Ausgabe 199
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/
Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />
Wissenschaft & Technik<br />
125<br />
ten Japan-Grabens zu entnehmen. Vorläufige<br />
Beobachtungen und Messungen der Kerne<br />
an Bord ergaben Hinweise auf Strukturen in<br />
den Sedimentablagerungen, die durch vergangene<br />
große Erdbeben entlang des Japan-<br />
Grabens entstanden sein könnten. Wir sind<br />
zuversichtlich, daß weitere Analysen dieser<br />
Kerne zum Verständnis der räumlich-zeitlichen<br />
Variation großer Erdbeben und des<br />
erdbebenbedingten Materialtransports entlang<br />
des Japan-Grabens sowie zur Etablierung<br />
der Methodik der Tiefsee-Paläoseismologie<br />
beitragen werden“, erklärt Ikehara.<br />
Internationales ExpertInnen-Team<br />
Die Expedition wurde vom ECORD<br />
Science Operator in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Institute for Marine-Earth Exploration<br />
and Engineering (MarE3) und der Japan<br />
Agency for Marine-Earth Science and Technology<br />
(JAMSTEC) durchgeführt. Aufgrund<br />
der anhaltenden Pandemie und der weltweiten<br />
Reisebeschränkungen konnte die Offshore-Phase<br />
nicht wie geplant mit internationalen<br />
WissenschaftlerInnen durchgeführt werden.<br />
Durch die Bemühungen des japanischen<br />
Teams von JAMSTEC und MarE3 war es<br />
mög lich, die Offshore-Phase mit Personen<br />
vor Ort zu absolvieren. Durch sorgfältige Pla -<br />
nung und strenge Hygienemaßnahmen konnten<br />
alle TeilnehmerInnen die Expedition si -<br />
cher und gesund beenden. Der erfolgreichen<br />
Offshore-Phase wird nun im Herbst eine<br />
Onshore-Phase folgen: 35 WissenschaftlerIn -<br />
nen mit Expertise in verschiedenen geowissenschaftlichen<br />
Disziplinen aus Österreich,<br />
Australien, China, Finnland, Frankreich,<br />
Deutschland, Indien, Japan, Korea, Schweden,<br />
Großbritannien und den Vereinigten<br />
Staaten sind Teil der IODP Expedition 386.<br />
Das gesamte internationale Forschungsteam<br />
wird sich im Herbst zum ersten Mal an Bord<br />
des Bohrschiffes Chikyu treffen, dessen La -<br />
borinfrastruktur für die intensive Untersuchung<br />
und Beprobung der Bohrkerne genutzt<br />
wird, während es im Hafen liegt. Dabei werden<br />
die Kerne gespalten, beschrieben, analysiert<br />
und beprobt und die daraus resultierenden<br />
Daten mit den während der Offshore-<br />
Phase gesammelten Daten kombiniert, um<br />
einen umfassenden wissenschaftlichen Be -<br />
richt der Expedition zusammenzustellen. Die<br />
kuratierten Bohrkerne und Proben werden<br />
dann für viele Jahre ein Schwerpunkt für wei -<br />
tere hochmoderne Analysen durch die breitere<br />
internationale Wissenschaftsgemeinschaft<br />
sein.<br />
n<br />
https://www.uibk.ac.at/geologie/sediment/<br />
https://expedition386.wordpress.com/<br />
Foto: T. Kanamatsu, ECORD/IODP/JAMSTEC<br />
Foto: JAMSTEC<br />
Mit der hochmodernen Tiefsee-Bohrvorrichtung „Giant Piston Corer-System“ an Bord des<br />
Forschungsschiffs Kaimei ist es möglich, den Tiefsee-Untergrund präzise zu beproben.<br />
Das Forschungsschiff Kaimei stach am 13. April 2021 in See. Sedimentablagerungen in mehr<br />
als acht Kilometer tiefen Becken am Grund des Japan-Grabens wurden mit einer speziellen<br />
Tiefsee-Bohreinrichtung entnommen.<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at