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Ausgabe 199

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur: sechs Mal jährlich mit bis zu 145 Seiten Österreich. Downloads in vier verschiedenen pdf-Varianten auf http://oesterreichjournal.at/

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>199</strong> / 22. 06. 2021<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

33<br />

wäre, um wieder Reisetätigkeit zu ermöglichen.<br />

Öffnung und Demokratievermittlung als Herausforderungen<br />

für Parlamente<br />

Sobotka und Rota verglichen auch die Er -<br />

fahrungen mit den umfangreichen Sanierungen<br />

der historischen Parlamentsgebäude, die<br />

derzeit in Wien und auch in Ottawa stattfinden.<br />

Dabei zeigten sich ähnliche Herausforde -<br />

rungen, da es in beiden Fällen nicht nur um<br />

die Renovierung und technische Adaptierung<br />

der Gebäude geht. Diese sollen auch für<br />

die Bevölkerung geöffnet und zu Orten der<br />

Demokratievermittlung werden. Das sei an -<br />

gesichts der Tatsache, daß die Demokratie<br />

vielfach unter Druck gerate, von großer Be -<br />

deutung, waren sich beide einig.<br />

Internationale Kooperation von<br />

Parlamenten und IPU-Weltkonferenz<br />

Ein Schwerpunkt des Gesprächs waren Er -<br />

fahrungen mit dem parlamentarischen Austausch<br />

und der Kooperation von Parlamenten.<br />

Die beiden Amtskollegen stimmten über -<br />

ein, daß die Erfahrungen der Pandemie ge -<br />

nützt werden sollten und das Instrument der<br />

Videokonferenzen einen raschen Austausch<br />

ermögliche. Die direkte Begegnung sei je -<br />

doch nicht zu ersetzen.<br />

Rota bekundete in diesem Zusammenhang<br />

auch sein Interesse an der von 6. bis 8.<br />

September 2021 stattfindenden 5. IPU-Weltkonferenz<br />

der ParlamentspräsidentInnen in<br />

Wien. Sobotka betonte, er hoffe, Rota dazu<br />

persönlich begrüßen zu können. Er sei zu -<br />

versichtlich, daß die Entwicklung der Pandemie<br />

bis Herbst jedenfalls ein physisches<br />

Treffen der ParlamentspräsidentInnen erlauben<br />

werde, selbstverständlich unter Beachtung<br />

aller Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Gespräch mit dem montenegrinischen<br />

Premierminister Krivokapić<br />

Im Rahmen seines Besuchs in Österreich<br />

traf der montenegrinische Premierminister<br />

Zdravko Krivokapić am 15. Juni im Parlament<br />

mit Na tionalratspräsident Wolfgang Sobotka<br />

zusammen. Zentrale Gesprächsthemen waren<br />

ne ben der Corona-Situation der Westbalkan<br />

und EU-Erweiterung sowie die parlamentarische<br />

Kooperation der beiden Länder, die<br />

Demokratiewerkstatt und die 5. IPU-Weltkonferenz<br />

in Wien.<br />

Corona: Impfsituation und Ausblick auf Sommertourismus<br />

Nationalratspräsident Sobotka thematisierte<br />

die Corona-Impfsituation, die sich<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Topf<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (l.) und der Montenegrinische Premierminister<br />

Zdravko Krivokapić bei der Begrüßung in Wien<br />

auch im Hinblick auf „Österreich als Tourismusland“<br />

hier gut entwickelt habe. Premierminister<br />

Krivokapić dankte in diesem Zu -<br />

sammenhang für die vorbehaltlose Unterstützung<br />

Österreichs, was Impfstoffe betrifft.<br />

Bei der Regierungsbildung im Dezember sei<br />

er mit hohen Infektionszahlen im Land vor<br />

einer großen Herausforderung gestanden.<br />

Mittlerweile seien aber 60 Prozent der<br />

Be völkerung in Montenegro entweder ge -<br />

impft oder eben genesen, sieht Krivokapić<br />

sein Land als stabile Tourismusdestination<br />

für den Sommer. Die Branche stelle 25 Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts dar, betonte<br />

er. Der Corona-Krise habe man mit Maßnahmenpaketen<br />

gegengesteuert, zudem seien<br />

gleich nach der Regierungsbildung Anleihen<br />

auf den Markt gebracht worden, um nachhaltig<br />

Löhne und Pensionen auszubezahlen.<br />

Krivokapić: Schlüsselwort<br />

des Balkans ist Aussöhnung<br />

Nationalratspräsident Sobotka interessierte<br />

sich im Gespräch für die Situation am<br />

Westbalkan, etwa was den Stand des sogenannten<br />

Belgrad-Priština-Dialogs betrifft.<br />

Thema war dabei auch die internationale Di -<br />

mension etwa zwischen Rußland und China<br />

zu Montenegro als NATO-Mitglied. Österreich<br />

sei sehr daran gelegen, dem Westbalkan<br />

eine europäische Perspektive zu geben,<br />

so Sobotka.<br />

Krivokapić betonte, für ihn sei Aussöhnung<br />

das Schlüsselwort des Balkans. Der<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Blick richte sich aber oft in die Vergangenheit,<br />

was es schwer mache, in die Zukunft zu<br />

blicken. Die grundsätzliche Frage sei, ob das<br />

Wort Versöhnung ausreiche, oder ob es eine<br />

Konfrontation mit der Vergangenheit geben<br />

müsse.<br />

Krivokapić sieht durchaus die Chance,<br />

wie er sagte, wenn man sich dem Weg in die<br />

EU aufmerksam widme, daß Montenegro<br />

das nächste EU-Mitglied werden könnte. Er<br />

sei jedenfalls 100 Prozent „committed“ (verpflichtet)<br />

für diesen Weg.<br />

Parlamentarische Kooperation,<br />

Demokratiewerkstatt, IPU<br />

Für die lange Beziehung und die Gemeinsamkeiten<br />

von Montenegro und Österreich<br />

sei auch weiterhin die parlamentarische Ko -<br />

operation ein wesentlicher Punkt, unterstrich<br />

Nationalratspräsident Sobotka etwa im Hinblick<br />

auf die parlamentarische Freundschafts -<br />

gruppe. Auch für die Demokratiewerkstatt in<br />

Montenegro sei man Pate gestanden, um<br />

Menschen schon früh dazu zu bringen, sich<br />

mit Demokratie zu beschäftigen.<br />

Sobotka hofft, auch im Rahmen der 5.<br />

IPU-Weltkonferenz weitere Gemeinsamkeiten<br />

für den Westbalkan und dessen Weg nach<br />

Europa zu finden. Denn diesen Weg halte er<br />

aus sicherheitspolitischen, wirtschaftspolitischen<br />

und kulturellen Gründen für wichtig<br />

und notwendig.<br />

n<br />

https://www.parlament.gv.at/<br />

Quelle: Parlamentskorrespondenz

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