder er -<br />

reichen. Insgesamt haben uns die Covid-Lock -<br />

downs <strong>Ausgabe</strong>nausfälle von 39 Milliarden<br />

Euro gekostet“, erklärt Handelsverband-Ge -<br />

schäftsführer Rainer Will die zentralen Er -<br />

gebnisse der Studie.<br />

„Die Einkäufe konzentrierten sich im<br />

Vorjahr ganz stark auf In-Home-Produkte.<br />

Das Podium der Top3-Wachstumssieger 2020<br />

bilden Nahrungsmittel mit +8,6 Prozent,<br />

Videospiele mit +6,7 Prozent, Grünraumprodukte<br />

mit +5,4 Prozent. Alle <strong>Ausgabe</strong>n in<br />

Zusammenhang mit sozialen Kontakten und<br />

Outdoor- bzw. Freizeitaktivitäten waren hingegen<br />

rückläufig“, ergänzt Studienautor An -<br />

dreas Kreutzer von der branchenradar.com<br />

Marktanalyse.<br />

Schadensausmaß der Pandemie<br />

im stationären Handel enorm<br />

Auf den ersten Blick scheint es so, als sei<br />

der heimische Einzelhandel bisher mit einem<br />

blauen Auge durch die Corona-Krise gekommen.<br />

Erst bei genauerer Betrachtung der<br />

Zah len wird klar, wie enorm das Schadensausmaß<br />

der Pandemie tatsächlich ist. Allein<br />

die Umsatzverluste für die „Osterruhe“ im<br />

Osten belaufen sich auf 1,95 Milliarden Euro.<br />

Der Onlinehandel konnte einen Teil dieser<br />

Verluste auffangen, allerdings haben davon<br />

insbesondere Webshops aus Drittstaaten wie<br />

Amazon profitiert.<br />

Foto: Verband österreichischer Handelsunternehmen<br />

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will<br />

Im Branchenvergleich hat es den stationä -<br />

ren Modehandel mit einem Umsatzeinbruch<br />

von -24 Prozent am schlimmsten getroffen,<br />

aber auch die Wintersportgeräte-, Schmuckund<br />

Schuhhändler mußten Verluste von weit<br />

über -15 Prozent im Vergleich zu 2019 hinnehmen.<br />

Besonders Händler in Tourismusregionen<br />

und Großhändler, die die Gastronomie<br />

beliefern, haben dramatische Umsatzausfälle<br />

bis hin zu Totalausfällen zu beklagen.<br />

Je kleiner der Betrieb, je weniger digital<br />

und je abhängiger vom Tourismus, desto ge -<br />

ringer die Liquiditätsreserven und desto dikker<br />

das Minus. Aktuellen Studien zufolge<br />

müs sen in den nächsten zwei Jahren 5.000<br />

bis 10.000 Geschäfte schließen, dadurch sind<br />

zehntausende Jobs gefährdet.<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

100<br />

Onlinehandel entwickelt<br />

sich mit +17% dynamisch<br />

Der Distanzhandel befindet sich in Österreich<br />

laut Studie weiterhin auf Wachstumskurs.<br />

„Der Onlinehandel hat im letzten Jahr<br />

erneut an Bedeutung gewonnen, die Wachstumsdynamik<br />

ist im Vergleich zu 2019 wie<br />

erwartet gestiegen. Der Vertriebskanal generierte<br />

während der Pandemie um satte +17<br />

Prozent höhere Privatausgaben. Damit steigt<br />

der eCommerce-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz<br />

auf den neuen Rekordwert<br />

von 11,2 Prozent“, so Rainer Will.<br />

Hinzu kommt: Neben den bislang im On -<br />

linehandel dominierenden Warengruppen<br />

Bekleidung/Schuhe (31,2 %), Elektrogeräte<br />

(26,3 %) und Bücher (46,8 %) wird der<br />

eCommerce für immer mehr Waren zu<br />

einem relevanten Vertriebskanal.<br />

„So erhebt der aktuelle Branchenradar für<br />

2020 substanzielle Zuwächse etwa bei<br />

Kunst-Antiquitäten (+75 %), Grünraumprodukten<br />

(+45 %), Drogeriewaren (+36 %)<br />

und Einrichtungsgegenständen (+40 %). Im<br />

Lebensmittelhandel ist Online-Shopping<br />

zwar trotz massiver Investitionen noch eine

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